Nagel Auktion
678 Kunst und Antiquitäten
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Auktion15.02.2012 - 16.02.2012
STUTTGART. Die Skulptur des „Auferstandenen Christus“ von Andreas Frosch gehört zu den Glanzlichtern der 678. Auktion Kunst und Antiquitäten, die am 15. und 16. Februar 2012 bei Nagel in Stuttgart stattfindet. Die farbig gefasste Skulptur der Zeit um 1520 steht stilistisch in enger Verbindung mit einer Kreuzigungsgruppe der Stiftskirche Rebdorf bei Eichstätt, die laut der eingearbeiteten Urkunde von „Meister Andreas Frosch, Bildhauer und Bürger zur Wörde“ (gemeint ist Donauwörth) gefertigt wurde (Lindenholz, vollrund gearbeitet, Höhe 126 cm, Schätzpreis 30.000 €, siehe Abb., zweite Skulptur von links).
Die neuere Zuschreibung der Christusfigur an Andreas Frosch wurde von Albrecht Miller vorgenommen. Der Kunsthistoriker hat maßgeblich am 2011 erschienenen Ausstellungskatalog der Gotiksammlung Rudolf Leopold (1925-2010) mitgearbeitet. Ein Teil der Skulpturen kommt bei Nagel in Stuttgart zur Versteigerung. Unter den über zwanzig Skulpturen finden sich weitere Christusdarstellungen und vor allem verschiedene Heiligenfiguren. Rudolf Leopold, der auf dem Kunstmarkt als Sammler von Werken des Egon Schiele bekannt wurde und sein eigenes Museum eingerichtet hat, hatte in den letzten Jahrenzehnten verstärkt alte Skulpturen erworben.
In der Gemäldeabteilung ragen Bilder des 19. Jahrhunderts heraus. Die „Rauferei vor einem Wirtshaus“ von Heinrich Bürkel (1802-1869) gehört zu den qualitätvollen Beispielen (Öl auf Leinwand, 36 x 40 cm, 15.000 €) genauso wie Auguste Mayers (1805-1890) „Festliches Treiben am Ufer des Bosporus“ (Öl auf Leinwand, 48 x 78 cm, 3.000 €). Von Frederik Marianus Krusemann (1817-1882) gibt es eine Winterlandschaft, von Otto Dill (1884-1957) gibt es die Ansicht der Allee „Villa Borghese mit Reitern und Spaziergängern (jeweils um 25.000 €). Auch eine Winterlandschaft von Bei den Büchern gibt es eine umfangreichere Sammlung an Topographien aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Sie betreffen u. a. Kärnten, Steiermark, Niederösterreich, Böhmen und Mähren und stammen von Johann Weichard von Valvasor, Georg Matthäus Vischer und Matthäus Merian.
Beim Porzellan fällt eine Sammlung von Figuren und Gruppen der „Venezianischen Messe“ um, die von der Ludwigsburger Manufaktur um 1765 produziert wurde. Sie bildet das bunte Markttreiben der gleichnamigen, von Herzog Carl Eugen alljährlich nach italienischem Vorbild abgehaltenen Messe nach. Zu kaufen sind unter anderem das Tanzpaar „Pierrot und Violetta“ (Schätzpreis 3.000 €) sowie seltene Wirtshausszenen (Schätzpreise bis 2.800 €).
Aus der königlichen Porzellanmanufaktur in Berlin stammt eine große Prunkvase mit Rom-Ansichten in Mikromosaik-Malerei. Die Vase der Zeit um 1825 zeichnet sich außerdem durch eine reiche Ziervergoldung aus (H. 49 cm, Schätzpreis 12.000 €). Es sind auch wie Crailsheimer Fayence- Walzenkrüge der Gelben Familie, um 1770/80, zu erstehen sowie ein Deckelhumpen mit Indianischen Blumen der Meissener Manufaktur, um 1735/40 (5.000 €).
Unter den Silberobjekten finden sich ein Paar Petits-Four-Etagèren mit dem Wappen der Fürsten Löwenstein-Wertheim-Rosenberg; sie wurden von dem Wiener Hofjuwelier Klinkosch Ende des 19. Jahrhunderts gefertigt (siehe Abb., H. 41 cm, 9.000 €). Ebenfalls aus Wien und wohl von Silberschmied Karl Kauba gearbeitet, ist das Paar siebenflammiger Prunkgirandolen mit figürlichem Dekor (H 65 cm, 12.000 €). Zu erwerben sind auch Prunkstücke aus englischem und französischem Silber, unter anderem von John Bridge, Hunt & Roskell und Puiforcat.
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Venedig Die einstige byzantinische Provinz hatte sich politische Eigenständigkeit erkämpft. In...
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