Bodensee
115. Kunstauktion, Dezember 2012
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Auktion06.12.2012 - 08.12.2012
Packt Sie an solch grauen, feuchtkalten und nasetriefenden Tagen auch das Fernweh? Dann laden wir Sie herzlich dazu ein, uns auf eine kleine (aber feine) imaginäre Reise um die Welt zu begleiten …
Und wie schon Alexander von Humboldt wusste, ist „die gefährlichste aller Weltanschauungen [ist] die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben“. Wir benötigen also zuallererst – ja, richtig – einen Globus! Welch ein Glück, dass in der bevorstehenden Auktion mit „Malby's Terrestrial Globe depicted from the latest most authentic sources including all the recent geographical Discoveries“ (Ausrufnummer 1, Startpreis 12.000 Euro) aus dem Jahr 1896 ein ganz besonderes Exemplar zum Aufruf gelangt. Weit entfernt von „gegoogelter Sachlichkeit“ finden sich auf den eingezeichneten Ländern und Inselgruppen mitunter durchaus interessante Angaben zu deren Bewohnern. Der aufmerksame Betrachter liest „Society Islands, Volcanic, Lofty & Fertile Inhabitants. Brown, Handsome and Mostly Christ”.
Unterrichtet über die charakterlichen Eigenheiten und religiösen Vorlieben entlegenster Naturvölker fehlen zum erfolgreichen Reisestart nur mehr Ausrüstung und Vehikel. Anstatt des sperrigen 18 Inch-Globus empfiehlt sich Svend Andersens goldene Herrenarmbanduhr (Ausrufnummer 1233, Startpreis 5.000 Euro), „Modell Christophorus Columbus“, mit Weltzeitangaben und eingezeichneter Reiseroute des Entdeckers. Stilecht verstaut man seinen Tropenhelm im eleganten Reptillederkoffer mit Necessaireeinsatz aus dem frühen 20. Jahrhundert (Ausrufnummer 1910, 1.800 Euro). Aufgrund der umweltschädlichen Auswirkungen des Luftverkehrs wählen wir den Amerikanischen Sarough (Ausrufnummer 2392, Limit 4.500 Euro) als klimafreundlichen Teppichflieger!
Und es kann losgehen …
Noch vor dem Erreichen der Landesgrenzen wird unsere Aufmerksamkeit auf ein höchst exotisches Sammlerstück aus Nürnberg gelenkt (Ausrufnummer 1277, Limit 78.000 Euro). Eine von einem schlafenden Jesusknäblein bekrönte rechteckige Schatulle entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als höchst eigenwilliges Kunstkammerobjekt. In einem Geheimfach verborgen liegen die aus Elfenbein geschnittenen Leiber eines hochherrschaftlichen Paares. Beide sind als anatomische Modelle mit beweglichen Armen konzipiert, von denen nach dem Öffnen der Bauchdecke selbst Organe und Fruchtblase mit einköpfigem Zwillingsfötus entnommen werden können. Die stilistischen Feinheiten lassen eine Zuschreibung an Stephan Zick zu (1639 - Nürnberg - 1715), dessen Wunderkammerobjekte sich in höfischen Kreisen dieser Zeit großer Beliebtheit erfreuten.
Auf unserer Reise gen Osten lassen wir uns von einer dreischübigen sächsischen Barockkommode (Ausrufnummer 2155, Limit 3.000 Euro) aus der Mitte des 18. Jahrhunderts kurz den Kopf verdrehen, bevor wir endlich die Grenze überschreiten und unseren Fokus auf Mütterchen Russland und seine unzähligen Schätze richten. Darunter eine großformatige Pfeilerikone mit der Darstellung der Gottesmutter von Tichwin (Ausrufnummer 748, Limit 5.000 Euro) sowie eine 1910 gefertigte quadratische Jugendstilvase mit Silberfuß (Ausrufnummer 908, Limit 2.500 Euro) aus der kaiserlichen Glasmanufaktur St. Petersburg (Meistermarke Iwan Petrowitsch Chlebnikow).
Angeregt von John O. Westwoods kunstvollem „[The] Cabinet of Oriental Entomology“ des Jahres 1848 (Ausrufnummer 381, Limit 2.500 Euro) führt uns unsere Reise in den Orient, wo wir – berauscht von den intensiven Farben und Gerüchen – unseren Blick mit der Suche nach seltenen Insekten schärfen. Wie funkelnde Juwelen präsentieren sich so die exotischen Schmetterlinge in den kolorierten Lithographien des studierten Juristen. Reizvoller (und bunter) sind nur mehr die zahllosen Edelsteine aus aller Herren Länder, die, verarbeitet zu kostbaren Geschmeiden, die Herzen aller Damen höher schlagen lassen!
Doch zurück zu unserer Expedition und folglich mitten ins sagenumwobene Königreich der Yoruba im heutigen Nigeria. Deren heilige Stadt Ife galt bereits im Mittelalter als eine der kosmopolitischsten und zivilisiertesten Städte Westafrikas. Eindrückliches Beispiel dieser Kultur ist die aus Kupfer gegossene Maske eines Oni (König) von Ife (Ausrufnummer 3151, Limit 42.000 Euro). Dass es sich um den großen Anführer Obalufon handelt, kann dabei nur vermutet werden. Sicher ist aber eine Entstehung zwischen dem 13./14. und dem 16. Jahrhundert, denn das beweisen die naturwissenschaftlichen Untersuchungen.
Jede Reise findet ein Ende, so auch unsere. Und während die vielen Eindrücke vor unserem geistigen Auge vorüberziehen, lauschen wir verzückt Ludwig Sigismund Ruhls Engelskonzert aus dem Jahr 1843 (Ausrufnummer 2518, Limit 5.800 Euro) und freuen uns auf die Besichtigung sämtlich vorgestellter Souvenirs!
Nutzen Sie also die Gelegenheit und besuchen Sie uns vom 24. November bis 4. Dezember 2012 (Montag bis Freitag von 12 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr), um die vielen Kunstwerke vor Ort zu bestaunen. Die Auktion findet vom 6. bis 8. Dezember statt.
Interessierte haben die Möglichkeit, per Post, Telefon, Fax, Internet oder persönlich mitzubieten.
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