Vorbericht
Vorbericht: 105. Auktion - Von Passionen und Zaren
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Auktion13.11.2020 - 14.11.2020
Eines der Toplose der mit Begeisterung und Passion zusammengetragenen Spezial-Auktion 'BEDEUTENDE RUSSISCHE & GRIECHISCHE IKONEN | RUSSISCHE KUNST' im Hause Hargesheimer Kunstauktionen in Düsseldorf am 13. Und 14. November ist eine monumentale Ikone mit der Gottesmutter der Passion. Stilistisch schließt sie sich eng an eine thematisch identische Ikone im Ikonenmuseum Recklinghausen an, die dem aus Kreta stammenden bedeutenden Ikonenmaler Andreas Ritzos (1421-1492) zugeordnet wird. Besonders spannend ist auf der angebotenen Ikone eine nur noch in Resten erhaltene Inschrift am unteren Rand, die möglicherweise eine Signatur sein könnte. Der Schätzpreis von 65.000 Euro wird sicherlich eine Steigerung erwarten lassen, sollte jemand die Inschrift entschlüsseln können.
Die Auktion kann ebenfalls mit bedeutenden Ikonen aus dem russischen Raum aufwarten. Eine historisch bedeutende und absolut als museal zu bezeichnende Ikone zeigt die Alttestamentliche Dreifaltigkeit. Die umfangreiche kyrillische Widmungsinschrift auf der Rückseite der Ikone bezeugt, dass sie für eine von Zar Alexei Michailowitsch (1629-1676) in Belozjorsk in Auftrag gegebene Verklärung Christi-Kirche durch seinen Nachfolger Zar Fjodor III. Alexejewitsch (1661-1682) gespendet wurde. Dieser hatte die Ikone nicht nur in Auftrag gegeben, sondern auch die rückseitig eingearbeitete Reliquie des heiligen Savvas gestiftet. Damit oblag ihm natürlich – ebenfalls in der rückseitigen Beschriftung verfügt – vorzugeben, dass diese Ikone monumentalen Ausmaßes von 108 x 78 cm zentral im Altarraum aufzustellen sei. Am 6. August 1682 geweiht, war sie damit eine der Hauptikonen dieser Kirche. Neben der Erläuterung des historischen Kontextes, in dem die Ikone entstanden ist, trägt sie darüber hinaus die Nennung der ausführenden Moskauer Künstler Ermolai und Jakow Sergeew und Pjotr Simjonow, was in der Ikonenmalerei per se außergewöhnlich selten ist. Entsprechend der historischen Bedeutung und der Einzigartigkeit dieses Stückes liegt der Schätzpreis bei angemessenen 165.000 Euro.
Ebenfalls ein Geschenk des späteren Zaren Alexander III. ist eine gleichfalls signierte und datierte Ikone des Künstlers Zubkow mit der Darstellung der Heiligen Alexander Newski und Maria Magdalena. In feiner Malweise 1869 ausgeführt, wurde ihr 1873 ein edles Oklad aus vergoldetem Silber gestiftet und - wie eine gravierte Plakette auf der Rückseite der Ikone bezeugt "wurde [diese Ikone] geschenkt von Seiner Majestät, dem Thronfolger Zarewitsch Alexander Alexandrowitsch, im Jahre 1873 auf dem Gut Takiork für die Martinowskaja Bogodel'nja“, einer durch Nonnen betriebenen wohltätigen Einrichtung zur Beherbergung von Alten, Kranken und Behinderten (Limit 5.000 Euro).
Aber nicht nur Perlen der Ikonenmaler zieren das diesjährige Auktionsangebot, sondern auch meisterliche Erzeugnisse aus Silber, Gold und Porzellan. Zu nennen seien eine qualitätsvolle Sammlung russischer Eier aus verschiedenen Materialen, darunter feine Lackarbeiten mit miniaturhafter Bemalung aus Palech und Mstera aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Mit diesen russischen Kleinoden, die den russischen Zaren würdig gewesen wären, werden passionierte Sammler bei dieser Auktion voll auf ihre Kosten kommen (Limit bis 5.000 Euro).
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13.11.2020 - 14.11.2020Auktion »
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