Top-Lot der Auktion für Impressionismus und Klassische Moderne vom 8. Dezember ist das Gemälde “Waldgracht mit Se- geln” von Max Beckmann. Beckmann malte dieses Werk in den 1940er-Jahren während seines Exils in Holland. Der Künstler flüchtete 1937 mit seiner Frau, Mathilde, aus Deutschland, just am Eröffnungstag der von den Nationalsozialisten organi- sierten Ausstellung «Entartete Kunst», die viele seiner Werke enthielt. Die Darstellung besticht durch ihre ausgesprochen idyllische und dennoch spannungsgeladene Szenerie und zeugt von der sehr kreativen Phase in Beckmanns Karriere.

Einen Höhepunkt im künstlerischen Schaffen von Fernand Lé- ger stellt auch das in Gouache geschaffene Stillleben «Nature morte au parapluie et au chapeau melon» dar. Es entspringt einer entscheidenden Umbruchsphase, Mitte der 20er-Jahre, als Léger die Objekte – hier die alltäglichen Begleiter des Mit- telstandes Schirm und Melone – von deren Umgebung löste, um sie gleich wie im damals gerade aufgekommenen Medium Film, vollständig ins Zentrum zu rücken. Eine in Öl auf Leinwand geschaffene Version der hier angebotenen Gouache befindet sich im Modern Art Museum in New York.

Ein weiterer Meister des Stilllebens war Félix Vallotton, von welchem am 8. De- zember anlässlich der Auktion für Schwei- zer Kunst das Spätwerk «Corbeille de mandarines et bananes» angeboten wird. Die komplexe Komposition von Früchten, Korb und Schale ist in sparsamen Pinsel- strichen mit breiter Farbpalette widerge- geben.

Ein Highlight der Auktion für PostWar & Contemporary vom 9. Dezember stel- len die zwei Arbeiten des chinesischen Künstlers Te-Chun dar. Chu Te-Chun war ein Meister der lyrischen Abstraktion, wobei diese Arbeiten ebenso deutlich die östlichen und westlichen Einflüsse seines Stils zum Ausdruck bringen. Beide wurden 1987 direkt beim Künstler erworben und befanden sich seither im gleichen Schwei- zer Privatbesitz.

Von Roy Lichtenstein wird an der Auktion für moderne Graphik und Multiples vom 9. Dezember eine «Thinking Nude» als farbi- ger Reliefdruck. In dieser letzten, grossen Serie arbeitet Lichtenstein zumindest bei der Hälfte der Motive mit dem jeweils anderen Druckzustand – hier State 1. Die Konturen sind somit blau und die Dots und Stripes Rot. Auf diese Weise erzeugt er mit genau demselben Motiv eine gänzlich neue Wirkung und Atmosphäre.