Der alte Renoir, der auch immer wieder
Der alte Renoir, der auch immer wieder in den Süden Frankreichs zurückkehrte - im Alter nicht nur wegen der Kunst, sondern auch wegen seines Rheumaleidens - , erwarb 1907 in Cagnes schließlich ein Bauernhaus, das er zur Atelierwohnung ausbaute. Der Landsitz des Künstlers wurde zum Anziehungspunkt für Sammler, Händler, Künstlerkollegen und Kritiker. Renoir saß die letzten 10 Jahre seines Lebens im Rollstuhl, seine Hände waren von der Krankheit verkrüppelt - doch die Leidenschaft zu malen blieb bis zum Ende. Konnte Renoir den Pinsel nicht mehr halten, so ließ er sich ihn an das Handgelenk binden. Renoir starb 1919.
Impressionistische Werke erfreuen sich auch heute noch großer Anziehungskraft. Thomas Hoving schreibt in "Kunst für Dummies", der Impressionismus sei der einzige Stil, der weltweit populär sei.
Eigentümlich für den Impressionismus ist vor allem auch die Tatsache, dass viele Künstler dieser Zeit, angeregt durch die neuen Techniken und durch den Bruch mit Traditionen, einen neuen - trotzdem aber einen anderen Weg als den impressionistischen einschlugen. Inspiration durch den Impressionismus ja, vielleicht kurze Schaffensphasen in diesem Stil und dann wieder eine sehr eigenständige Weiterentwicklung. Es ist daher schwierig, so manchen Künstler eindeutig zuzuordnen.
Der englische Kunstkritiker Roger Fry prägte den Begriff des Post-Impressionismus für jene Maler, die zwar das Licht und die Farbeffekte des Impressionismus in ihren Werken widerspiegelten, die aber strengere Kompositionen schufen.
Andere halten diesen Begriff des Post-Impressionismus für zu vage, denn zu viele verschiedene Stile würden unter diesen Begriff fallen. Da es sich in der Zeit der letzten 20 Jahre des 19. Jhs. und des Beginns des 20 Jhs. um viele experimentelle Arbeiten mit einer Vielfalt an künstlerischer Ausdruckskraft handelte, würden andere Kunsthistoriker den Begriff der Prä-Moderne bevorzugen. Schließlich waren diese Werke für die nachkommende Künstlergeneration die Weggefährten in die Moderne.
Wie groß diese Vielfalt künstlerischer Stile war, lässt sich rasch an großen Namen nachvollziehen: Die Werke von William-Adolphe Bouguereau, die den Anforderungen der offiziellen Akademie entsprachen, waren ebenso gefragt und prägend wie die Werke Toulouse-Lautrecs oder Paul Gauguins, der wohl zu den exzentrischten Malern zählte. Die Namen Georges Seurat und Paul Signac dürfen mit ihrer Anwendung der "pointillistischen Farbtheorien" auch nicht fehlen. Nicht zu vergessen, die Bilder von Vincent van Gogh. Paul Cèzanne, der nie die kleinen Pinselstriche der Impressionisten nachvollzog, sondern Farbe mit der Spachtel auftrug und fast geometrische Formen bevorzugte, lassen den Künstler heute als einen Wegbereiter des Kubismus gelten. Henri de Toulouse - Lautrec war ein Zeitgenosse der Impressionisten, aber er zählte nie zu dieser Gruppe.
Toulouse - Lautrec entwickelte einen eigenständigen und sehr anziehenden Stil, um das Pariser Nachtleben der Cafès und Bars zu illustrieren.
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