im kinsky
TAG 2 DER JUBILÃUMSAUKTION IM KINSKY: ANTIQUITÃTEN UND JUGENDSTIL
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Presse29.11.2013
JUBILÄUMSAUKTION 20 JAHRE AUKTIONSHAUS IM KINSKY Auktionsergebnisse Tag 2: Antiquitäten und Jugendstil
Gesamtverkaufserlös aus den Sparten Antiquitäten und Jugendstil liegt bei über 1,5 Millionen Euro
Byzantinischer Steigbügelring erzielt Top-Preis in der gestrigen Auktion im Kinsky, Verkaufspreis: € 189.000,-
Tafelaufsatz von Josef Hoffmann in der Jugendstil-Auktion um € 201.600,- verkauft
Für Überraschung im gestrigen Teil der Jubiläumsauktion im Kinsky sorgten vor allem ein Steigbügelring aus dem Byzanz, der von einem amerikanischen Museum um Euro 189.000,- ersteigert wurde sowie der Top-Preis für den Tafelaufsatz von Josef Hoffmann, der einen Verkaufspreis von Euro 201.600,- erzielte. Insgesamt verlief die Auktion der Sparten Antiquitäten und Jugendstil ebenso erfolgreich wie der erste Tag, der schon mit Klassische Moderne und Zeitgenössische Kunst Top-Preise erzielte.
In der Jugendstil-Auktion erwiesen sich insbesondere die Werke von Josef Hoffmann, Kolo Moser und Georg Minne als Spitzen-Lots:
405 – Josef Hoffmann – Wandlampe, 1906/07, € 27.720,-
413 – Josef Hoffmann – Girandol, vor 1924, € 25.200,-
422 – Josef Hoffmann – Tafelaufsatz mit Deckel, 1903, € 201.600,-
443 – Georg Minne – Kleiner Reliquienträger, Entwurf 1897, € 69.300,-
460 – Michael Powolny – Putto “Afrika”, 1907-12, € 31.500,-
Silber, gehämmert und vier Lapislazuli; seitlich oberhalb des Deckels und auf dem Fuß jeweils gemarkt: JH, Rosenmarke, WW im Oval, Silberfeingehaltspunze Dianakopf und Monogramm des Metallarbeiters Konrad Koch; sowie oberhalb des Unterteils gemark WW im Oval und Silberfeingehaltspunze Dianakopf; H. 21,6 cm, Dm. 26 cm;
Provenienz: Barry Friedman, New York; Maurice and Margo Cohen Collection; amerikanischer Privatbesitz.
Das zum Servieren von Kuchen und Torten bestimmte Objekt ist eines der frühesten Metallgegenstände, das die Wiener Werkstätte produziert hat. Erzeugt wurde es wie aus den Aufzeichnungen des Archivs der Wiener Werkstätte hervorgeht nur einmal im Zeitraum zwischen Mai und August 1903 und somit noch in den ersten Produktionsräumen der WW in Wien IV., Heumühlgasse 6. Auch das Handwerksmonogramm des Konrad Koch ist ein Beweis für diese frühe Produktion, denn Koch war einer der ersten drei Mitarbeiter der Wiener Werkstätte.
Highlights der Auktion Antiquitäten:
201 – Heiliger Papst & Heiliger Mönch, 1520, € 35.280,-
225 – Byzantinischer Steigbügelring, Byzanz, Mitte 11. Jhdt, € 189.000,-
252 – Barocker Schreibschrank, Hälfte des 18. Jhdt, € 50.400,-
276 – Backwarenverkäuferin, William Duesbury & Co, Mitte 18. Jhdt, € 25.200,-
Für Aufregung sorgte gestern Abend im Zuge der Antiquitäten-Auktion im Kinsky überraschend ein byzantinischer Steigbügelringt aus dem 11. Jahrhundert. Mit einem Schätzpreis von Euro 25.000,- bis Euro 50.000,- kletterte der Preis in einem spannenden Bieterverfahren auf einen Verkaufspreis von Euro 189.000,-. Ersteigert wurde das Objekt letztendlich von einem amerikanischen Museum. Der aufwendig gearbeitete Ring wurde wohl Mitte des 11. Jahrhunderts von einem byzantinischen Goldschmied gefertigt. Das Schmuckstück stammt der Recherche zufolge ursprünglich aus dem Besitz des Geschlechts der Salier, die im 11. und 12. Jahrhundert die römisch-deutschen Kaiser hervorbrachten. Entdeckt wurde er gegen Ende des 19. Jahrhunderts bei Bauarbeiten in einem Keller eines Mainzner Hauses. Die Bezeichnung „Steigbügelring“ bezieht sich – wie schon der Name verrät – auf die Form eines Steigbügels, der sich durch den dreieckigen Kopf und die Schiene ergibt. Er ist meistens mit einem Stein besetzt und zählte vor allem im 12. Jahrhundert zu einer der beliebtesten Ringformen. Getragen wurde er entweder von einem Mann oder an einem weiblichen Daumen. Als überzeugend stellte sich der Vergleich mit zwei Juwelen aus dem Metropolitan Museum in New York heraus. Dort werden ein Ohrschmuck und die Spitze eines Zeigestabes verwahrt, deren emaillierte Ornamentik und die Wahl der Farben verblüffende Ähnlichkeit mit unserem Ring aufweisen. Die direkte Gegenüberstellung von Ring und Ohrgehänge erweckt fast den Eindruck, als gehörten die beiden Schmuckstücke ursprünglich zu einem Ensemble. Ob an den Kleinodien aus New York dieselbe byzantinische Werkstatt gearbeitet hat oder diese sogar für ein und denselben Auftraggeber gefertigt wurden, bleibt derzeit aber noch im Bereich des Spekulativen
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