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Süddeutsche Privatsammlung

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Am 9. Mai 2009 versteigert das Auktionshaus Dr. Fischer eine nahezu 600 Objekte umfassende „Süddeutsche Privatsammlung". Die Objekte von höchster Qualität sind Beleg einer tiefen und langen Sammlerleidenschaft und kündigen Kunstinteressierten eine Quelle der Inspiration an. Erlesene Bronzen, historisch bedeutendes Schnitt- und Farbglas, wertvolles Silber, seltene Jugendstilvasen und edles Porzellan bilden gemeinsam eine ausgereifte und wohl überlegt zusammengestellte Sammlung, die so manche Schätze verbirgt.

Top-Los unter den Bronzen sind zwei Jugendstil-Reliefplatten von Alphonse Maria Mucha (1860-1939). Die Darstellung zweier stilisierter Frauentypen, die zum einen die „Musik" und zum anderen die „Poesie" personifizieren, geht zurück auf eine Vierer-Serie „Die Künste" aus dem Jahr 1898, die damals als „Panneaux décoratifs" produziert wurde. Mucha verzichtet bei der Gestaltung auf traditionelle Attribute wie Musikinstrument, Zeichenstift oder Schreibfeder. Stattdessen betont er die schöpferische Inspiration durch die Schönheit der Natur, indem er jeder Kunstart einen natürlichen, mit jeweils einer bestimmten Tageszeit verbundenen Hintergrund zuordnet: bei der Poesie ist es der Blick auf eine Landschaft unter dem Abendstern, bei der Musik ist es der Gesang der Vögel beim Mondaufgang. Der sichelförmig ornamental durchbrochene Kreis hinterfängt den Oberkörper, gleichzeitig dient er als Sitzfläche und Ausblick. Schätzpreis 50.000 Euro

Neben den vollständig im Bronzeguß hergestellten Plastiken finden sich auch die kunstvoll gefertigten Chryselephantine-Figuren, darunter die auf dem Kunstmarkt begehrten Tänzerin-Darstellungen. Eine ausdrucksstarke Tänzerin stammt vom Bildhauer Bruno Zach (1891-1945). Besonders beeindruckend an dieser qualitätsvollen Arbeit sind die kunstvoll geschnitzte Haartracht mit floralen Schmuckelementen und das fein herausgearbeitete Gesicht der Tänzerin. Schätzpreis 3.500 Euro

Ebenfalls eine Elfenbein-Bronze Kombination ist eine Plastik „Mädchen mit Puppe", die Ferdinand Preiss (1882-1943) zugeschrieben wird und sich mit dem um diese Zeit so beliebten Kindermotiv beschäftigt. Die teilweise vergoldete Chryselephantine-Figur erinnert in ihrer Haartracht, Kleidung und Mimik an die von Ferdinand Preiss entworfenen Kinderfiguren. Schätzpreis 600 Euro

Einer Thematik ganz anderer Art widmet sich Gerhard Schliepstein (1886-1963) bei einer „Mandolinenspielerin" die eine tiefe innere Ruhe und Konzentration auf die Musik ausstrahlt. Schätzpreis, 3.500 Euro

Unter den reinen Elfenbeinfiguren sind besonders die Arbeiten von Joseph-Emaniel-Jules Descomps (1869-1950) hervorzuheben. Er zählt zu den bedeutendsten Elfenbeinkünstlern neben Ferdinand Preiss. Er war Schüler von H. Hiolin und stellte regelmäßig mit großem Erfolg in französischen Salons der künstlerischen Gesellschaft aus. Die vorliegende Plastik „Chloe" ist eine äußerst feine, detailreiche Arbeit. Schätzpreis 600 Euro. Eine weitere Arbeit von ihm ist die Elfenbeinfigur „Weiblicher Akt eine Taube haltend". Die hohe Qualität wird besonders in der Herausarbeitung der differenziert dargestellten Haarlocken und der Gesichtszüge deutlich. Schätzpreis 3.500 Euro

Vollständig in Bronze gegossen ist dagegen ein „Blumenkind" von Gerhard Schliepstein (1886-1963). Dargestellt ist ein Putto mit charaktervoll herausgebildeten Gesichtszügen, der auf einem Reh reitet und eine kunstvoll geflochtene Blumengirlande in den Händen hält. Schätzpreis 2.500 Euro

In tänzerischer Leichtigkeit reiht sich eine „Russische Tänzerin" von Paul Philippe (1870-1930) in die Riege der Toplose ein. Hier liegt sie in vollständig vergoldeter Bronze vor. In tänzerischer Anspannung auf einem Fuß balancierend zieht die junge Frau im Rüschenkleid und Ballettschuhen die Blicke auf sich. Schätzpreis 2.500 Euro

Dass nicht nur Tänzer zur Bewegungsstudie dienen, zeigt eine Plastik „Balancierender Knabe" von Ferdinand Liebermann. Die naturalistische Ausformung friert die entscheidenden Sekunden des Fallens bzw. das Ringen um das Gleichgewicht ein. Schätzpreis 5800 Euro.

Bei einer Plastik „Stierkampf" von dem italienischen Bildhauer Umberto Pinzauti (1886-1960) handelt es sich um eine ungewöhnliche Tier-Menschgruppe. Die Szene wurde dem historischen Roman „Quo Vadis" des polnischen Schriftstellers Henryk Sienkiewicz entnommen. Es zeigt den dramatischen Kampf eines Mannes gegen einen Stier, auf dessen Rücken eine Jungfrau gefesselt ist. Schätzpreis. 850 Euro

Eine Arbeit aus Terrakotta „Doppelbüste eines Mädchens und eines Jungens", von Demetre H. Chiparus (1886-1947). Es handelt sich dabei um eine äußerst lebendig wirkende Darstellung eines Jungen und eines Mädchens mit fein herausgearbeiteten Gesichtszügen und stilisierter Haartracht. Auf den Schultern des Mädchens liegen Kirschen. Schätzpreis 1800 Euro

Außerdem kommt eine seltene Tischlampe des Künstlers Peter Tereszczuk (1875-1963) zum Aufruf. Der Glaseinsatz aus Opalglas mit silbergelben Fadeneinschmelzungen stammt von der Firma Loetz, Wwe.. Die Lampe in Form eines Segelbootes mit dem in sich versunkenen jungen Ruderer und der nachdenklich blickenden jungen Frau ist in seiner melancholischen Ausdruckskraft und der herausragenden Qualität eine ganz besondere Arbeit des österreichischen Bildhauers Peter Tereszczuk. Der Höhepunkt des Schaffens von Peter Tereszczuk lag in den Jahren zwischen 1895 und 1925 in Wien. Er ist besonders durch seine Bronzefiguren bekannt, die u.a. auch mit Elfenbeineinsätzen versehen sind. Als Vertreter des Jugendstils sind durch ihn nicht nur kleine Skulpturen, sondern auch eine Reihe von figürlich überformten Gebrauchsgegenständen entstanden, wie hier zum Beispiel die vorliegende Tischlampe. 4500 Euro


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