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Duisburg

Radschleppdampfer Oscar Huber

Duisburg

Für die Arbeiten an der Außenhaut im Unterwasserbereich und an den Bordwänden des Radschleppdampfers Oscar Huber in Duisburg stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 25.000 Euro zur Verfügung. Den Fördervertrag überbringt Professor Dr. Steen Steenken vom DSD-Ortskuratorium Essen am Donnerstag, den 23. August 2012 um 11.00 Uhr im Beisein von Claudia Hausmann von WestLotto vor Ort an Dr. Bernhard Weber vom Museum der deutschen Binnenschifffahrt.

Der Seitenrad-Schleppdampfer "Oscar Huber" wurde 1921/1922 auf der Duisburger Werft Ewald Berninghaus für die Firma H. P. Disch aus Duisburg-Ruhrort erbaut. Das Schiff ist 75 Meter lang und über Deck 9 Meter breit. Eine liegende Dampfmaschine mit 1.550 PS trieb das Schiff über eine 30 Zentimeter starke Welle an. Jedes Rad hatte sieben, mit 33 Umdrehungen pro Minute laufende Schaufeln. Die Schleppkraft lag zwischen 5.000 und 6.000 Tonnen.

Das Schiff hieß zunächst "H. P. Disch VIII - Wilhelm von Oswald", dann "RK XIV" und ab 1927 "Fritz Thyssen". 1940 erhielt der Schlepper den Namen "RK XIV - Oscar Huber", bevor er im März 1945 bei Oberwesel auf Wehrmachtsbefehl von der eigenen Besatzung auf Grund gesetzt wurde. 1946 wieder gehoben, konnte er ohne größere Reparaturen 1947 wieder in Dienst gestellt werden. Die 15-köpfige Besatzung bestand aus Kapitän, Steuermann, Rudergänger, zwei Maschinisten, drei Matrosen, vier bis sechs Heizern und einem Menagemann, der für das Kochen und den Proviant zuständig war. 1955 erfolgte die Umstellung der Befeuerung von Kohle auf Öl und die Verringerung der Besatzung auf acht Mann. 1966 wurde das Boot außer Dienst gestellt.

1968 versuchte ein Verein, die "Oscar Huber" als letzten Radschleppdampfer auf dem Rhein zu erhalten. Doch der Unterhalt überstieg die Möglichkeiten des Vereins, so dass die Verschrottung in Reichweite lag. Bürgerschaftliches Engagement überzeugte die Stadt Duisburg 1971, das Schiff zu erwerben und wieder instand zu setzen. 1973 wurde der Dampfer nach Duisburg-Ruhrort nahe der Schifferbörse zu einem Liegeplatz am Hafenmund verbracht, ein Jahr später eben an Bord der "Oscar Huber" das erste Duisburger Schifffahrtsmuseum eröffnet. Die "Oscar Huber" ist, bis auf einen Durchgang für Museumsbesucher an der Backbordseite, weitgehend original erhalten und verkörpert damit das letzte Beispiel seiner Art auf dem Rhein. Die technischen und baulichen Details sind von besonderer Anschaulichkeit, wodurch das Leben der Schiffer auf dem Rhein lebendig dokumentiert wird. Mit der Eröffnung des 1977 begründeten "Museums der Deutschen Binnenschifffahrt Duisburg-Ruhrort" allerdings verlor das Schiff seine museale Eigenständigkeit und wurde dem neuen Schifffahrtsmuseum eingegliedert.

Der Radschleppdampfer Oscar Huber, der letzte original erhaltene Vertreter eines Schiffstyps, der über 100 Jahre durch den effektiven Transport von Massengütern einen wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung des Rheinstrom- und des Ruhrgebietes geleistet hat, ist nunmehr eines von über 300 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung dank individueller Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Bonn, den 20. August 2012/Schi








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