Am Montag, den 19. Juli 2010 um 14.00 Uhr überbringt Dr. Dieter Tettenborn, Ortskurator Erfurt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), eine Bronzetafel für das restaurierte "Haus zum Roten Hirschen" in der Hütergasse 13 in Erfurt an den Eigentümer Markus Bruszis. Mit dem Hinweis "Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale" wird so auch nach den Baumaßnahmen an vorbildlichen Projekten das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale sichtbar bleiben und zu weiterer Unterstützung motivieren.

Das stattliche, in der Hütergasse 13 liegende Anwesen "Zu den kleinen Füchsen und zum Roten Hirsch" befindet sich in der Erfurter Altstadt direkt im ehemaligen Gebiet der Weißgerber. Dennoch verweist der Straßenname auf die dort gleichfalls siedelnden Hutmacher. Der Gebäudekomplex besteht aus drei Teilgebäuden. Das Haupthaus, ein Fachwerkbau aus der Zeit um 1600 ist der älteste Teil der Anlage. Die beiden angrenzenden Seitengebäude, die als Vorder- und Hinterhaus bezeichnet werden, sind jüngeren Datums. Die Bauten gruppieren sich um einen Innenhof. Ein Garten auf der Südseite wird von einer Mauer umschlossen. Am nahen Wasserlauf, einem der Geraarme, ist eine Schöpfstelle und ein Waschplatz aus der "guten alten Zeit" erhalten geblieben.

Das Haus nahe der Krämerbrücke am sogenannten Dämmchen bestand ursprünglich aus zwei vertikal geteilten Gebäuden, die heute noch an den unterschiedlichen Höhen der Geschosse deutlich erkennbar sind. Die Schaufassade nach Westen zeigt im Brüstungsbereich der Fenster die sogenannten "Thüringer Leitern", eine regionaltypische Fachwerkverzimmerung, auf profilierten und farbig gefassten Balkenköpfen ragen die Geschosse leicht hervor. Zwei große Dachhäuser in Sichtfachwerk bilden im gemeinsamen Satteldach ein weiteres Dachgeschoss. An das Hauptgebäude grenzt ein viergeschossiges Seitengebäude, das horizontale Fensterbänder gliedern. Auf der Südseite schließt sich das dreigeschossige Hinterhaus an, gartenseitig besitzt es eine Oberlaube und einen Galeriegang.

Das Haus in der Hütergasse bedurfte umfangreicher Hilfe. Im Rahmen der Gesamtinstandsetzung des desolaten Gebäudes musste der Sockel angedichtet, die Dachdeckung und die Dachentwässerung erneuert und der ehemalige Hauptzugang zurückgebaut werden. Für Ihren Einsatz haben die Eigentümer im Juni diesen Jahres den Thüringer Denkmalpreis erhalten.

An den Maßnahmen am Haus zum Roten Hirschen beteiligte sich die DSD 2009 mit 10.000 Euro. Das Bürgerhaus ist eines von über 390 Förderprojekten, die die vor 25 Jahren gegründete Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank privater Spenden und aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Thüringen fördern konnte. Aus den Erträgnissen der GlücksSpirale werden bundesweit gemeinnützige Projekte aus den Bereichen Wohlfahrt, Sport und Denkmalpflege jährlich mit rund 50 Millionen Euro gefördert.

Bonn, den 15. Juli 2010