Nachbericht Auktion Fine Art am 17. Mai 2024
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Auktion21.05.2024
Von fernen Ländern inspiriert – durch internationale Bieter geschätzt
Die Auktion Fine Art war geprägt von hohen Zuschlägen für spektakuläre, exotische und stimmungsvolle Gemälde des 19. Jahrhunderts bis zum Impressionismus, für die enthusiastische Sammelnde aus der ganzen Welt sorgten. Das Gesamtergebnis der erfolgreichen Auktion beläuft sich auf rund 2,3 Mio. Euro. Bleibenden Eindruck hinterließen die rasante Löwenjagd dreier arabischer Reiter des javanischen Malers Raden Saleh, die brasilianische Flusslandschaft von Eduard Hildebrandt sowie die sommerlich leichte, pointillistische Küste des belgischen Künstlers Théo van Rysselberghe.
Ein spannendes Bietgefecht lieferten sich die Interessenten für Raden Saleh Ben Jaggias furioses Werk „Kampf zwischen arabischen Reitern und einem Löwen“ von 1842. Die Leitungen liefen allesamt nach Indonesien, wo die Dichte der Sammler für diese aus Java stammende, schillernde Künstlerpersönlichkeit des 19. Jahrhunderts am höchsten ist. Die neuentdeckte Arbeit zählte für Dr. Werner Kraus, Experte für Raden Saleh, zu den Hauptwerken des Künstlers. Der Hammer fiel bei 550.000 Euro – mit Aufgeld macht das 726.000 Euro für den erfolgreichen Käufer aus Jakarta.
Exotische Motive brachte auch Eduard Hildebrandt von seinen ausgedehnten Reisen nach Nordamerika, Asien, Afrika und Südamerika mit in seine Heimat. Insbesondere in seinen Arbeiten aus Brasilien gelang es ihm, die tropische Atmosphäre und das Licht Südamerikas einzufangen und sein Publikum für dieses ferne Land zu begeistern. Ein wunderbares Beispiel für diese Malerei ist der „Sonnenuntergang am Pedra da Gavea bei Rio de Janeiro“. Die stimmungsvolle Szene rief Sammler aus Brasilien an die Telefone, deren Bietgefecht den unteren Schätzpreis um 2.800 Prozent steigerte und schließlich bei 116.000 Euro endete – ein neuer deutscher Auktionsrekord für diesen Künstler.
Théo van Rysselberghe ist der einflussreichste belgische Maler, der die zu seiner Zeit neue Technik des Pointillismus ab etwa 1888 vorwiegend verwendet. Allerdings modifiziert er die strenge Lehre des Pointillismus und arbeitet mit tonalen Farbwerten sowie mit kurzen Pinselstrichen – wie bei dem stimmungsvollen „Strand bei Saint-Tropez“. Zahlreiche internationale Bieter boten enthusiastisch für die kleine Landschaft mit, die schließlich für insgesamt rund 270.500 Euro an einen Sammler aus Großbritannien wechselt. Van Ham erzielte damit den deutschen Auktionsrekord für den Künstler.
Eine der bekanntesten Malerkolonien ist das nördlich von Bremen gelegene Worpswede, zu deren Gründungsmitgliedern Hans am Ende gehört. Sein imposantes, raumgreifendes Gemälde „Bachlauf bei Worpswede“, gemalt mit einer für die Zeit um 1900 typischen, deutlich kräftigeren Farbpalette, bleibt für insgesamt 72.500 Euro in Deutschland.
Alte Meister
Hans Mielich gilt als einer der bedeutendsten deutschen Künstler der Spätrenaissance mit engen Beziehungen zum Hof von Herzog Albrecht V. von Bayern. Die vorliegende Zeichnung ist eine Vorarbeit für eine Tafel des Hochaltars im Ingolstädter Münsters – eines der Meisterwerke aus Mielichs letzter Schaffensperiode. Der Entwurf zur Darbringung Christi im Tempel, die im rechten Flügel des oberen Außenregisters zu finden ist, gelangt nach einem spannenden Bietgefecht für den neuen internationalen Auktionsrekord für diesen Künstler von insgesamt 63.500 Euro in eine Bayrische Privatsammlung.
Einen besonderen Teil der Auktion bildeten die Werke aus der Sammlung Erich Schleier. Der im Dezember 2023 verstorbene, weltweit anerkannte Experten des italienischen Barock trug eine erlesene Sammlung mit Gemälden und Zeichnungen aus dem 17. bis 19. Jahrhundert zusammen, die die privaten Interessen sowie die außergewöhnliche Kennerschaft des Sammlers offenbart. Das starke Interesse, insbesondere aus Italien, führte zu vielen Preissteigerungen. Zu den Highlights gehörten die Kopfstudie eines jungen Mannes des 17./18. Jahrhunderts, die ein US-Amerikanischer Bieter von 3.000 Euro auf 14.500 Euro hob, eine Studie zur Kreuzigung von Francesco Solimena für 10.500 Euro, sowie eine große, dekorative Skizze des Heiligen Lukas mit der Jungfrau Maria von Domenico I Piola, die für 11.000 Euro nach Italien ging.
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