Renaissance Maler, Malerei - Geschichte
Diese Übereinstimmung einer eindeutig biblischen Szene mit dem Herrscherhaus, konnte auch dahin gehend interpretiert werden, dass das Geschlecht der Medici mit den Plänen und Vorgangsweisen der Kirche vertraut und auch einverstanden war.
Das typische Renaissance - Porträt zeigte die Person im strengen seitlichen Profil. Dadurch erhielt die porträtierte Person einerseits eine markante und distanzierte Ausstrahlung, andererseits entsprach dieses Bild antiken Vorbildern und erfüllte auch den Anspruch nach naturalistischer Wiedergabe. Als wohl berühmteste Beispiele gelten die Porträts von Pierro della Francesca: "Frederico da Montefeltros" und "Battista Sforza". Pierro della Francesca gab auch die entscheidenden Impulse für die weitere Entwicklung der Renaissance. Perspektive ist für Francesca kein Selbstzweck, sondern dient der Unterstützung der dargestellten Handlung.
Das Leben in den italienischen Städten zur Zeit der Renaissance war im wesentlichen abhängig von der herrschenden Adelsfamilie. So gab es kultiviertes und friedliches Miteinander genauso (z.B. Mantua, Ferrara), wie Städte deren gesellschaftliches Leben von Zwistigkeiten unter den Adelsgeschlechtern geprägt waren. Solch eine Stadt war Perugia. Immer wieder forderten die Familienfehden ihre Opfer. Die Bilder Peruginos wirkten in dieser Zeit wie ein Gegengewicht zu dieser Gewalt. Häufig wurden seine Bilder als "engelhaft" und "süßlich" bezeichnet. Den Höhepunkt seines Schaffens erlebte Perugino Ende des 15. Jh. Er malte für die Sixtinische Kapelle mehrere Fresken, u.a. die berühmte "Schlüsselübergabe". Perugino war auch der Lehrer Raffaels.
In diesem Zusammenhang müssen natürlich auch die Namen Botticelli und Mantegna erwähnt werden. Sandro Botticelli (1445 - 1510) wurde in Florenz geboren und arbeitete für viele einflussreiche Familien, so auch für die Medici. Mit den größten Meistern seiner Zeit durfte er auch in der Cappella Sistina arbeiten. Seine beiden heute bekanntesten Werke, die mit dem Namen Botticelli verbunden sind, sind die "Geburt der Venus" und der "Frühling". Beide Werke zeigen seine Vorliebe für mythologische Szenen.
Mantegna (1431 - 1506) hingegen stand jahrelang im Dienst der Familie Gonzaga in Mantua. Mantegna litt darunter, dass seine Werke seiner Meinung nach die Würdigung erfuhren, die sie verdienten. Es verletzte seinen Stolz, wenn ihm Aufträge zugetragen wurden, die nach seiner Auffassung einem Buchillustrator zugestanden wären. Mantegna hat die Camera degli Sposi im Palast des Grafen Gonzaga mit Fresken ausgestattet, die zu den vollkommensten Perspektivkonstruktionen der Epoche gehören. Die Kuppel wirkt durch Illusionsmalerei wie ein Fenster zum Himmel.
In Ferrara herrschte die Familie der Este. Leonello d'Este ließ Bilder von Rogier van der Weyden malen - u.a. die berühmte "Kreuzabnahme". Auch die Maler Pisanello, Jacopo Bellini, Alberti und Piero della Francesca arbeiteten für Leonello d'Este. Ferrara hatte jedoch auch eine starke eigene Tradition, die vor allem durch Cosmé Tura (1430 - 1495) zur Blüte gebracht wurde. Tura hatte einen sehr eigenwilligen Stil entwickelt, der in der Literatur auch als "knorrig - expressiv" bezeichnet wird. Cosmé Tura, Francesco del Cossa und Ercole de' Roberti schufen einen Freskenzyklus im Monatssaal des Palazzo Schifanoia. Die 12 Monate des Jahreskreises wurden gemalt, indem jeder Monat in drei übereinander liegende Felder eingeteilt wurde. Das oberste Feld diente der Darstellung einer Gottheit, das mittlere Feld zeigte das Sternzeichen und das unterste Feld zeigte Szenen aus dem Leben Borso d'Estes. Cossa und Roberti gründeten nach 1470 schließlich eine Malerschule in Bologna.
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