Nachbericht zu
Nachbericht zur Auktion A-103
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Presse22.11.2006 - 01.12.2006
Bern, im November 2006 Bemerkenswerte Steigerungen und solide Zuschläge in der Breite sorgten dafür, dass das Auktionshaus Dobiaschofsky nach einer Reihe sehr erfolgreicher Auktionen auch dieses Mal ein weit überdurchschnittliches Ergebnis erzielen konnte. Alfred Bramtots wunderschönes Wasserstück „Sommerlicher Angelausflug auf dem See“ (Kat.-Nr. 353) avancierte überraschend zum Spitzenlos der Gemäldeauktion. Unter reger Beteiligung ausländischer Telefonbieter wurde der Schätzpreis von CHF 15'000.- rasch überboten, schliesslich war es ein inländischer Saalbieter, der für CHF 95'000.- den Zuschlag erhielt und sich nun an einem Meisterwerk der französischen Kunst des 19. Jahrhunderts erfreuen kann. Ebenfalls für eine Überraschung sorgte die annähernde Verdreifachung des Schätzpreises von CHF 36'000.- für das liebliche Genrestück „Sitzende junge Italienerin vor einem Hauseingang“ von Benjamin Vautier d.Ä. (Kat.-Nr. 1016). Dieses ging für CHF 90'000.- an einen Privatsammler aus Übersee. Das reichhaltige Angebot der Malerei des 19. Jahrhunderts ermöglichte zahlreiche hohe Zuschläge. An erster Stelle sei der Hammerpreis von CHF 70'000.- für Franz Roubauds „Rastende Kosaken in der Steppe“ (Kat.-Nr. 899) zu nennen. Weiterhin konnte nach heftigem Bietergefecht der atmosphärische „Abend am Strand von Salerno“ Friedrich Nerlys (Kat.-Nr. 809) für CHF 40'000.- den Eigentümer wechseln. Stellvertretend für die beliebte französische Freiluftmalerei sind die zwei Landschaften Paul-Désiré Trouilleberts zu erwähnen: „Paysanne au bord de la rivière“ (Kat.-Nr. 1009, CHF 18'000.-) sowie „Femme sous arbres au bord de la rivière“ (Kat.-Nr. 1010, CHF 16'000.) Auch die Malerei des 20. Jahrhundert konnte sich an hohen Zuschlägen erfreuen: Karl Hofers „Mädchenbildnis“ (Kat.-Nr. 617) fand für CHF 80'000.- einen Käufer, Edouard Vuillards grossformatige, von Molières Theaterstück inspirierte Komposition „Malade imaginaire“ (Kat.-Nr. 1029) wechselte für CHF 78'000.- seinen Besitzer und das farbenfrohe Aquarell „Landschaft im Tessin“ Karl Schmidt-Rottluffs (Kat.-Nr. 926) erzielte einen Hammerpreis von CHF 70'000.-. Die äusserst seltene überarbeitete Lithografie Erich Heckels (Kat.-Nr. 599) „Blaues Kleid“ erweckte im In- und Ausland reges Interesse und konnte für CHF 42'000.- einem deutschen Händler zugeschlagen werden. Auch die „Landschaft mit Gärten und Häusern“ von René Herbert Paresce (Kat.-Nr. 833) erzielte mit CHF 29'000.- ein stattliches Ergebnis. Unter dem wachsenden Eindruck osteuropäischer Bieter hat sich ebenfalls das Angebot an Kunstwerken osteuropäischer Künstler vervielfacht. Stellvertretend seien einige herausragende Ergebnisse genannt. So konnte die qualitätvolle Partie des Rumänen Nicolae Jon Grigorescu „Bauerntreck in weiter sommerlicher Landschaft“ (Kat.-Nr. 587) für rekordverdächtige CHF 46'000.- an einen ausländischen Saalbieter zugeschlagen werden. Das Gemälde Simon Hollósys „Ungarische Feldlandschaft im Sommer“ (Kat.-Nr. 633) erhielt für CHF 38'000.- einen neuen Besitzer und das bäuerliche Landschaftstück „Die Ernte“ (Kat.-Nr. 578) des Russen Konstantin Ivanovitch Gorbatoff für CHF 26'000.-. Neben der traditionell wichtigsten Sparte der Gemälde brachte auch die Auktion Moderne Grafik sehr erfreuliche Ergebnisse. So konnte die seltene Lithografie Ernst Ludwig Kirchners „Reitender Artillerist“ (Kat.-Nr. 1931) für CHF 22'000.- zugeschlagen werden. Aussergewöhnliche Steigerungen erzielten zwei Arbeiten Rudolf Mumprechts (Kat.-Nr. 2096 und 2097), die jeweils ihren ursprünglichen Schätzpreis von CHF 600.- weit hinter sich liessen und erst bei CHF 3'300.- einen neuen Eigentümer fanden. Der immerwährend wachsende Umsatz unserer Plakatauktion spiegelt das grosse Interesse an diesem Kunstmedium wider und verdeutlicht die hierin in der Schweiz fast marktbeherrschende Position unseres Auktionshauses. Stellvertretend seien die Werke von Leonetto Cappiello genannt (Kat.-Nr. 2614 und 2616 für CHF 6'500.- bzw. CHF 8'500.-) ebenso wie Otto Baumbergers „Orchester Olah“ (Kat.-Nr. 2596), das eine Steigerung vom ursprünglichen Schätzpreis CHF 300.- auf CHF 4'200.- erfuhr. Im Bereich der Skulpturen erzielten zwei Plastiken von Walter Linck („Femme nerveuse“, Kat.-Nr. 240, CHF 30'000.- und „Kleiner Geiger“, Kat.-Nr. 245, CHF 20'000.-) beachtliche Zuschläge. Ebenfalls glanzvolle Höhepunkte setzten im reichhaltigen Angebot der Schmuckauktion ein Brillant-Ring (Kat.-Nr. 3372, CHF 75'000.-) und ein Rubin-Diamant-Collier (Kat.-Nr. 3390, CHF 11'000.-). Die Abendauktion „Schweizer Kunst“ war wieder einmal bis auf den letzten Platz gefüllt und zahlreiche angemeldete Telefonbieter kündigten einen viel versprechenden Abend an. Gleich zu Beginn konnten zwei aussergewöhnliche Zuschläge erzielt werden: Passend zur gebäckreichen Vorweihnachtszeit wurde das „Stillleben mit Süssigkeiten“ des auf dem Auktionsmarkt selten vertretenen Tessiner Künstlers Luigi Monteverde (Kat.-Nr. 16) für CHF 40'000.- zugeschlagen und vervierfachte erwartungsgemäss seinen Schätzpreis. Nicht zuletzt wegen der laufenden Retrospektive im Musée Jenisch in Vevey zeichnete sich schon auf der Vorbesichtigung ein grosses Interesse für das stimmungsvolle Genferseestück François Bocions „La partie de pêche à Rivaz“ (Kat.-Nr. 29) ab, das nach einem Aufsehen erregenden Bietergefecht für CHF 53'000.- einen neuen Eigentümer fand und somit seinen Schätzpreis nahezu verdreifachte.