DR. FISCHER – Heilbronn
250. Jubiläumsauktion 2016
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Auktion15.10.2016
Am 15. Oktober 2016 feiert das Auktionshaus Dr. Fischer seine 250. Jubiläumsauktion, bei der der Fokus auf die Glaskunst gerichtet ist. Hierbei sollen ausgewählte Objekte des alten und neuen Glases zum Aufruf kommen. Im Bereich des Formglases ist ein Berkemeyer-Römer aus dem frühen 17. Jahrhundert hervorzuheben. Hierbei könnte es sich um das Glas Nr. 560 handeln, das bei der Sammlung Snouck Hurgronje de La Haye am 8. Juli 1931 in Amsterdam in die Sammlung Aaron Vecht gegangen und bis 2008 Teil der Sammlung gewesen ist (Taxe 16.000 €). Ein musealer Römer mit Goldmalerei aus dem späten 17. Jh. ist auf 3.000 € geschätzt. Hervorzuheben sind aus einer Sammlung Venezianischer Gläser zwei Fußschalen mit Goldschuppenmuster, um 1500 (22000 € bzw. 5000 €) und ein Henkelkrug mit Zinndeckel, um 1580, mit senkrecht eingeschmolzenen Bändern im Wechsel mit Spiralfäden aus Milchglas (7.000 € ). Außergewöhnlich ist auch Lot 107, eine Deckeldose aus Goldrubinglas mit Vermeilmontierung (um 1700, 3.000 €).
In der Sparte des Schnittglases ist ein niederländischer Deckelpokal mit Diamantgravur des Hieronymus (Girolamo) de Vecchio, Päpstlicher Internuntius in Brüssel ab 1656 (8.000 €) und ein Deckelbecher mit musizierenden Amoretten aus der Preußlerschen Glashütte im Riesegebirge, um 1740 (3.500 €) hervorzuheben. Ein Highlight der Auktion ist ein bedeutender Becher mit Damenportrait von Dominik Biemann. Der um 1830 entstandene Becher ist auf 40.000 € geschätzt.
Im Bereich des Email-, Milch- und Zwischengoldglas sind zwei Nürnberger Kugelfußbecher aus dem späten 17. Jahrhundert zu erwähnen. Die Becher zeigen einen Luchs bzw. eine niederländische Landschaft mit Windmühlen in nadelradierter Schwarzlotmalerei (je 3.500 €) und stammen ursprünglich aus fränkischem Adelsbesitz, aus dem sie im März 2000 über das Auktionshaus Dr. Fischer zu je einem fünfstelligen Preis in eine norddeutsche Sammlung gingen. Eine Sammlung von Gläsern mit Zunftemblemen und Milchgläser mit Emailbemalung runden das Angebot ab. Außerdem werden feine Mildner- und ausgewählte Zwischengold-Gläser aufgerufen.
Sehr schöne Gläser gibt es auch im Bereich des Farbglases des 19. Jahrhunderts. Hervorzuheben ist ein signierter Becher mit Ansicht von Dresden aus der Werkstatt von Samuel Mohn mit einer Bemalung von August Viertel. Die bezeichnete Ansicht und das Datum darunter beziehen sich auf die Sprengung der Augustusbrücke am 19. März 1813 durch die französische Armee während der Befreiungskriege. Es ist anzunehmen, dass kurz danach die Ausführung dieses Bechers erfolgte (6.000 €). Außerdem kommen Gläser von Anton Kothgasser in Wien und eine Sammlung von musealen Steingläsern zum Aufruf.
In der Vergangenheit hat unser Haus auch viele italienische Gläser aus den 1930er Jahren und später erfolgreich versteigern können. Dieses Mal ist eine seltene, kanuförmige Schale "Murrina" mit opaken Mosaikplätchen in Schwarz und Rot nach einem Entwurf von Carlo Scarpa zu erwähnen (4.000–4.500 €). Durch ihre bunten Kröselflecken und "zanfirico"-Glasstäbe sticht die Vase "Oriente" nach einem Entwurf von Dino Martens ins Auge. Sie ist auf 4.500 bis 5.500 € geschätzt. Die große Vase "Pezzatto" (Lot 652) nach Ercole Barovier geht mit 5.000 € bis 7.000 € in die Auktion ein. Eine außergewöhnliche Amphorenvase von Emille Gallé hebt sich im Bereich des Jugenstils hervor. Sie reizt durch ihren teils in Reliefgravur ausgeführten Piniendekor auf Martelé-Untergrund (35.000–45.000 €). Zu erwähnen ist auch ein blaues Trinkglas von Otto Prutscher, das auf 3.500 bis 4.500 € geschätzt ist.
Sehr viele bedeutende Glaskünstlernamen birgt die Sparte des Studioglases. So kommen einige ausgewählte Objekte des Künstlers Dale Chihuly, der für seine Glas-Sets bekannt ist, unter den Hammer. Das 13-teilige Set "Mars Red a Sun Yellow Persion" aus dem Jahr 2000 ist auf 10.000 bis 15.000 € geschätzt. In den letzten Jahren hat das Haus Fischer bereits einige bunte Schalen der amerikanischen Künstlerin Mary Ann Toots Zynsky erfolgreich versteigern können. Toots Zynsky verarbeitet in ihrem Werken teils mehr als acht Kilometer feine, selbstgezogene Glasfäden, welche verschmolzen und heiß verformt werden. Die 30 cm breite, bedeutende Schale in dieser Jubiläumsauktion ist mit 7.000 bis 7.800 € bewertet.
Vor allem österreichische Sammler dürften sich vor allem über den "Multi- Striped Head" der österreichischen Künstlerin Kiki Kogelnik freuen. Kogelnik hat im Laufe ihrer künstlerischen Entwicklung den menschliche Körper immer mehr fragmentiert und manipuliert, bis in den 1990er Jahren ein Großteil ihrer Arbeiten sehr abstrahierte Gesichter zeigte. Bei dem in der Auktion auf 26.000 bis 30.000 € geschätzten Kopf, handelt es sich um eines von insgesamt nur 13 Exemplaren. Auch Freunde von Studioglas aus Tschechien werden in der Jubiläumsauktion nicht zu kurz kommen. So werden drei bedeutende Studioglasobjekte des Künstlerpaars Stanislav Libensky und Jaroslava Brychtova zum Aufruf kommen. Das Objekt "Head I- Tall Head" ist auf 25.000 bis 35.000 € geschätzt. Hervorzuheben ist auch ein bedeutendes, aus gelbem Glas entworfenes Schalenobjekt von Frantisek Vizner (6.000–8000 €).
Dr. Fischer Kunstauktionen
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Das Altertum. Ägypten Wo das Alte Glas erfunden wurde, kann man nicht genau sagen....
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15.10.2016Auktion »
TRAPPENSEE-SCHLÖSSCHEN
Samstag, 15. Oktober 2016
Trappensee-Schlösschen - 74074 HeilbronnBeginn 10.00 Uhr
Saalöffnung 9.30 UhrVorbesichtigung:
Montag, 10. Oktober bis Donnerstag, 13. Oktober 2016
von 11 Uhr bis 17 Uhr
Freitag, 14. Oktober 2016
von 9 Uhr bis 16 Uhr