OWL – Bielefeld Jubiläumsauktion
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Auktion30.05.2020
"Klein aber fein" lautet das Motto unserer Auktionen und dementsprechend selektiv gestaltet sich das Angebot der Jubiläums-Auktion "Die 50ste" und präsentiert sich damit auf internationalem Niveau. Einen Großteil des Angebotes umfasst die Sparte Gemälde, hier spannt sich der Bogen von Gemälden alter Meister bis zur Moderne.
Bei den Altmeistern stechen neben einigen günstig limitierten frühen Grafiken des 16. und 17. Jh. bzw. typischen Niederländern des 17. und 18. Jh. u.a. Richard Brakenburg, Aert van der Neer oder Adrian Brouwer, eine Christoph Schwartz zugeschriebene "Anbetung der Könige" oder ein "Obststillleben mit Personen" des römischen Meisters Michelangelo Cerquozzi (€ 3.000) in erstklassigem Zustand heraus. Von hohem geschichtlichem Interesse sind ein großes Portrait des preußischen Husarengenerals Joachim von Ziethen, wohl von Georg von Lisietzki aus der Zeit um 1740 (€ 1.500), und ein Ganzfigurenportrait der Erzherzogin Maria-Josepha von Österreich als Kurfürstin von Sachsen und Königin von Polen, wohl des sächsischen Hofmalers Louis de Sylvestre, bei dem es sich möglicherweise um die Vorlage für einen 1750 entstandenen Kupferstich handelt (€ 3.000).
Die klassische Malerei des 19. und 20. Jh. ist gut bestückt und zurückhaltend limitiert, hier finden sich erstklassige und teils bedeutende Werke u.a. von Wilhelm Bode, Anthonie Braakman, Themistokles von Eckenbrecher, Ernst Henseler, Robert A. Hillingford, Johannes F. Spohler, Anthonie Waldorp, Emil Hünten oder ein erstklassiges Damenportrait von Ladislaus von Czachorski. Ein herrliches Kinderportrait von David Simonson, das seinen Sohn Ernst Oskar beim Malen zeigt, wird bei einem Limit von nur € 400 ebenso seine Liebhaber finden, wie ein prächtiges, 1861 datiertes Gemälde eines bogenschießenden Amors von Emil Jacobs im Originalrahmen aus Privatbesitz oder ein hervorragendes Portrait dreier Jagdhunde von Alfred Wheeler, die mit moderaten € 3.000 bzw. € 1.200 ins Rennen gehen.
Insbesondere für Sammler und Experten der "Schule von Barbizon" dürfte das große Portrait eines Bauermädchens in Sonntagstracht mit Brotlaib aus dem Umkreis von Jean-Francois Millet im Originalrahmen aus der Mitte des 19. Jh. von höchstem Interesse sein,. Dieses vollkommen unbekannte und unpublizierte Gemälde stammt aus Privatbesitz und wird mit nur € 800 aufgerufen.
Die Malerei des 20. Jh. bietet neben typischen Arbeiten u.a. von Lucien Adrion, Arnold Balwé, Otto Herbig, Ludwig Dettmann oder Theodor Hagen allein drei Arbeiten von Paul Müller-Kaempff sowie zwei typische Pariser Abendansichten von Edouard Leon Cortes, die seinerzeit bei Edgardo Acosta in Beverly Hills erworben wurden (je € 8.000). Eine große, schon in den 1930er Jahren Jacob Emil Schindler zugeschriebene "niederländische Landschaft mit Windmühle" aus Privatbesitz wird für € 3.000 sicherlich ebenso die Experten auf den Plan rufen, wie eine typische Venedigansicht von Antoinetta Brandeis mit hochinteressanter Signaturvariante. Ein bisher vollkommen unbekanntes expressives Gemälde von 1916 des späteren Bauhausschülers Willy Zierath kommt für nur € 400 unter den Hammer.
Einen breiteren Raum nehmen seit einigen Jahren Arbeiten osteuropäischer Künstler ein. Nach den hervorragenden Ergebnissen der Herbstauktion für ungarische und polnische Künstler können wir auch diesmal wieder mit einem umfangreichen Angebot aufwarten. Neben typischen Arbeiten u.a. von Bohumil Dvorsky, Miloslav Holý, Jean Peské oder Wojciech bzw. Jerzy Kossak wird ein typischer Akt des polnischen Malers Wojciech Weiss mit doppeltem Gutachen von Jadwiga Oczko-Kozlowska mit € 6.000 aufgerufen.
Die Moderne ist mit interessanten, durchweg günstig limitierten Arbeiten vertreten. Hier finden sich neben acht Arbeiten von Joseph Beuys, vier Grafiken von Georges Braque oder drei Radierungen von Salvatore Dali (alle unlimitiert) die seltene Mappe "Repli" von Henri Matisse von 1947 in komplettem Zustand mit Schuber, die Farblithographie "Chloe" von Marc Chagall aus dem Jahr 1961 und die kompletten Ausgaben "Miro Graveur I - III" und "Miro Lithographe I - VI" mit allen Originalen in Bestzustand.
Aus Privatbesitz stammt eine Sammlung von 18 Arbeiten zeitgenössischer chinesischer Künstler, die meist in den 1990ern direkt von den Künstlern erworben wurden. Hier finden sich allein sechs Skulpturen von Liu Sunfa, der zahlreiche großplastische Arbeiten in China ausführte, sowie zehn teils großformatige Arbeiten von Lu Zuogeng (€ 300 bis 6.000).
Besonderes Augenmerk legen wir seit Jahren auf die Arbeiten westfälischer Künstler. Neben etlichen Holzschnitten von Victor Tuxhorn oder neun Zeichnungen von Woldemar Winkler sind zwei Arbeiten von Ernst Sagewka und ein großes Gemälde von Walter Kramme im Angebot. Von Wilhelm Schabbon kommen neben einem typischen Blumenstillleben ein bisher vollkommen unbekanntes Doppelgemälde "Gelbes Haus in Sieker" von 1924 und "Blick auf Sieker mit Stromleitung" von 1927 unter den Hammer (€ 2.000).
Eine herrliche frühe Ansicht von Bielefeld aus der Zeit um 1840 stammt von Rudolf von Laer und nicht, wie in der Literatur bisher angegeben, von Ferdinand von Laer. Diese einmalige Gouache wird mit nur € 300 aufgerufen.
Natürlich umfasst die Offerte auch den Bereich der klassischen Antiquitäten. Im Bereich Porzellan finden sich neben verschiedenen Figuren (u.a. Sammlung Hundefiguren) dieses Mal viele Serviceteile mit Kakiemon- und Drachendekor von Meissen (u.a eine Terrine aus dem Besitz der Fürsten zu Lippe-Detmold, € 500), ein Paar große, runde Porzellangemälde von 1885 im Originalrahmen oder eine große Ansichtentasse von St. Petersburg um 1820.
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30.05.2020Auktion »
Auktionsdaten
Titel Kunst, Antiquitäten, Varia
Datum 30.05.2020, 12:00 Uhr