Auktion 139: Kunst & Antiquitäten - Teil 1
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Auktion18.04.2018 - 20.04.2018
Der Katalog der 139. Auktion musste aufgrund der Vielzahl an Losen (ca. 4500) in zwei Teile geteilt werden. So findet die Versteigerung des ersten Teils vom 18.–20. April statt, während der zweite Teil in der darauffolgenden Woche vom 25.–27. April unter den Hammer kommt.
Die Schmuckabteilung macht am Mittwoch früh ab 10 Uhr mit mehr als 500, zumeist moderat taxierten Stücken, den Auftakt. Darunter finden sich neben klassischem und modernem Gold- und Silberschmuck ebenso delikater Perlschmuck, wie auch antiker etruskischer Goldschmuck. Wer mit imposanter Größe auftrumpfen will, dem sei ein Platinring mit einem mehr als 6-karätigem Brillanten ans Herz gelegt (Limit 30.000 €), sowie eine mit Diamanten besetzte Rolex GMT-Master 2 für das eigene Handgelenk (18.500 €). Im Anschluss an eine Auswahl von Armband- und Taschenuhren kommt eine Sammlung von ca. 160 Münzen zum Aufruf.
Die Silberabteilung startet mit einem großen Tafelaufsatz in Form eines Stammes, an dem eine Hirschkuh ruht. Für das ausgefallene Stück werden mindestens 1.800 € erwartet, gefolgt von einer prächtig erhaltenen österreichischen Besamimbüchse von 1862 (2.200 €). Weiteres Prunkstück ist ein vergoldeter Rokoko-Deckelpokal mit einem Pächterstempel von Julien Alaterre (1768–1774, Limit 7.500 €). Noch früher datiert der Augsburger Schlangenhautbecher aus der Zeit um 1685, der mit 1.400 € an den Start geht.
Unter den Gemälden alter und neuer Meister verbergen sich einige Stücke, die eine besondere Erwähnung verdienen. So der wunderbare Blick auf den Brocken im Harz aus der Hand des Dahl Schülers Ernst Helbig oder die äußerst dichte Komposition des bedeutenden indonesischen Künstlers und Erneuerers der balinesischen Malerei Ida Bagus Made Togog.
Einen chinesischen Porzellanturm zeigt ein Gemälde des 18. Jh., welches möglicherweise aus dem Umfeld des italienischen Vedutenmalers Antonio Joli de Dipi stammt. Friedrich Kallmorgen steuert einen Hamburger Hafen bei, während ein noch nicht näher identifizierter Maler um 1850 uns in die römische Basilica San Clemente al Laterano entführt. Preußensammler werden ihre helle Freude an Hugo Ungewitters "Bittschrift" haben, welches Friedrich II. zu Pferde zeigt. Unter den alten Meistern sticht ein gesichertes und verzeichnetes Werk des Niederländers Jan Wynants hervor.
Das Toplos unter den modernen Arbeiten ist das unbetitelte Werk des bedeutenden mexikanischen Malers Gunther Gerzso Wendland, das als Los 1674 mit 35.000 € ins Rennen geht. Österreichische Künstler sind in diesem Katalog erstaunlich stark vertreten. Darunter eine große Arbeit des zeitgenössischen Malers Hubert Schmalix, dessen "Weinrebe" von 2003 mindestens 7.500 € einspielen soll.
Die grafischen Blätter beginnen mit einer großen Zeichnung von Otto Pankok, die einen Trinker am Wirtshaustisch zeigt und bei 3.000 € ausgerufen wird. Überhaupt haben erfreulich viele Zeichnungen Platz in diesem Katalog gefunden, welche durchweg sehr moderat taxiert wurden. Darunter eine Haremsszene des französischen Orientalisten Hippolyte Omer Ballue (180 €), ein einfühlsames Damenportrait von der Hand des Franzosen François Gabriel Guillaume Lepaulle (250 €) sowie gleich mehrere Lose von Charles Théodore Sauvageot, einem Vertreter der Schule von Barbizon. Druckgrafiken von Baumeister bis Mattheuer, von Max Ernst bis Hundertwasser runden das umfangreiche Sortiment ab.
Eine bordeauxrote Vase mit feiner Malerei aus dem Hause Sèvres gibt den Einstand der mehr als 600 Objekte umfassenden Porzellanabteilung. Mindestens 1.500 € werden hier fällig. Ein weiteres Highlight ist sicherlich die wunderbare, wenngleich neue, Casanova-Tabatière aus dem Hause Meissen, die auf 50 Exemplare limitiert herausgegeben wurde (1.200 €). Auffallend zahlreiche Service finden sich im Katalog wieder, wie auch ausgefallene Porzellanuhren. So die große französische Pendule mit einer nachdenklichen Flora (1.900 €), oder eine figürliche Art Déco-Tischuhr aus dem Hause Nymphenburg mit einer knienden Chinesin als Uhrenhalter (4.500 €). Picasso steuert einen Keramikteller mit geritztem männlichen Gesicht aus der Edition Madoura bei, welcher bei 5.200 € startet. Freunde des modernen Muranoglases werden bei den Losen 2829, 2835, 2840 oder 2842 fündig, hinter denen sich verschiedene Entwürfe für Venini verbergen.
Von den knapp 150 Wand- und Tischuhren sollte eine imposante orientalische Reiterpendule nicht unerwähnt bleiben. Über ein schwarzes bronzemontiertes Mamorpostament erhebt sich die prächtige Bronze eines orientalischen Reiters auf steigendem Pferd Die 8.000 € Limit scheinen angemessen angesichts der Gesamthöhe von über 1 Meter.
Ein eher unscheinbares Kleinod unter den Skulpturen könnte sich zu einer Überraschung auswachsen. Die Darstellung des russischen Zaren Peter der Große im Sturm auf dem Ladoga-See ist von großer Seltenheit und startet hier bei lediglich 1.000 €. Aus der Pariser Gießerei "Rolland" kommt eine Satyrngruppe nach Clodion, auf der sich auch der Ziseleur "H. Vissac" verewigt hat, welcher die bezaubernde Figur bis ins Detail nachgearbeitet hat. Mindestens 950 € werden hier fällig.
Aus der Varia-Rubrik mit ihrem spannenden Potpourri aus Sammlerobjekten verschiedenster Couleur, aus dem ein Sammlung von Reservistenkrügen ebenso hervorsticht wie ein Paar Delfter Perkussionspistolen des 19. Jh. mit beschnitzter Ebenholzschäftung (8.000 €), wurde die Asiatica-Abteilung herausgelöst. Diese bietet unter circa 230 Losen eine weit gestreute Offerte von Indischen Malereien des 19. Jh. über chinesische Porzellane bis hin zu Kuriositäten, wie einem elfenbeinernen Drachenboot mit höfischer Figurenstaffage (900 €).
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Auktionsdaten
Titel Auktion 139: Kunst & Antiquitäten - Teil 1
Datum 18.04.2018, 10:00 Uhr – 20.04.2018
Besichtigung 13., 14., 16.04.: 10-19 Uhr (Berlin) Möbel und Teppiche (Mühlenbeck) 13.-14.04.: 10-18 Uhr