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Sommer & Winter: Alfons Walde 19. Juni

im Kinsky

Das rückseitig auf einem originalen Künstleretikett vom Maler eigenhändig datierte und mit "Häuser im Gebirge" betitelte Gemälde zeigt charakteristische Motivelemente, mit denen Walde ein einprägsames Bild für den "Winter in Tirol" gestaltet hat: das Bauerngehöft in einer tief verschneiten, von Licht- und Schattenzonen belebten Landschaft, Bauer und Bäuerinnen in Sonntagstracht den Berghang hinabschreitend und die mächtige Gebirgskulisse im Hintergrund unter einem wolkenlosen strahlend blauen Himmel. Alfons Walde hat für seine Wintersujets eine unvergleichlich wirkungsvolle Bildsprache mit einer auf wenige Töne reduzierten Farbskala entwickelt. Im Unterschied zu anderen Künstlern jener Zeit, die sich mit der Tragik des menschlichen Daseins beschäftigten, entwarf er in seinen Bildern eine unbeschwerte Gegenwelt und rückte die Idylle und Schönheit des Tiroler Winters in den Vordergrund.

"Das Gemälde ist in jenem für Alfons Walde charakteristischen Kompositionsaufbau, Kolorit und Pinselduktus der Dreißigerjahre modelliert: Dies belegen vor allem das Raumvolumen, das Graublau der Berge, die Variationen im Braun der Holzteile der Bauernhäuser und die raffinierte Beimischung von Weiß beim Holz des Balkons am rechten Haus. Die roten Akzente der Blumen bzw. der Decke an den Balkonen und der Blume an der Tracht der rechten Bäuerin bestärken die folkloristische Note.

Der pastose Malduktus und der lichterfüllte Landschaftsprospekt sind bei Alfons Walde in der Mitte der Dreißigerjahre charakteristisch. Das Sujet gewinnt dadurch an Plastizität und Raumtiefe. Markant für die Malweise Waldes sind auch die sichtbaren Passagen des braunen Malkartons an den Konturlinien. Das tektonische Konzept dominiert bei allen Motiven Waldes, ist aber in diesen 'Architekturbildern' wie der 'Dorfstraße' (1933), 'Spätwinter" (1932/33), 'Dorfstraße im Winter' (1934/35) oder dem 'Wirtshaus in Oberndorf' (1931) besonders eindrucksvoll gebildet (...). Dabei kombiniert Walde in der Realität vorhandene Objekte, meist Gebäude seines Geburtsortes Oberndorf bei Kitzbühel oder von Waidring, zu einem 'Idealbild' eines bäuerlichen Milieus in einem Tiroler Bauerndorf. Das Bild einer 'heilen Welt' wird in dieser Idylle besonders spürbar. (...)

Das vorliegende Gemälde 'Tiroler Bergweiler' ist auf Grund des Sujets, des Farbauftrages und der Farbwahl, der Signatur, des Etiketts mit dem von Walde selbst geschriebenen Titel und der Datierung sowie im Vergleich mit den oben genannten Motiven ein charakteristisches und eindrucksvolles Werk von Alfons Walde (1891-1958) aus dem Jahr 1934."
(Auszug aus dem Gutachten von Dr. Gert Ammann)

Sommer & Winter
Alfons Walde

Auktion Klassische Moderne:
19. Juni, Mittwoch, ab 16:30 Uhr






  • 19.06.2024
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    Montag bis Donnerstag 10-18 Uhr
    Freitag 10-15 Uhr



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