Facettenreiche November-Auktion im Hause Hermann Historica in München.
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Auktion22.11.2021 - 26.11.2021
Aus der gleichen Epoche und ebenso erwähnenswert ist ein schwerer Savoyarden-Helm aus Norditalien, der hier unter der Losnummer 1132 angeboten wird. Es wundert nicht, dass diese Schutzwaffe auch als Totenkopf-Helm bekannt ist. Die runden Augenöffnungen lassen den Angreifer besonders furchteinflößend und unheimlich wirken, gleichzeitig dienen sie als Schutz vor jeder Muskete. Raffiniert zeigt sich dieses Exemplar aus der Zeit um 1600 auch durch sein graviertes Visier und wechselt ab 10.000 € den Besitzer. Schusswaffen aus fünf Jahrhunderten Am Mittwoch, dem 24. November, geht es spannend weiter. Knapp 900 Lose umfasst der Katalog „Schusswaffen aus fünf Jahrhunderten“ und wird nicht nur Waffensammler in Versuchung führen. Eine Büchse ist ja nicht nur zum Schießen gedacht, sondern beeindruckt neben ihren technischen Feinheiten mit reich graviertem Dekor und einer außergewöhnlichen Verarbeitung. Als Inbegriff der Perfektion können diese Eigenschaften dem Meister der Tierkopfranken zugeschrieben werden. Gleich drei seiner Glanzstücke kann Hermann Historica hier anbieten. Beginnend mit Losnummer 2054 zeigt sich eine Luxus-Radschlossbüchse mit den typischen reichen Schnitzarbeiten des österreichischen Meisters: Heimische und exotische Wildtiere sowie Fabelwesen verbergen sich zwischen den Blattranken. Los 2069 umfasst gleich ein Paar seiner Luxus-Radschlosspistolen. Auch diese sind mit reich geschnitztem floralen Dekor sowie Löwen und Groteskenköpfen versehen, die Schlossplatten silbertauschiert. Der Großteil seiner Büchsen befindet sich heute in bedeutenden internationalen Sammlungen, so z. Bsp. in den Beständen des Metropolitan Museums in New York. Dementsprechend selten sind diese auf dem Markt zu finden. Los 2054 wird für 35.000 € und Los 2069 für 20.000 € angeboten. Eine ebenso aufwendig gearbeitete Garnitur aus vergoldetem Messing mit fein geschnittenem und graviertem floralen Dekor macht auch Los 2105 zu einer Besonderheit. Die bedeutende Steinschlosspistole des österreichischen Büchsenmachers Joseph Kullnig aus Ferlach kann ab 12.000 € ersteigert werden. Bei Los 2200 hingegen bedarf es keiner Dekoration. Das Musketier-Bandolier aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges ist mit seinen zwölf erhaltenen Pulverbehältern und einem Kugelbeutel bereits ein Highlight. Dass es dann auch noch hervorragend erhalten ist, rechtfertigt auch den Startpreis von 3.500 €. Die modernen Schusswaffen mit zahlreichen Raritäten lassen sich auch in dieser Auktion keineswegs in den Schatten stellen. Sie war wohl die erste wirklich funktionsfähige Selbstladepistole der Welt – die Borchardt C 93. Unter der Losnummer 2331 kommt nun eine der nur 3.100 von DWM gefertigten Pistolen unter den Hammer. Im Startpreis von 15.000 € ist der originale Holzkoffer sowie reichlich Zubehör enthalten. Auch wenn die Herstellung der Borchardt C 93 früh wieder eingestellt wurde, gilt sie als wichtiger Vorreiter der berühmten Pistole 08, zu der sie von Georg Luger umgebaut wurde. Eine Variante davon, die gesuchte „Lange Pistole 08“, ist in Topzustand heute kaum noch zu finden. Mit der Losnummer 2788 wird so ein Modell inklusive Tasche, Brett und vier nummerngleichen Magazinen für 2.500 € versteigert. In extrem kleiner Auflage gefertigt und in sorgfältiger Handarbeit ist auch das Los 2339 eine absolute Seltenheit. Die hier angebotene Selbstladepistole von Korth ist der Traum jedes Sportschützen und Sammlers, welcher sich ab 5.000 € verwirklichen lässt. Orden und Militaria bis 1918 Mit tollen Raritäten und interessanten Sammlungen bestückt, gestaltet sich der Katalog „Orden und Militaria bis 1918“ ausnehmend vielfältig. Die über 500 Lose kommen am Donnerstag, dem 25. November, zum Aufruf. Ganz international zeigen sich dabei wie gewohnt die Angebote der Abzeichen. Aufgrund der äußerst seltenen Stufe mit Eichenlaub zählt ein Finnischer Orden des Freiheitskreuzes, Kreuz 1. Klasse, definitiv als Highlight der Auktion. Unter der Losnummer 3005 kommt dieses kaum 100-mal verliehene Abzeichen für 1.000 € unter den Hammer. Aus Russland sticht das Los 3015, ein Orden vom Heiligen Stanislaus um 1910, hervor. Das sehr dekorative und zusammengehörige Ordensset 1. Klasse des Hofjuweliers Eduard wird für 4.000 € vollständig mit originalem Band aus gewässertem Seidenrips sowie im originalen goldbedruckten Verleihungsetui angeboten. Aus dem deutschen Kaiserreich darf ein frühes Abzeichen für Militär-Flugzeugführer nicht fehlen (Losnummer 3053). Gebote für diese Juncker-Fertigung im seltenen Verleihungsetui können ab 1.000 € abgegeben werden. Wenn auch nicht mit Orden, so hat sich die weltweit beliebte Kaiserin Elisabeth von Österreich mit edelstem Schmuck und den allerfeinsten Kleidern geschmückt. Und auch in dieser Auktion dürfen sich alle Sisi-Fans freuen. Neben einem herrlichen weißen Sommerkleid aus Seide (Los 3129, Startpreis 10.000 €), kommen unter der Losnummer 3136 ein Paar wunderschöne zierliche Schühchen mit einem Herz aus Strass-Steinchen für 2.500 € zum Aufruf. An das jähe Ende der Kaiserin vermag sich jedoch kein Fan gerne erinnern. Doch genau das macht das brisante Los 3138. Der schwarze Seidenhandschuh ihrer rechten Hand, den die Kaiserin am Tag ihrer schaurigen Ermordung 1898 getragen hat, kommt für 12.000 € unter den Hammer. Das absolute Highlight in jeder Kaiserin Elisabeth Sammlung und historisch wahrlich von allergrößter Bedeutung. Alles andere als schwarz, sondern auffallend farbenfroh präsentieren sich Uniformen der Militärmusik. Ein besonders schönes Exemplar, nämlich die seltenste Uniform eines Trommlers der kaiserlichen Armee in Russland um 1906, versteigert das Auktionshaus unter der Losnummer 3178. Der goldene Besatz sowie die roten Aufschläge und Vorstöße heben sich äußerst wirkungsvoll vom dunklen Grundtuch ab. Ab 6.000 € werden wohl alle anspruchsvollen Uniform-Liebhaber zum Bieten gelockt.
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