VanHam Auktionen
Delikate Delikatessen
-
Presse10.06.2013
In den Frühjahrsauktionen der Modernen Kunst und Zeitgenössischen Kunst gab es für jeden Kunstgeschmack das passende Werk.
Die Kunstfreunde kamen in den Genuss von Klassikern wie Rudolf Bauer und Karl Hofer, die wie gewohnt erfolgreich veräußert wurden, über Delikates aus der legendären Düsseldorfer Eat Art Galerie, bis hin zu gegenwärtigen Spitzenkünstlern wie Gerhard Richter und Karin Kneffel.
Moderne Kunst
Mit der farbenfrohen Komposition „Triangles“ akquirierte Van Ham erneut ein Spitzenwerk Rudolfs Bauers für die Frühjahrsauktion. Es stammt aus der Sammlung Salomon Guggenheims, welcher das Gemälde aus Anlass seines 80. Geburtstags zusammen mit Hilla von Rebay und dem Künstler selbst präsentierte. Wie erwartet wurden Bauers Dreiecke nun zum herausragenden Lot der klassischen Moderne mit einem Ergebnis von 375.000 Euro. Werke der Sammlungskuratorin des Guggenheim Museums Hilla von Rebay tauchen hingegen eher selten bei Auktionen auf. Ihr Gemälde „Cheerfulness“ erzielte ein Ergebnis von 35.000 Euro und damit den europäischen Auktionsrekord für diese außergewöhnliche Künstlerin.
Auch das vielseitige Konvolut von Gemälden Karl Hofers fand großen Anklang bei den Kunstliebhabern. Hier begeisterte besonders das „Mädchenporträt“ von 1945, das sich ein deutscher Sammler für 53.750 Euro sicherte. Alexej von Jawlenskys „Frühlingswind und Wiesen“ lockte ebenso die Kunden ans Telefon. Das gut dokumentierte und vielmals ausgestellte Motiv wurde für 156.250 Euro verkauft.
Alle fünf angebotenen Werke des deutschen Surrealisten Edgar Ende wurden erfolgreich verkauft. Am höchsten ging der Preis für sein Werk „Die kosmische Strickerin“, das für 30.000 Euro verkauft wurde. Das Fritz Klimsch-Angebot bot jedem Kunstfreund die richtige Bronze in der passenden Größe. Alle Güsse, von der kleinen „Kauernden“ bis zur lebensgroßen „Stehenden“, wurden verkauft, letztere für stolze 37.500 Euro.
Die besondere Anziehungskraft von Walter Opheys Gemälde „Komet“ konnte zahlreiche Bieter begeistern. Das Ergebnis von 66.250 Euro verdeutlicht die Anerkennung für einen der wichtigsten Vertreter des rheinischen Expressionismus und ist gleichzeitig das höchste Ergebnis der letzten fünf Jahre für diesen Künstler.
Zeitgenössische Kunst
Der führende Künstler der zeitgenössischen Kunst ist momentan unbestritten Gerhard Richter. Das nicht abflauende Interesse an dem Kölner bestätigen auch die Ergebnisse der zwei kleinen Gemälde, die am Freitag bei Van Ham besonders hervorstachen: Richters monochromes Gemälde „Grau“, das für 162.500 Euro verkauft wurde, sowie die seltene, farbenprächtige Hinterglasmalerei „Abdallah“, die ein Ergebnis von 106.250 Euro erzielte. Auch die Richter-Schülerin Karin Kneffel begeistere das Publikum mit ihrer hyperrealistischen Darstellung reifer Trauben. Die erzielten 85.000 Euro sind das höchste Ergebnis für eine Arbeit Kneffels in dieser Größe (79,5 x 90 cm).
Äußerst gefragt sind nach wie vor die Vertreter der Gruppe ZERO Otto Piene und Günther Uecker. Pienes intensiv leuchtenden Feuergouachen wurden komplett verkauft, darunter die Arbeit „Grau“ von 1966, die an eine Sonnenfinsternis erinnert und für 37.500 Euro an den neuen Besitzer ging. Ebenfalls größter Beliebtheit erfreute sich Ueckers Modell zu einem kinetischen Nagelobjekt, das für 75.000 Euro verkauft wurde. Das ausgeführte Nagelobjekt, eine rotierende „Lichtscheibe“, hängt im ehemaligen Abgeordnetenhaus des Deutschen Bundestages, dem so genannten „Langen Eugen“ in Bonn.
Stets politisch und gesellschaftskritisch äußerte sich Jörg Immendorf in seiner Kunst. Sein Gemälde „Parlament“ von 1978 veranschaulicht deutlich, dass die frühen politischen Bilder Immendorffs auch nach über 30 Jahren Arbeit nichts von Ihrer Intensität eingebüßt haben. Es wurde für 68.750 Euro verkauft.
Spitzenergebnisse erzielte Van Ham auch für Großformate von Karl Fred Dahmen, Gottfried Helnwein und Georg Karl Pfahler. Dahmens informelle, museale „Große Zeichenwand / Helle Komposition“ ging für 42.500 Euro an seinen neuen Besitzer.
Helnwein hingegen bedient sich hyperrealistischer Darstellungsweisen und setzt bekannte Motive aus Comics und Filmen darin ein. Wenn James Dean also auf zwei Comicfiguren trifft, erzielt dies mit 91.250 Euro das zweithöchste Auktionsergebnis für den Wiener Künstler. Pfahlers „Metropolitan Nr. 10/II“ entspricht dem Prinzip der Hard Edge Malerei. Seine flächigen Farbformen auf großer Leinwand wechselten für 23.750 Euro den Besitzer.
Van Ham bietet seit Jahren das größte Angebot an Arbeiten Andy Warhols, doch dieses Frühjahr konnte das bisherige Angebot in Größe und Vielfalt nochmals übertroffen werden. Schon im Jahr 2007 stellte Van Han mit 52.500 Euro den internationalen Auktionsrekord für Warhols „Beethoven“ auf, welcher nun mit 67.500 Euro erneut geknackt wurde. Beliebt waren auch die Farbseriegraphien „Cologne Cathedral“ mit Diamantstaub die für bis zu 32.500 Euro verkauft wurden, sowie das „Black Rhinoceros“ aus der Serie „Endangered Species“, welches für 35.000 Euro den Besitzer wechselte.
-
Porzellanmanufaktur - Berlin Die Manufaktur Wegely (1751 - 1757). Die erste Berliner Manufaktur...
-
10.06.2013Presse »
Nachbericht zu den Frühjahrsauktionen
322. Auktion „Moderne Kunst“ und „Zeitgenössische Kunst" am 6. und 7. Juni 2013