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Einen Fördervertrag über 10.000 Euro für die Dachdeckerarbeiten über dem Kirchenschiff von St. Johannis Baptist in Dermsdorf im Landkreis Sömmerda überbringt am Montag, den 23. November 2009 Professor Hermann Saitz vom Ortskuratorium Erfurt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Er überreicht den Vertrag um 10.00 Uhr an Pfarrer Thomas Zaake von der evangelischen Gemeinde Weißensee. Die Arbeiten werden darüber hinaus auch vom Land und durch die Städtebauförderung unterstützt.

An der Stelle der mittelalterlichen Dermsdorfer Dorfkirche errichtete man vermutlich um 1803 eine neue, einschiffige Saalkirche, die man an den vom Vorgängerbau erhaltenen mächtigen, quadratischen Chorturm anbaute. Der Turm, der vom Schiff aus leicht nach Norden versetzt ist, weist neuere Fenster auf. Nur im Osten sind bei einem Fenster die Maßwerkfragmente erhalten. Eine mächtige verschieferte Zwiebelhaube mit hoher Laterne bekrönt den Turm.

Das längsrechteckige Schiff, das wohl wie der Turm ursprünglich verputzt war, belichten fast wandhohe Hochrechteckfenster, die von Natursteingewänden gerahmt werden. Eine Sakristei ist auf der Südseite angebaut und stammt vermutlich aus der Erbauungszeit.

Den Kirchensaal überspannt im Inneren eine flache, seitlich abgeschrägte Holztonne. Auf drei Seiten umschließen zweigeschossige Emporen den Raum, sie ruhen auf Pfeilern mit Pilastergestaltung. Der Kanzelaltar stammt ebenfalls aus der Erbauungszeit, doch schmücken den - vermutlich älteren - Kanzelkorb Schnitzfiguren aus dem 17. Jahrhundert. Ein volkstümliches Lutherporträt mit Schwan aus dem 16. oder 17. Jahrhundert und die Orgel aus dem frühen 19. Jahrhundert ergänzen die Ausstattung des Kirchenschiffs.

In den vergangenen Jahrzehnten ist die Dachdeckung über dem Kirchenschiff marode geworden, ebenso wie die Dachentwässerung. Durch Anobienbefall, Fäulnis und Hausschwamm sind inzwischen schwere statisch-konstruktive Schäden an der Holzkonstruktion des Schiffdaches entstanden. Durch fehlerhafte Holzverbindungen und geschädigte Mauerkronen ist die Kirche, die nun Hilfe erfährt, akut einsturzgefährdet.

St. Johannis Baptista in Dermsdorf ist nun eines von über 380 Projekten, die die private Bonner Denkmalschutz-Stiftung allein in Thüringen dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, fördern konnte. Dazu gehören unter anderem das Schloss in Rauenstein, der Dom in Nordhausen und die Wandelhalle in Eisenach.

Bonn, den 20. November 2009/Schi


Presse






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