Der in Lyon geborene Jean Baptiste Pillement arbeitete Zeit seines Lebens als begehrter Künstler in zahlreichen Ländern Europas: Seine Reisen, die ihm eine aussergewöhnliche internationale Karriere bescherten, führten ihn unter anderem nach Madrid, Lissabon, London, Wien, Warschau und Versailles, wo er als Hofmaler von Königin Maria Antoinette unter anderem am Petit Trianon beschäftigt war. Zunächst als "Patronenmaler" an der Gobelinmanufaktur in Paris ausgebildet, wurde Pillement schliesslich zum gefeierten Maler und Grafiker, der sich vor allem auf Landschaftsdarstellungen spezialisierte und den französischen Geschmack sozusagen als "künstlerischer Botschafter" Frankreichs exportierte. Auch seine Ornamententwürfe wurden von ihm selbst oder von anderen Künstlern gestochen und auf diese Art und Weise weit verbreitet.

Das Gemälde Landschaft mit Wäscherinnen, Anglern und Hirten vermittelt nicht nur Anklänge an Künstler wie Claude Lorrain (1600-1682) und deren arkadische Landschaftsschilderungen, sondern zeigt in der Komposition und gewissen Bildelementen auch deutlich den Einfluss von Pillements Zeitgenossen Claude Joseph Vernet (1714-1789), der vor allem durch seine Ansichten französischer Häfen berühmt wurde und von dem die Fürstlichen Sammlungen ebenfalls vier Gemälde besitzen. In einer in warmes Licht getauchten felsigen Landschaft, die von einem breiten Bach durchzogen wird, haben sich Wäscherinnen und Angler niedergelassen. Das sorgenfreie, ländliche Leben, das hier dem Betrachter vor Augen geführt wird, setzt die Tradition der arkadischen Landschaft, im Italien des 16. Jahrhunderts herausgebildet, nahtlos fort.

Das Gemälde wurde 2008 durch Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein erworben es ist eines von drei Werken des französischen Landschaftsmalers im Bestand der Fürstlichen Sammlungen.

Mag. Christina Stella Lipovac
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