79. Kunstaukti
79. Kunstauktion am 22. & 23. Juni 2010
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Auktion22.06.2010 - 23.06.2010
Am 22. Juni ist es wieder so weit: Das Auktionshaus im Kinsky versteigert das Beste an Klassischer Moderne und zeitgenössischer Kunst, das der Markt derzeit zu bieten hat. Am 23. Juni werden dann 135 hochwertige Werke des Jugendstils angeboten. Insgesamt beträgt die Schätzpreissumme etwa 4 bis 8 Millionen Euro.
Klassische Moderne
Die Klassische Moderne glänzt mit einem der berühmten, aber extrem raren „Streichquartette" von Max Oppenheimer
(€ 100.000 - 180.000). Nach Oppenheimers Rückkehr nach Wien 1908 schloss er sich dem Künstlerkreis um Egon Schiele und Oskar Kokoschka an. Vor allem Kokoschkas so genannte psychologische Porträts machten tiefen Eindruck auf ihn. Im Vorjahr realisierte im Kinsky für die „Geißelung" 528.000 Euro und damit den Rekordpreis des Künstlers.
Großes Interesse der Sammler und Liebhaber wird auch Carl Molls „Flusslandschaft" (€ 70.000 - 120.000) finden. Moll war 1897 einer der Mitbegründer der Secession, für die er Aufsehen erregende Ausstellungen organisierte. Seinen Selbstzweifeln zum Trotz malte er nach der Jahrhundertwende wunderbare quadratische Architekturen und Landschaften, die ihn zu einem der begehrtesten Künstler des Jugendstils machten.
Ganz oben auf der Liste der attraktivsten Bilder steht auch ein Frauenporträt von Anton Faistauer (€ 50.000 - 100.000). Faistauer zählt zu den wenigen Künstlern, die schon zu Lebzeiten berühmt waren. Er bekam Preise und wichtige Aufträge, wurde mit dem Professorentitel gewürdigt, porträtierte Landeshauptleute und Erzbischöfe - und schöne Frauen.
Frauen spielen auch im künstlerischen Leben Alexander Rothaugs eine große Rolle. Seine „Entführung" (€ 35.000 - 70.000) brodelt nur so von Pathos, Dramatik und verhaltener Sinnlichkeit. Sinnlich, wenn auch auf ganz andere Weise, ist auch Wilhelm Thönys „Haus in Sanary sur Mer" (€ 40.000 - 70.000). Seine an der Cote d'Azur entstandenen Bilder zählen zum Besten der Zwischenkriegsmalerei.
Absolute Höhepunkte in der Sparte Klassische Moderne sind zwei Werke Pierre-August Renoirs: Das Ölgemälde „Personen im Park" (150.000 - 250.000), das in den Archiven von Bernheim-Jeune als eigenhändiges Werk inkludiert ist und "Paysage d´automne avec une mare" (€ 120.000 - 200.000).
Zeitgenössische Kunst
In seinem Schweizer Exil, schuf Fritz Wotruba wunderbare, aus Jurakalk gehauene Frauenfiguren. Das Auktionshaus im Kinsky kann gleich zwei anbieten: „Große Stehende" aus 1942 und „Große weibliche Figur" aus 1944. Die Schätzpreise für diese beiden lebensgroßen Figuren liegen jeweils bei wohlfeilen € 80.000 - 150.000.
Die zeitgenössische Kunst weist auch einige herausragende Werke des Phantastischen Realismus auf: Allen voran ein 110 x 180 cm großes Gemälde aus dem Jahr 1988 von Wolfgang Hutter. Es zeigt die ganze Meisterschaft dieses Künstlers.
Rudolf Hausners „Adam real und ideal" (€ 35.000 - 60.000) bestätigt einmal mehr seine permanente Auseinandersetzung mit sich selbst. Die altmeisterliche Technik, die uns heute so begeistert, hat allerdings den Preis nur relativ weniger Werke. Das trifft auch auf Wolfgang Herzig zu, dessen „Copula 1" (€ 20.000 - 30.000) offeriert wird. Der notorische Langsam-Maler (er schafft pro Jahr nicht mehr als fünf, sechs Bilder) ist ein Materialfetischist - aber mittlerweile mit einer starken Sammlergemeinde, die sich für jedes seiner Werke begeistert. Ein außergewöhnlich penibler Maler ist auch Eduard Angeli. Sein „Triptychon" (€ 25.000 - 40.000) weist ihn mit seinen extrem reduzierten Farbflächen als eine der singulären Gestalten der österreichischen Kunstszene aus.
Von Hermann Nitsch kann eine Reliktmontage (€ 25.000 - 40.000) ersteigert werden. Nitsch ist der einzige österreichische Künstler, der gleich in zwei „eigenen" Museen - in Neapel und Mistelbach - permanent präsentiert wird. Ausgegangen ist er bei dieser Arbeit von einem Reliktbild der 80. Auktion (1984), das er 2007 überarbeitet hat. Österreichs berühmtester informeller Maler, Hans Staudacher, zeigt eine sehr frühe und umso aufregendere Arbeit (1958, € 15.000 - 25.000). International immer mehr nachgefragt ist Otto Mühl. Seine „Mutter mit Kind nach Picasso" (€ 25.000 - 45.000) erweist ihn als einen Vorläufer und Bahnbrecher der „Wilden Malerei" der frühen 1980er Jahre.
Jugendstil
Am 23. Juni beginnt um 17 Uhr die Versteigerung von 135 hochwertigen Werken der Wiener Werktätte und der Manufakturen Lötz und Hagenauer.
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