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»EIN MYTHOS WIRD VERSTEIGERT« SAMMLUNG RHEINGOLD BEI VAN HAM

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Als der renommierte Kunstvermittler Helge Achenbach die Sammlung Rheingold 2002 ins Leben rief,war das erklärte Ziel des als Kunstfond angelegten Projektes, dem Rheinland als bedeutendem und traditionsreichen Kunststandort neuen Aufschwung zu verschaffen.

Seit Anfang der 1990er Jahre geriet das Rheinland in den Schatten Berlins und so war es nur konsequent den Standort im Westen Deutschlands mit der größten Sammler und Museumsdichte nachhaltig zu stärken. Achenbach konnte für diese Idee mit den Gebrüdern Viehof und dem Unternehmer-Ehepaar Im Brahm-Dröge namhafte und finanzkräftige Mitsammler gewinnen, die es sich zur gemeinsamen Aufgabe machten, eine Kollektion von Gegenwartskünstlern mit rheinischem Bezug und Affinität zur Kunstakademie Düsseldorf aufzubauen.

Beim Kauf der Werke ließ sich die Sammlergemeinschaft von den DirektorInnen der angesehensten Museen der Region beraten. So konnten Veit Loers vom Museum Abteiberg Mönchengladbach, Kasper König vom Museum Ludwig Köln, Barbara Engelbach und Klaus Bußmann vom Museum für Gegenwartskunst in Siegen, Jean-Hubert Martin vom Museum Kunstpalast und Ulrike Groos von der Kunsthalle in Düsseldorf für den Beirat gewonnen werden. Dieser hochkarätige Beirat fungierte als Garantie für die Sammlung, dass nur Künstler und Werke größter Relevanz aufgenommen wurden und keine »Kompromisswerke«. Ihre Museen dienten wiederum als Ausstellungsorte dieser Sammlung.

So ergab sich eine Win-win-Situation für alle Beteiligten: die Museen gelangten an Leihgaben, die sie sonst nicht erhalten hätten, die begleitenden Publikationen wurden aus dem Fond finanziert und gelegentlich erhielten die Museen Schenkungen aus der Sammlung. Die Ausstellungen machten die Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich und gaben ihnen eine bedeutende Provenienz. Die Künstler und ihre Galeristen profitierten davon, dass der Fortbestand der Sammlung auf mindestens 20 Jahre festgelegt wurde, und waren so bereit große Konvolute für die langfristige Anlage zu verkaufen, aus denen ganze Ausstellungen bespielt werden konnten. Der Sammlung Rheingold wiederum kam es zugute, größere Werkreihen der einzelnen Künstler zu besitzen, um somit die Bandbreite einer Schaffensphase vorstellen zu können. Ein Beispiel hierfür ist die spannende Serie kleinformatiger Arbeiten von Daniel Richter, die in dieser Auktion angeboten werden und den Ideenreichtum des Künstlers zum Ausdruck bringen.

Den Fokus der international ausgerichteten Kollektion bildete Kunst aus der rheinischen Szene, die nicht zuletzt dank Achenbachs gutem Spürsinn auf die richtigen Künstler wie u.a. Joseph Beuys, Sigmar Polke, Georg Baselitz, Imi Knoebel aber auch Neo Rauch setzte. Es bestanden keine Grenzen bei der Auswahl, doch den Vorzug erhielten die Gattungen Malerei, Zeichnungen und Fotografie. Darüber hinaus gab es die sogenannte«Edition Bewegte Bilder«, die auch Videoarbeiten in die Sammlung einschloss. So werden in der Auktion bahnbrechende Werke von Markus Schinwald und Kim Sooja angeboten. Achenbachs persönliche Leidenschaft galt vor allem der Fotografie. So finden sich ikonische Werke von Candida Höfer, Beat Streuli oder Thomas Struth in der Sammlung. Auch die monumentale »Freischwimmer«-Serie von Wolfgang Tillmans, die das Werk des Künstlers in neue Bahnen lenkte, ist mit zwei Arbeiten vertreten. Die enorme Preisentwicklung der letzten Jahre für diese Arbeiten von Tillmans und die große Retrospektive in der Londoner Tate belegen seinen Erfolg.

Mit dem Hinzugewinn großer Teile der Kölner Sammlung Speck 2007 konnte die Geschichte des kunstträchtigen Standorts aufgearbeitet werden.

Schon ein Jahr bevor Helge Achenbach des Betruges überführt wurde, teilten die Eigner den Bestand der Sammlung Rheingold per Losverfahren untereinander auf. Im Zuge mehrerer Gerichtsprozesse gegen Helge Achenbach wurde der diesbezügliche Anteil an der Sammlung Rheingold gepfändet und nun in Form der anstehenden Versteigerung entsprechend verwertet.

Die Sammlung Rheingold ging fortan in den Sammlungen der Eigner auf. Mit der Auktion Rheingold knüpft Van Ham an die vier von großem öffentlichen Interesse begleiteten«Achenbach Art Auctions« von 2015/16 an, in denen bereits ca. 2.500 Werke aus Achenbachs Kunstberatungen zu Rekordpreisen versteigert wurden.






  • 06.12.2017
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    VAN HAM Kunstauktionen KG »

    Auktion 6. Dezember 2017
    Vorbesichtigung: 2. - 4. Dezember 2017



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  • © VG Bild-Kunst, Bonn 2017 Egbert Trogemann, © Joanne Greenbaum/VG Bild-Kunst, Bonn 2017 Joanne Greenbaum
    © VG Bild-Kunst, Bonn 2017 Egbert Trogemann, © Joanne Greenbaum/VG Bild-Kunst, Bonn 2017 Joanne Greenbaum
    VAN HAM Kunstauktionen KG
  • Wolfgang Tillmans (1968) „Freischwimmer 33“ 2003 | C-Print | Ex. 1/1 237 x 181 cm
    Wolfgang Tillmans (1968) „Freischwimmer 33“ 2003 | C-Print | Ex. 1/1 237 x 181 cm
    VAN HAM Kunstauktionen KG
  • Daniel Richter (1960) Ohne Titel | 2001 | Öl auf Leinwand | 40 x 30 cm
    Daniel Richter (1960) Ohne Titel | 2001 | Öl auf Leinwand | 40 x 30 cm
    VAN HAM Kunstauktionen KG
  • Thomas Struth (1954) »Paradise 22. Sao Francisco de Xavi-er/Brasil« | 2001 | 117 x 135,2cm Cibaprint | Ex. 8/10
    Thomas Struth (1954) »Paradise 22. Sao Francisco de Xavi-er/Brasil« | 2001 | 117 x 135,2cm Cibaprint | Ex. 8/10
    VAN HAM Kunstauktionen KG
  • Tal R (1967) „Riders in the sky“ | 2001/02 Öl auf Leinwand | 250 x 250 cm; © VG Bild-Kunst, Bonn 2017 Nic Tenwiggenhorn
    Tal R (1967) „Riders in the sky“ | 2001/02 Öl auf Leinwand | 250 x 250 cm; © VG Bild-Kunst, Bonn 2017 Nic Tenwiggenhorn
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