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Denkmalschutz

Orgel der Marienkirche in Großheirath

Denkmalschutz

An der Restaurierung des Orgelwerks in der Marienkirche in Großheirath-Watzendorf im Landkreis Coburg beteiligte sich auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 2011 mit 20.000 Euro. Nun überbringt Uwe Franke, Ortskurator Kulmbach der DSD, am Donnerstag, den 20. Juni 2013 um 17.00 Uhr vor Ort eine Bronzetafel mit dem Hinweis "Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale" an Pfarrer Eckhart Kollmer. Dadurch bleibt auch nach Abschluss der Restaurierungsmaßnahmen an vorbildlichen Projekten das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren.

Die heutige Marienkirche im Ortsteil Watzendorf in Großheirath wurde zwischen 1729 und 1733 an der Stelle einer alten Wallfahrtskirche errichtet. Unter den erhaltenen Ausstattungsstücken befindet sich auch die im Jahr nach der Fertigstellung in die Kirche eingebaute Orgel von Johann Conrad Schöpf. Dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege zufolge gehört sie "zu den denkmalpflegerisch herausragendsten Barockorgeln in Oberfranken". Ihr siebenachsiges Orgelprospekt hat man wirkungsvoll auf der zweiten Westempore aufgebaut. Die 14 klingenden Register des Instruments verteilen sich auf zwei Manuale und ein Pedal.

Technik und Klang, aber auch der historische Pfeifenbestand sind zu einem ungewöhnlich hohen Prozentsatz vom bauzeitlichen Bestand erhalten. Das ist ein besonders glücklicher Umstand, weil die Schöpf-Orgel in Watzendorf das einzige erhaltene Instrument des Orgelbauers ist. Dieser bekam für seine weithin bewunderte Arbeit 14 Reichsthaler, dazu "ein bisserl Tranckgeld".

In späterer Zeit baute man die Windladen der Manualwerke und des Pedals geringfügig um. Doch das auf dem Dachboden der Kirche überkommene Balggestell mit drei Balggefachen ermöglichte wesentliche Einsichten in die Windversorgung der Orgel in barocker Zeit. Zweimal wurde die Johann-Conrad-Schöpf-Orgel restauriert, 1921 und 1981. Dabei schlichen sich konstruktive Fehler ein, die zu erheblichen technischen und klanglichen Problemen an dem wertvollen Instrument führten. Bei der jüngsten Sanierung der Orgel wurden daher die nachträglichen Veränderungen konsequent zurückgebaut. Man einigte sich mit dem Landesdenkmalamt darauf, die Orgel in der historischen Form von 1734 zu restaurieren, wobei auch Ergänzungen der Zeit von 1809 als authentisch und erhaltungswürdig eingestuft wurden.

Die Besonderheit der Schöpf-Orgel ist, dass ihr Orgelwerk wie bei den Silbermannorgeln einen halben Ton höher liegt. Das Manual- und Pedalwerk wurden nach historischem Vorbild erneuert. Der Blasebalg im Dachraum erhielt wieder den alten Standort und vorhandene Bretterteile und Zubehör, die im Erdgeschoss montiert waren, wurden dem Original entsprechend im Dachgeschoss wiederhergestellt.

Die Orgel in Großheirath ist eines von über 220 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Bonn, den 17. Juni 2013/tkm








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