Koller Auktionen
Tausend Sandkörner – Joseph Werners Apollo und die kumäische Sibylle
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Auktion23.09.2023
Seien Sie vorsichtig, was Sie sich wünschen
Dieses charmante kleinformatige Gemälde zeigt eine Szene, die in der Kunst nicht oft dargestellt wird: Apollo und die kumäische Sibylle. Die Sibyllen waren Frauen mit der besonderen Gabe, die Zukunft vorauszusagen, und wurden mit verschiedenen Tempeln in der antiken Welt in Verbindung gebracht. Der Tempel der kumäischen Sibylle war der Tempel des Apollo in der Nähe von Neapel. Ovid erzählt in seinen «Metamorphosen», wie der Gott selbst zu ihr kam und ihre Jungfräulichkeit begehrte, um ihr im Gegenzug jeden Wunsch zu erfüllen.
«Ich deutete auf einen Haufen Staub, der sich dort angesammelt hatte, und antwortete törichterweise: ‹Man muss mir so viele Geburtstage schenken, wie es Sandkörner gibt›. Denn ich vergass, ihnen Tage der unveränderlichen Jugend zu wünschen. Er gab mir ein langes Leben und bot mir ausserdem Jugend an, wenn ich seinen Wunsch erfüllen würde. Das lehnte ich ab...». Apollo erfüllte den buchstäblichen Wunsch der Sibylle, tausend Jahre zu leben, aber als sie älter wurde, schrumpfte ihr Körper und wurde so klein, dass sie in ein Glasgefäss gelegt werden musste. Schliesslich verschwand ihre körperliche Hülle ganz, nur ihre Stimme blieb.
JOSEPH WERNER (1637 Bern 1710)
Apollo und die kumäische Sibylle.
Öl auf Kupfer. 18,5 × 13,4 cm.
Schätzung: CHF 30 000 / 50 000
Auktion am 23. September 2023
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