Herbstauktion
Auktion Alte Kunst am 17. November 2017
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Auktion17.11.2017
Die außergewöhnliche Sammlung eines süddeutschen Industriellen prägt das Angebot der Herbstauktion für Alte Kunst. Die rund 40 Werke kommen marktfrisch zur Auktion, da sie seit Entstehung der Sammlung in den 1920er Jahren, für die Öffentlichkeit unzugänglich waren. Darunter finden sich herausragende niederländische Altmeistergemälde, aber auch ausgewählte Werke des 19. Jahrhunderts. Die reguläre Auktion enthält eine äußerst seltene Malerei auf Lapislazuli mit einzigartigem Charakter zudem attraktive Werke von Oswald und Andreas Achenbach sowie von François Jean Louis Boulanger.
Rund 40 Meisterwerke einer süddeutschen Industriellen-Sammlung werden diesen Herbst in einem aufwendigen Sonderkatalog präsentiert. Diese herausragende Sammlung wurde bereits ab den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts mit Unterstützung des renommierten Kunsthistorikers Walther Bernt zusammengetragen und befindet sich seit drei Generationen in Familienbesitz. Bernt ist für seine grundlegende Forschungsarbeit auf dem Gebiet der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts bekannt und so verwundert es nicht, dass der Schwerpunkt der Sammlung in ebendiesem Bereich liegt. Nahezu alle Gemälde sind - bis auf die Eintragungen in den einschlägigen Werkverzeichnissen - der Öffentlichkeit unbekannt und kommen somit vollkommen marktfrisch in die Auktion.
Zu den Highlights im Altmeisterbereich gehören Jan van Goyens "Flusslandschaft mit Wirtshaus", welches 1928 in die Sammlung gelangte, eine "Felslandschaft mit der Heilung des Naaman" des Antwerpener Malers Josse de Momper d.J. sowie Salomon van Ruysdaels "Landschaft mit Kühen" von 1646. Bekannte Namen finden sich auch unter den Künstlern des 19. Jahrhunderts. Herausragend ist insbesondere Cornelis Springers "Winterliche Szene im Jüdischen Viertel in Amsterdam" von 1870. Springer hat seine eigene Meisterschaft in der Darstellung der Architektur der holländischen Backsteinfassaden gefunden, die selbst in dem anspruchsvollen Umfeld der niederländischen Romantiker des 19.Jh. seinesgleichen sucht. Die Lebendigkeit der Staffagen, die Qualität der Malerei und besonders die akkurat ausgeführte perspektivische Genauigkeit selbst in kleinsten Details, stehen für eine eigene Klasse, an die wohl keiner seiner Malerkollegen der Zeit heranreichte. Des Weiteren finden sich außergewöhnliche Werke von Carl Georg Adolph Hasenpflug und Johann Wilhelm Schirmer in der süddeutschen Privatsammlung.
Auch die reguläre Auktion für Alte Kunst wartet mit spannenden Highlights auf. Die Darstellung "Perseus rettet Andromeda vor dem Drachen" wird der Prager Schule um 1600 zugeordnet. Die Besonderheit ist der Malgrund - hierfür wählte der Künstler eine Lapislazulitafel, deren originalen Einschlüsse maßgeblich in die Darstellung mit einbezogen wurden. So bildet nicht nur die blaue Farbe den undefinierten Hintergrund der mythologischen Szene, auch das Ungeheuer besteht überwiegend aus den grünlichen Schattierungen des Steins und auch der Felsen, an den Andromeda gefesselt ist, ist eine dunkle Struktur innerhalb des Minerals. Das Wunderkammerobjekt stammt aus einer alten Kölner Privatsammlung.
Wie gewohnt finden sich auch wieder Spitzenstücke aus der Düsseldorfer Malerschule im Angebot. Oswald Achenbachs "Sonntag in Südtirol" ist ein eher ungewöhnliches, wenngleich ansprechendes, frühsommerliches Motiv des Düsseldorfer Malers. Das monumentale Werk mit den Maßen 109,5 x 151cm stammt aus einer Niederrheinischen Privatsammlung. Sein Bruder Andreas Achenbach ist gleich mit drei Küsten- bzw. Hafenansichten in der Auktion vertreten, allesamt aus deutschem Privatbesitz.
Auch Friedrich Kallmorgen, einer der führenden deutschen Künstlerpersönlichkeiten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, begann seine Malerkarriere an der Düsseldorfer Akademie, bevor es ihn nach Karlsruhe zog. Hier entstand 1887 auch das atmosphärische Ölgemälde "Der Blumenmarkt in Karlsruhe", das mit der virtuosen Behandlung von Licht und Schatten und der leuchtenden Farbgebung seine überragende Begabung für die Freilichtmalerei offenbart.
Von François Jean Louis Boulanger stammt eine detailreiche Stadtansicht in Gent, die das emsige Treiben in den Straßen und Gassen an einem Markttag zeigt.
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Der deutsch-französische Krieg beeinflusst natürlich auch das künstlerische Leben...
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Auktion Alte Kunst
am 17. November 2017