HISTORIA – Berlin
135: Kunst & Antiquitäten Mai 2017
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Auktion18.05.2017 - 20.05.2017
Ende April erscheint der nunmehr 135. Katalog des Berliner Auktionshauses Historia, dessen Fertigstellung mitten in die Verhandlungen fiel, die schließlich zur Übernahme des Auktionshauses Auctionata führten, welches im Frühjahr Insolvenz anmelden musste. Damit beginnt auch für Historia ein neuer Abschnitt mit jährlich mehr Auktionen als bisher und einem weiteren Standort. Der aktuelle Katalog beinhaltet in gewohntem Umfang ca. 3200 Lose, die sich auf elf Rubriken aus den Bereichen Schmuck, Kunst, Kunsthandwerk, Varia und Möbel aufteilen und an drei Tagen hintereinander zum Aufruf kommen.
Die Schmuckabteilung macht am Dienstag früh ab 10 Uhr mit mehr als 500, zumeist moderat taxierten Stücken, den Auftakt. Darunter finden sich neben klassischem und modernem Gold- und Silberschmuck ebenso delikater Perlschmuck, wie auch Bernstein, ein Sammlung Goldmünzen, ungefasste Edelsteine, luxuriöse Damen- und Herrenarmbanduhren, sowie eine Kollektion ausgewählter Taschenuhren. Hervorzuheben sind hier ein Saphir-Brillant Ring mit passendem Anhänger und Edelsteinfundbericht, die zusammen unter der Losnummer 111 für 14.000 € aufgerufen werden. Unter den Goldmünzen ragt eine mazedonische Stater aus dem 4. Jh. v. Chr. heraus, die mit 700 € limitiert ist und als Los 420 zum Aufruf kommt. Eine schwere Sprungdeckeltaschenuhr mit Repetition sowie Kalender und Mondphase wird die Sammlerherzen höher schlagen lassen und schlägt mit 5.000 € zu Buche.
Im Anschluss daran kommt aus der Silberabteilung ein 340 Lose umfassendes, ausgewogenes Sortiment Tafelsilber, durchsetzt mit außergewöhnlichen Preziosen und Prunkstücken, wie der St. Petersburger Freimaurer-Deckeldose, die mit 2.500 € ins Rennen geht, den Hanauer Portraittellern mit Bildnissen von Friedrich Wilhelm I. und Sophie Dorothea von Hannover (1.100 €) oder einem wunderbaren Art Déco-Kernstück mit Tablett aus dem Hause Friedländer Berlin, welches mit 7.500 € angesetzt ist.
Gemälde und Grafik werden nun nicht mehr getrennt angeboten, sondern gemeinsam in den Kategorien Gemälde-Grafik von 1800, Gemälde-Grafik 19./20. Jh. und Zeitgenössische Kunst. Unter der Losnummer 1218 verbirgt sich ein zauberhaftes Selbstportrait eines jungen Mädchens mit seiner Schwester an der Staffelei, welches keiner Künstlerin zugeordnet werden konnte, aber bei moderat taxierten 1.200 € sicherlich einen Abnehmer finden wird. Ein unbekannter flämischer Meister um 1700 steuert ein üppiges Stillleben bei, welches von Enten, Libellen und Schmetterlingen buchstäblich belebt wird. Mindestens 1.800 € werden hier verlangt. In die Niederlande des Goldenen Zeitalters Mitte des 17. Jh. weist ein Portrait eines Mannes von unbekannter Hand, das mit 2.500 € startet. Mit Hans Hartig, Max Uth und Hans Licht sind drei Maler der Havelländischen Künstlerkolonie gleich mehrfach vertreten. Die impressionistischen Stücke stammen mit zahlreichen weiteren Bildern aus einem Galerienachlass und sind durchweg moderat limitiert. Liebhaber russischer Landschaftsidyllen werden ihre Freude an dem großen Gemälde Nr. 1512 haben, eine Arbeit von Julius von Klever, welche mit 18.000 € fraglos noch Spielraum nach oben mit in die Auktion bringt. Die Abteilung der Zeitgenossen kann wieder mit zwei verhältnismäßig großen Schüttbildern der 1960er Jahre von Fred Thieler aufwarten. Die Taxen liegen bei 4.000 € und 6.000 €.
Der Donnerstagmorgen beginnt mit einem gewohnt umfangreichen Porzellansortiment. Mehr als 500 Objekte sind es, die ab 10 Uhr zum Aufruf kommen. Eines der Highlights ist sicherlich das Paar französischer Bronzeleuchter, das mit einem Gärtnerpaar, wohl aus dem Hause Meissen, bestückt ist und ein Gebot von mindestens 5.500 € einfordert.
Ebenfalls aus Meissen stammt die barocke Pendule mit nackter Flora auf dem Gehäuse. Von dem dekorativen Stück aus der Zeit um 1750 werden mindestens 7.800 € erwartet. Wer ein repräsentatives Service für die nächste Festtafel sucht, sollte bei dem üppigen Schwanenservice zugreifen, welches für 12 Personen ausgestattet ist und bei 5.500 € startet. Im Anschluss daran hält die übersichtliche Glasabteilung unter anderem zwei Gallé-Vasen bereit, die mit 400 € bzw. 650 € aufgerufen werden.
Knapp 130 Wand- und Tischuhren bilden die nächste Rubrik. Unter ihnen finden sich neben eindrucksvollen, figürlichen Pendulen und Boulle-Uhren auch zwei klassizistische Vasenuhren, die mit ihrer reduzierten Formensprache ein angenehmes Gegengewicht zum eklektizistischen Pomp der folgenden Jahrzehnte bildet. Erwartet werden jeweils 1.300 €.
Die Skulpturen werden angeführt von einer großen, patriotischen Figurengruppe, bei der ein Soldat von einem Engel in die Schlacht begleitet wird. Edouard Drouot formte die Vorlage der großen Bronzegruppe, die bei 2.800 € startet. Unidentifiziert ist dagegen der Bildhauer des seltenen Reiterstandbildes von Alfonso XII. Gegossen wurde das repräsentative Stück bei San Juan de Alcaraz 1886. Gerechtfertigte 4.000 € stehen hier auf dem Etikett. Wahrscheinlich ein Unikat ist die "Kleine Liegende" von Bernhard Heiliger. Die Vorlage zu diesem massiven Bronzeguss ist aus Zement und stammt aus dem Jahr 1948. Die anvisierten 5.000 € scheinen daher durchaus angemessen. Eine angriffslustige Walküre aus Bronze und Elfenbein von Eugène Bernoud wird mit der Losnummer 3833 angeboten. Das seltene Motiv wird bei einer Taxe von 1.600 € sicherlich einen Liebhaber finden.
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18.05.2017 - 20.05.2017Auktion »
Auktionsdaten
Titel Auktion 135: Kunst & Antiquitäten
18.05.: Schmuck, Silber, Gemälde, Grafik
19.05.: Porzellan, Keramik, Glas, Uhren, Bildhauer
20.05.: Sammlerobjekte, Möbel, Teppiche
Datum 18.05.2017, 10:00 Uhr – 20.05.2017
Besichtigung Sa. 15.05.2017, Mo. 17.05.2017 und Di. 18.05.2017 Jeweils von 10.00-19.00 Uhr