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Hofanlage Grube in Lüdinghausen

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Zum vierten Mal kann die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Wiederherstellung der Hofanlage Grube in Lüdinghausen im Kreis Coesfeld unterstützen. Dank einer Testamentsspende überbringt am Dienstag, den 27. November 2012 um 10.30 Uhr Sigrid Karliczek, Ortskuratorin Münster der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), einen Fördervertrag in Höhe von 50.000 Euro für die weitere Sanierung des Haupthauses und des historischen Speichers an die Eigentümer Karin und Johannes Busch.

Hof Grube liegt im Außenbereich der Bauernschaft Tetekum, südlich des Stadtkerns von Lüdinghausen. Eine erste urkundliche Erwähnung des Hofnamens Grube im Jahr 1339 verweist auf ein Lehen durch die Herren von Lüdinghausen. Später gehörte der Hof dem Herrn auf Burg Kakesberg, der ihn 1631 dem Domkapitel von Münster überließ. Diese Herrschaft bestand bis ins 19. Jahrhundert.

Anfänglich war die Anlage mit einer schützenden Gräfte - einem Graben - umgeben, die nach der Verfüllung früherer Zeiten heute wieder freigelegt ist. Herzstück der Anlage ist das 32 Meter lange Haupthaus, das im Kern ein Fachwerk-Hallenbau mit einer Vierständerkonstruktion ist. Dendrochronologischen Untersuchungen zufolge wurde das Holz für den Bau 1517 geschlagen. Dieses Gebäude ist somit der älteste bekannte Vierständerbau und das älteste bekannte Bauernhaus Westfalens. Im 19. Jahrhundert wurde das Gebäude nach Westen zum Hof hin erweitert, zu Beginn des 20. Jahrhunderts erhielt es eine Giebelfassade in Ziegelbauweise.

Ursprünglich maß das Haus etwa 19 Meter Länge, hatte acht Gebinde, eine Mittellängsdiele, Abseiten und ein Flett. Von diesem Gebäude sind heute noch die Dielenlängswände sowie Teile der Traufwände, Deckenbalken und Sparren erhalten. 1789/1790 veränderte man das Gebäude, es kamen die Wohnräume des Kammerfachs hinzu. Dabei erhielt das Flett eine repräsentative Herdstelle mit Sandsteinwangen und Schornstein und wurde mit einer Scherwand von der Diele abgetrennt. In dieser Zeit erneuerte man auch den Dachstuhl unter Verwendung alter Sparren. Eingebaute Baudetails - so die Kaminstube - sind erhalten und dokumentieren den gehobenen Wohnanspruch der Erbauer.

Durch mehrjährigen Leerstand und Bauvernachlässigung entstanden am Haupthaus umfassende, auch statische Schäden, die für die neuen Eigentümer eine große Herausforderung darstellen. Der Förderantrag für 2012 beinhaltet den nächsten Bauabschnitt am Haupthaus, die Instandsetzung der südlichen Traufwand - Gefache, Sockel und Fundamente - sowie die Instandsetzung der Geschossdecke, einschließlich der zu reparierenden Fachwerkkonstruktion und der zu erneuernden Außentüren. Auch der Speicher soll statisch gesichert und abgestützt werden. Dazu gehören auch die Instandsetzung der Dachkonstruktion und die Dachdecker- und Dachklempnerarbeiten.

Hof Grube ist eines von über 300 Projekten, die die Denkmalschutz-Stiftung mit Sitz in Bonn dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Bonn, den 23. November 2012/Schi








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