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Ortskurator übergibt Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz für Schloss Bendeleben

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Am Mittwoch, den 15. September 2010 um 11.00 Uhr überbringt Professor Hermann Saitz vom Ortskuratorium Erfurt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), im Beisein von Jörg Schwäblein, Geschäftsführer von Lotto Thüringen, einen Fördervertrag in Höhe von 10.000 Euro für die anstehenden Sanierungsarbeiten am Inspektorenhaus von Schloss Bendeleben im Kyffhäuserkreis. Den Vertrag nimmt die Eigentümerin, Sabine Gräfin von Arnim, in Empfang.

Aus der Chronik des Ortes Bendeleben geht hervor, dass wesentliche Teile des gleichnamigen Gutes bereits im 17. Jahrhundert bestanden haben und die Anlage wirtschaftlich und kulturell für die Region bedeutend war. Von 1763 bis 1768 errichtete Johann Jakob von Uckermann auf dem Gelände ein Schloss mit den zugehörigen Wirtschaftsbauten, Gasthof, Brauerei, Mühle, Ziegelbrennerei und Unterkünften für die Arbeitskräfte. Die Anlage wurde 1770 südlich der Kirche und damit außerhalb des engeren Schlossbezirks um einen französischen Lustgarten erweitert, den baulich eine hohe, aus Sandstein erbaute Orangerie abschloss. Das eingeschossige verputzte Gebäude unter einem Walmdach wird von Eckquaderungen eingefasst. Hohe stichbogige Sprossenfenster mit Sandsteingewänden und ein zweiflügeliges Portal mit bekrönender Sandstein-Kartusche gliedern sieben Fensterachsen. Die Sanierung der auch als Festsaal benutzten, kunsthistorisch bedeutenden Orangerie wurde 2009 abgeschlossen.

Parallel zum Uckermannschen Schloss, das sich auf einem hohen Sandsteinsockel als stattlicher, zweistöckiger, verputzter Fachwerkbau mit aufgeputzter Eckquaderung und einem Mansard-Walmdach mit Gauben erhebt, wurde auf der gegenüberliegenden Hofseite übereinstimmend das sogenannte Inspektorenhaus errichtet. Auch hier betont die Ost-Westseite mittig ein Zwerchhaus. An der Südseite, die ein Mittelrisalit mit zweiläufiger Freitreppe gliedert, erhebt sich ein zweistöckiger Dachturm. Die originale Raumstruktur sowie einige Originalfenster sind erhalten. In das Inspektorenhaus konnte aufgrund maroder Dachdeckung aus Betondachsteinen Wasser in den Dachstuhl eindringen und die Konstruktion sowie die Decken und Wände des darunterliegenden Geschosses schädigen. Hier dauern die Sanierungsmaßnahmen, die bereits 2005 begonnen haben, noch an.

Die Gutsanlage mit Schloss, Orangerie, Stallungen, Taubenhaus und Wirtschaftsgebäuden ist weitgehend erhalten. Die einzelnen Bauten verdeutlichen als unverzichtbarer architektonischer Bestandteil der Gesamtanlage den Funktionszusammenhang einer adeligen Gutsanlage. Nach dem Auseinanderreissen von Schloss und dem dann volkseigenen Gut 1945 konnte erst mit der Rückkehr der Eigentümerfamilie von Arnim ein tragfähiges Nutzungskonzept mit Landwirtschaft und Tierzucht die Zukunft sichern.

Schloss Bendeleben, das die DSD seit 1995 wiederholt mit über 70.000 Euro gefördert hat, ist eines von über 390 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung in Bonn bisher allein in Thüringen dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, fördern konnte. Dazu gehören unter anderem Schloss Kannawurf, der Eulensteinsche Hof in Großschwabhausen und das Haus zum Roten Hirschen in Erfurt.

Bonn, den 13. September 2010/Schi


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