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Wertvoller Dac

Wertvoller Dachstuhl von St. Veit in Leipheim datiert auf 1368

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Ortskurator überbringt Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz

Erhebliche Fäulnisschäden im hohen, nach Westen ausbrechenden Dachstuhl führen dazu, dass die Dachlast die Mauern nach außen drückt und insbesondere die Gewölbe der Veitskirche in Leipheim gefährden. Nun überbringt Dr. Bernt von Hagen, Ortskurator Augsburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), einen Fördervertrag über 50.000 Euro für die Dachsanierung der im Landkreis Günzburg gelegenen Kirche vor Ort an Pfarrer Gerhard Oßwald. Bei dem freudigen Ereignis am Dienstag, den am 20. Juli 2010 um 11.00 Uhr ist auch Beatrix Numberger von Lotto Bayern dabei. Der Betrag dient dazu, die Sanierung des Dachstuhls über der sogenannten Vierung, dem Kirchenschiff des Langhauses, von Chor und Sakristei zu ermöglichen. Neben der DSD beteiligen sich auch das Land, der Landkreis, die Landeskirche, das Landesamt und die Bayerische Landesstiftung an den Wiederherstellungsmaßnahmen.

Im Stadtwappen des Ortes Leipheim, dem Kaiser Ludwig der Bayer im frühen 14. Jahrhundert sowohl das Markt- wie auch das Stadtrecht verlieh, hat sich die Erinnerung an das seinerzeit herrschende Adelsgeschlecht der Güssen erhalten. Die Familie gehörte zu den königlichen Ministerialen und hatte Leipheim von etwa 1270 bis 1373 als Lehen. Ihre Grablege hatten die von Güssen in der St. Veitkirche, deren das Stadtbild beherrschender mächtiger Bau die einzige stilechte gotische, also nicht barockisierte Kirche im Landkreis Günzburg ist. Das insgesamt schlicht gehaltene Bauwerk wurde um 1330 begonnen und 1448 mit der Fertigstellung des 45 Meter hohen Turmes vollendet. Städtebaulich dominant ragt dieser "Finger Gottes" bis zum Giebelansatz 37 Meter in die Höhe. Die Fachwerkwände wurden 1535 im oberen Bereich durch gemauerte Wände ersetzt. Um 1560 erhielt die Kirche einen Fachwerkaufbau, um den besonders wertvollen Dachstuhl des Langhauses aus dem Jahr 1368 als Kornlager zu nutzen. Das vierjochige Langhaus ist mit polychrom bemalten Kreuzrippengewölben überspannt. Der Westgiebel ist 25 Meter hoch, die Gewölbehöhe beträgt über 12 Meter, die Gesamtlänge des Innenraums misst 41 Meter. Zu der reichen Innenausstattung, vorwiegend aus ulmischer Zeit gehören das Gestühl, der Altar und der Taufstein aus dem 17. Jahrhundert, ferner stattliche Epitaphe und Wappen.

St. Veit in Leipheim ist eines von über 140 Projekten, die die private Bonner Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte, darunter im Landkreis Günzburg die Frauenkirche in Günzburg selbst, die Pfarrkirche St. Johannes in Ursberg und Schloss Edelstetten in Neuburg an der Kammel.

Bonn, den 16. Juli 2010


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