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Fördervertrag

Weitere Glasfenster in St. Sebald werden restauriert

Fördervertrag

Bereits im vergangenen Jahr unterstützte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Restaurierung und Klimastabilisierung verschiedener Fenster in der St. Sebaldkirche in Nürnberg mit über 40.000 Euro. Nun erreicht Pfarrer Gerhard Schorr in diesen Tagen dank einer weiteren zweckgebundenen Spende der Bruckmayer-Stiftung erneut ein Fördervertrag in Höhe von exakt 85.245 Euro für die Arbeiten an weiteren historischen Gläsern. Damit kann die Korrosionsanfälligkeit, die Krakeleebildung innerhalb der Malschicht und die Ablösung vom Grundglas an den wertvollen Fensterbildern behoben werden.

Die mittelalterliche Kirche St. Sebald in Nürnberg, auch Sebalduskirche genannt, ist dem wohl im 8. Jahrhundert in der Gegend von Nürnberg lebenden Einsiedler Sebaldus gewidmet. Gemeinsam mit der Frauenkirche und der Lorenzkirche gehört sie zu den herausragenden Kirchenbauten der Stadt.

Die doppelchörig angelegte Pfeilerbasilika folgte dem Vorbild des Bamberger Doms. Die Westseite prägt eine mächtige Doppelturmfassade, an die sich das dreischiffige Langhaus mit einem romanischen Mittelschiff anschließt. Zum Osten folgt ein spätgotischer Hallenumgangschor.

Im Inneren ist eine überaus reichhaltige Ausstattung aus vorreformatorischer Zeit erhalten. Die wertvollen Chorfenster und das Grabmal des Stadtpatrons St. Sebald gelten als wichtigste Stücke. Wertvolle Schnitzwerke stammen von Veit Stoß. Ihre Hauptorgel erhielt die Kirche 1441.

Größtenteils original erhalten sind auch die Glasfenster im Hallenchor, von denen einige der Glasmaler Veit Hirsvogel um 1500 nach Entwürfen von Albrecht Dürer und Hans Süß von Kulmbach ausgeführt hat. In dieser Zeit entstanden auch die sogenannten Bamberger Fenster. Die von der Familie Haller gestifteten Fenster und das Stromer Fenster datieren bereits auf die Jahre um 1380.

Bei den Darstellungen der in diesem Jahr geförderten Bamberger und dem Stromer Fenster handelt es sich um Einzelfiguren, Propheten und Apostel, Heilige und Bischöfe. Die von Hirsvogel nach Dürer-Entwürfen erstellten Bamberger Fenster zeigen vor allem Fürstbischöfe und die Heiligen Kilian, Petrus, Paulus, Georg und Heinrich sowie die Heilige Kunigunde mit einem Modell des Bamberger Doms. Von den Fürstbischöfen wurden Heinrich III., Veit I., Lambert und Philipp von Henneberg verewigt. Das Stromer Fenster stellt vor allem die zwölf Apostel dar.

Mit Hilfe zweckgebundener Spenden konnten die dringend notwendigen Restaurierungsarbeiten an den Fenstern im Hallenumgangschor angegangen werden. Die Fenster erhalten abschließend ebenfalls die an der St. Lorenzkirche entwickelten regulierbaren Heizdrähte vor der Schutzverglasung, um die wertvolle Glasmalerei trocken zu halten.

St. Sebald in Nürnberg, die im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört und von 1945 bis 1978 Schritt für Schritt wieder aufgebaut wurde, gehört zu den über 200 Projekten, die die private, bundesweit tätige Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale bisher allein in Bayern fördern konnte.

Bonn, den 2. November 2012








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