Postwar
Nachkriegskunst zwischen Pazifik und Atlantik, 1945-1965; Symposium
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Presse05.05.2014
Die Schlagwörter "Postwar/Nachkriegszeit", "Postkolonialismus" und "Postkommunismus" stehen für die historischen Bedingungen, unter denen sich die Welt seit 1945 entwickelt hat. Als Gegenstand kunsthistorischer Analyse sind sie Thema eines dreiteiligen Langzeitprojekts, das Forschungs- und Ausstellungsarbeit in sich vereint und vom Haus der Kunst mit internationalen institutionellen Partnern über eine Zeitspanne von acht Jahren entwickelt wird. Das Forschungsprojekt will führende Wissenschaftler/innen und wissenschaftlichen Nachwuchs, Historiker/innen, Künstler/innen, Kuratoren/innen, Theoretiker/innen und Studenten/innen zusammenbringen, um die künstlerischen Kräfte und das kulturelle Erbe zu analysieren, das die Kunstproduktion seit 1945 geprägt hat.
Die erste Phase des Projekts "Postwar - Nachkriegskunst zwischen Pazifik und Atlantik 1945-1965" ist als detaillierte Analyse der Nachkriegszeit konzipiert. Eine Ausstellung dazu wird Anfang 2016 im Haus der Kunst eröffnet und anschließend in der Tate Modern, London, gezeigt. "Postwar" gibt den sonst üblichen westlich-europäischen Blickwinkel auf und verlagert den Schwerpunkt auf eine polyphone und multifokale Erkundung der Kunst nach 1945. Dabei versucht das Projekt, das komplexe Erbe künstlerischer Praxis und kunsthistorischen Diskurses zu verstehen, das sich nach den Verwüstungen des Zweiten Weltkriegs an verschiedenen internationalen Schauplätzen entwickelt hat. Anhand der elementaren Beziehung zwischen Kunstwerk und Künstler, die aus dem Blickwinkel internationaler, regionaler und lokaler Kontexte heraus betrachtet wird, zeichnet das Forschungs- und Ausstellungsprojekt künstlerische Entwicklungen in den ersten zwanzig Nachkriegsjahren nach. Dabei folgt es den Küstenlinien der zwei großen Ozeane: Europa, Asien, Pazifischer Raum, Afrika, Mittelmeerraum, Nord- und Südamerika. Verschiedene Konzepte künstlerischer Modernität sollen kritisch beleuchtet werden, unter anderem Abstraktion, Realismus, Figürlichkeit und Repräsentation. Auf dieser Basis wird das Projekt untersuchen, wie Rezeption und Formulierung des Modernismus die Manifestationen moderner Kunst in ihren verschiedenen Varianten geprägt hat. Die Ausstellung überschreitet dabei die Grenzen von Kontinenten, politischen Systemen, wirtschaftlichen Strukturen und institutionellen Rahmenbedingungen. Mit dem Fokus auf politische und kulturelle Implikationen von Atlantik und Pazifik, reicht die diachrone Achse des Projekts von Deutschland bis nach Japan. Diese beiden Länder repräsentieren die atlantische und die pazifische Hemisphäre.
Für das Projekt ist ein breites Spektrum an Veranstaltungen, Konferenzen und Publikationen geplant. Eine internationale Konferenz zum Thema macht den Anfang: In Zusammenarbeit mit der Tate Modern wird sie vom 21. bis 24. Mai 2014 im Haus der Kunst stattfinden und versuchen, die beiden Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg neu zu denken und zu analysieren. Wenn wir die Nachkriegs-Moderne neu kartieren wollen, welche Methoden sind hierfür am besten geeignet? Wie wurden die Varianten radikaler Ästhetik fortgeführt, und inwiefern hat das Politische auf das Ästhetische, das Kulturelle auf das Künstlerische Druck ausgeübt? Wie wurden künstlerische Praxis und ästhetische Systeme in zersprengten politischen und kulturellen Kontexten neu konstruiert, insbesondere als Antwort auf verschiedene hegemoniale Paradigmen? Wie wirkten sich im Gegenzug künstlerische und intellektuelle Bewegungen aus den ehemaligen kolonialen Peripherien auf die Terrains des Modernismus aus? Wie prägte die Verbreitung von Kunst, von Objekten, Diskursen und Ideen die globalen Konturen der Nachkriegs-Moderne? Wie gestaltete sich die Verbindung zwischen Form und Kontext in der Welt nach dem Zweiten Weltkrieg bzw. gab es diese überhaupt?
Das Projekt "Postwar - Nachkriegskunst zwischen Pazifik und Atlantik, 1945-1965" wird von der Kulturstiftung des Bundes und vom Goethe-Institut unterstützt.
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05.05.2014Presse »
Konferenztickets sind auf der Webseite www.hausderkunst.de erhältlich.
Akkreditierung für Pressevertreter in der Pressestelle vom Haus der Kunst.Teilnahmegebühr
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