Solide und wer
Solide und wertbeständig
-
Presse16.12.2008
Dorotheum Rückblick auf 2008: Zweitbestes Ergebnis
Solide Preise, neue Käuferschichten und verstärktes internationales Interesse kennzeichneten das 301. Jahr des Wiener Auktionshauses Dorotheum. Mit einem Gesamtumsatz bei Auktionen von 108 Millionen Euro (Stand: 16. 12. 2008) ist dies nach dem Rekord im Jubiläumsjahr 2007 das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte.
Glanzlicht des Jahres 2008 ist zweifellos Friedrich von Amerlings „Mädchen mit Strohhut". Die restituierte Biedermeier-Ikone wurde nach heftigem Bietgefecht in der Auktion mit Gemälden des 19. Jahrhunderts für 1,502 Millionen Euro an das Liechtenstein Museum verkauft. Grundsätzlich standen Gemälde des 19. Jahrhunderts in diesem Jahr hoch im Kurs. Ein weiteres Damenbild sicherte sich den zweithöchsten Zuschlag mit 398.300 Euro. Giovanni Boldini setzte mit dem modernen temperamentvollen Bildnis der Schauspielerin Alice Regnault ein wunderbares Denkmal.
Die Königsdisziplin des Dorotheum, die Alten Meister, trotzen seit eh und je großen Moden. Hier gab es keine Sensationen, aber viele sehr gute Ergebnisse. Allen voran die 467.300 Euro für das museale Stillleben des Willem Kalf sowie die sensationellen 398.300 Euro, die ein Kunstliebhaber für Girolamo Macchiettis „Madonna mit Kind und Johannesknaben" auslegte.
Solide Preise kennzeichnete die moderne und zeitgenössische Kunst. Spitzenreiter war mit dem Weltrekordpreis von 375.300 Euro Kolo Mosers springlebendiger „Frühling", gefolgt von Giorgio de Chiricos mysteriöser „Piazza d' Italia" (€ 260.300) und Lucio Fontanas in die Leinwand gestochenem „Concetto spaziale" von 1960 (€ 202.800).
Anlege-Objekte
Besonders hohe Umsätze kennzeichneten die jedes Jahr erfolgreicheren Auktionen mit historischem Silber, wobei hier eine Prunkschale von Pawel Owtschinnikow mit 248.800 Euro alles übertraf. Auch Juwelen werden als perfektes Anlage (und Anlege-)Objekt gerne angenommen. Erfolgreich verliefen auch die beiden Design-Auktionen, wobei neben den Highlights - etwa Ron Arads schwungvoller „Blo Void 2" (€ 85.700) und das 4er-Set Totems von Ettore Sottsass (€ 70.600) - wieder mehr der Trend zu Vintage-Design spürbar ist.
Glas und Porzellan punkteten heuer etwa mit dem stilvollen Glasfenster des Hermes von 1923 (€ 55.600), sowie mit dem gefesseltem Prometheus aus der Porzellanmanufaktur Carlo Ginori (€ 28.400). Beim Jugendstil stellte die Elfenbeinskulptur „Antinea" vom Demetre Chiparus alles in den Schatten (€ 97.900). In der Kategorie Skulpturen verzeichnete ein „Auferstandener Christus" von 1500 aus der Hand des Meisters von Großlobming mit 104.000 Euro den höchsten Zuschlag.
Ausgefallene Einzelstücke erfreuen sich an großem Interesse, sowohl bei den historisch wissenschaftlichen Instrumenten, bei den Orden, bei den Briefmarken, Münzen, Möbeln oder auch bei den Autographen. Eine Klasse für sich, ein mitunter skurriles Österreich-Spezifikum und jedes Mal erfolgreich ist die Kaiserhaus-Auktion.
Große Namen bzw. Provenienz liegen hoch in der Käufergunst. So erlöste die Benefiz-Auktion mit Stücken aus dem Nachlass der Operndiva Elisabeth Schwarzkopf hervorragende 160.600 Euro. Großen Rummel gab es auch um Romy Schneiders Bettelarmband, das für 29.600 einem Romy-Fan zugeschlagen wurde.
Auf internationaler Ebene erweiterte das Dorotheum sein Engagement: Nach der Homepage in Russisch wurde die Homepage auf Chinesisch implementiert. Akzente in diesen Ländern setzten Präsentationen bei Kunstmessen - „Moscow World Fine Art Fair", „Shanghai Contemporary" - sowie eine Vorbesichtigung der dritten Auktionswoche in Moskau (Kooperation mit Stella Art Foundation).
Dem steigenden Interesse für das Dorotheum in Italien zollt das Dorotheum im kommenden Jahr Tribut. Im Palazzo Colonna wird nun in Rom eine weitere Repräsentanz eröffnet.
Presse: Mag. Doris Krumpl, Tel. + 43 1/515 60-406
doris.krumpl@dorotheum.at