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Ortskurator der Deutschen Stiftung Denkmalschutz überbringt Fördervertrag für den Schimmelturm in Lauingen

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Einen Fördervertrag über 20.000 Euro für die Restaurierungsarbeiten an der Fassade des Schimmelturms in Lauingen im Landkreis Dillingen an der Donau überbringt Dr. Bernt von Hagen, Ortskurator Augsburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), im Beisein von Beatrix Numberger von Lotto Bayern am Dienstag, den 20. Juli 2010 um 15.00 Uhr vor Ort an den Ersten Bürgermeister Wolfgang Schenk. Der Schimmelturm erhielt seinen Namen von einem sagenhaften Pferd, das in einer Notsituation das Leben des Bürgermeisters rettete. Der Sage nach soll der Schimmel "fünfzehn Schuh lang" gewesen sein. Niemand habe sich ihm zu nahen, geschweige denn, ihn zu reiten vermocht außer einem kleinen verkrüppelten Knecht. Als einmal das Stadtoberhaupt von Lauingen schwer erkrankt war, rettete der Dienstmann die Lage, indem er mit dem Tier einen heilkundigen Pater rechtzeitig in die Stadt brachte. Dafür verewigten die dankbaren Lauinger das Wundertier durch ein Bild am Hofturm, der fortan auch mit seinem Namen an das Tier erinnerte.

Aufgrund seiner Höhe und Position ist der Schimmelturm in Lauingen eine der wichtigsten städtebaulichen Dominanten. Zusammen mit dem frühklassizistischen Rathaus bestimmt er die Stadtmitte und prägt gemeinsam mit dem Turm des staufischen Herzogschlosses, dem Turm der Pfarrkirche und dem gründerzeitlichen Wasserturm am Bahnhof entscheidend die charakteristische Silhouette der "Stadt der Türme".

Im Auftrag des Ratsherrn Georg Imhof wurde 1457, am Montag nach dem Weißen Sonntag, mit dem Bau des Schimmelturmes als Wachturm zur besseren Übersicht über das Umland begonnen. Vollenden konnte ihn erst einundzwanzig Jahre später, am Mittwoch nach St. Gallus, der Baumeister Heinrich Schittenhelm. Der rund 54 Meter hohe, an zwei Seiten freistehende Turm wurde auf quadratischem Grundriss errichtet. Auf neun quadratische folgen zwei achteckige Geschosse und als Abschluss eine dreigeschossige Laterne mit welscher Haube. Für die Fundamente und das Untergeschoss verwendete man römische Quadersteine aus dem nahegelegenen Kastell Faimingen. Der die Stadtkirchen hoch überragende, öffentlich zugängliche Turm zeugt von ausgeprägtem Bürgerstolz. Von Anfang an war er bemalt bzw. mit Sgraffitos versehen, die in allen Epochen bis zur Moderne ergänzt wurden. Auf diesen Gemälden kann man etwa im ersten Stockwerk Albertus Magnus und die Gräfin Geiselina von Schwabeck erkennen, im zweiten Stock ist die Szene der Verleihung des Stadtwappens an einen tüchtigen Lauinger Bürger dargestellt.

Der Schimmelturm in Lauingen ist eines von über 140 Projekten, die die vor 25 Jahren in Bonn gegründete Denkmalschutz Stiftung allein in Bayern dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, fördern konnte. Dazu gehören auch die Synagoge in Binswangen, St. Ursula in München-Schwabing und der Jüdische Friedhof in Bechhofen.

Bonn, den 16. Juli 2010


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