Sanierung
Kloster Schinna in Stolzenau
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Presse17.10.2011
Bei der Sanierung der als Ersatzkirche, Stall und Notkirche genutzten einstigen Klosterkirche Schinna in Stolzenau im Landkreis Nienburg an der Weser stieß man im Inneren des Gebäudes auf wertvolle Malereien und Inschriften. Nach der Sicherung der entsprechenden Bereiche und der Sanierung des konstruktiven Gefüges wurde ein neuer Boden verlegt und Fenster und Türen erneuert. Nun stehen die Maßnahmen zur Beseitigung der witterungsbedingten Schäden an der Holzkonstruktion an. Für diese Restaurierungsmaßnahmen überbringt am Montag, den 17. Oktober 2011, um 15.00 Uhr Martina Wolff vom Ortskuratorium Hannover der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) einen Fördervertrag in Höhe von 25.000 Euro an Ute Heitmüller, Vorsitzende der Stiftung Kloster Schinna.
Das benediktinische Kloster Schinna in Stolzenau ist eine Stiftung des Grafen von Hallermund aus dem Jahr 1148, wenige Jahre später weihte man die Klosterkirche dem Heiligen Vitus. 1346 nahmen die Grafen von Hoya auf der benachbarte Burg Stolzenau Wohnung und zwangen das Kloster zum Verzicht auf die Verfügungsgewalt über seine Ländereien. Schließlich brach Graf Erich von Hoya die Klosterkirche ab. Er soll das gewonnene Baumaterial für die Vergrößerung seines Schlosses in Stolzenau verwendet haben.
Nach dem Tod des letzten Mönchs 1567 wurde das Kloster aufgelöst und diente fortan als Vorwerk des Amtes Stolzenau. Im 19. Jahrhundert wurde es in eine Domäne umgewandelt. Von der ehemaligen Klosteranlage sind einige Wirtschaftsgebäude, Teile der Klausurbauten, des Kreuzganges und die Fachwerkkirche erhalten, die der Graf von Hoya als Sühne für seine frevelhafte Abrissverfügung errichten ließ.
Den dreischiffigen Innenraum der wohl um 1540 errichteten Kirche gliedern Holzstützen, die eine schlichte Holzbalkendecke tragen. Der eingezogene, fünfseitige Chor weist noch lateinische und deutschsprachige Inschriften auf. 1732 wurde der Bau verkürzt und um einen quadratischen Westturm ergänzt.
Auf Grundlage eines Entwicklungsplanes wird nun schrittweise die Instandsetzung und Nutzbarmachung der Gebäude und die Rekultivierung der Flächen angegangen. Parallel dazu finden bauhistorische Untersuchungen und archäologische Grabungen statt, um die Entwicklungsgeschichte des Klosters aufzuarbeiten und schließlich zu präsentieren.
Die Kirche ist entsprechend der Entwicklungsgeschichte des Klosters unaufdringlich und macht deren Brüche deutlich. Auch die im letzten Jahrhundert durchgeführten Notsicherungsmaßnahmen in Form einer stählernen Sekundärkonstruktion sind erhalten und sichtbar. Passend dazu ergänzte man fehlende Bauteile in moderner Formensprache. Die Schriftfelder sind über weite Teile gut erhalten und lesbar, so dass nur ein geringer Retuscheanteil notwendig wird.
Kloster Schinna ist nunmehr eines von über 230 Projekten, die die private Denkmalschutz Stiftung in Bonn dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte. Dazu gehören in diesem Jahr auch das Sanatorium Dr. Barner in Braunlage, der Schlosspark Destedt in Cremlingen und das ehemalige Kornhaus in Einbeck
Bonn, den 14. Oktober 2011/Schi
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