Hermann Hesse
Hesses Zier- und Nutzgarten
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Presse26.08.2011
Vortragsveranstaltung auf der BuGa 2011 über die Wiederherstellung eines Gartendenkmals
Der spätere Literaturnobelpreisträger Hermann Hesse ließ sich 1907 von dem Basler Architekten Hans Hindermann in Gaienhofen am Bodensee ein Haus erbauen. Die zweigeschossige Villa bürgerlichen Zuschnitts ist der Reformarchitektur verpflichtet, einer zeitgenössischen Gegenströmung zum Historismus. Das Haus lag damals weit zurückgenommen auf einem rund 9000 Quadratmeter großen Wiesen- und Ackergrundstück. Das Gelände vor dem Haus fiel teilweise ab und verschmolz mit der Landschaft des Bodensees und der Halbinsel Höri. Nach dem Bau des Hauses legte Hesse selbst den Zier- und Nutzgarten an. Bei seinem Wegzug in die Schweiz verkaufte er das Haus, das zusammen mit dem Garten jahrzehntelang verwahrloste. Der Verlust von ursprünglichen Pflanzungen machte Sicherungs- und Pflegearbeiten dringend erforderlich, um ihn - der Einheit von Haus und Garten entsprechend - nach den historischen Vorgaben wiederherzustellen.
Mit dem Vortrag "Der Hessegarten in Gaienhofen" präsentiert die Eigentümerin Dipl.-Ing. Eva Eberwein dieses von der privaten Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in Bonn geförderte Projekt auf der Bundesgartenschau 2011 in Koblenz und somit die "grüne" Seite der Stiftungsarbeit. Der virtuelle Ausflug an den Bodensee findet im Rahmen des Hallenschauthemas "Die Wüste lebt" am Donnerstag, den 26. August 2011 um 11.00 Uhr, 13.00 Uhr und 15.00 Uhr am i-Punkt Grün, BUGA-Geländeteil Ehrenbreitstein statt.
Neben der direkten Förderung von Restaurierungsmaßnahmen an Denkmalbauten aller Epochen und Gattungen verwaltet die bundesweit tätige Denkmalschutz-Stiftung auch die "Gemeinschaftsstiftung Historische Gärten" treuhänderisch. Sie hat die "Internationale Jugendbauhütte Gartendenkmalpflege" Altdöbern in Brandenburg eingerichtet und mit dem Foerster-Garten in Potsdam-Bornim ein wichtiges Gartendenkmal bleibend in den Besitz übernommen.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz engagiert sich seit über 25 Jahren für den Erhalt und die Pflege von Kulturdenkmalen in Deutschland. Bisher konnte sie aufgrund der Spenden ihrer über 190.000 Förderer sowie den Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, deren Destinatär die Stiftung seit zwanzig Jahren ist, über 460 Millionen Euro für über 3.800 Projekte zur Verfügung stellen, davon befinden sich allein in Rheinland-Pfalz mehr als 110 Projekte. Mit über 200 Einzelmaßnahmen unterstützte sie bundesweit rund 80 Gründenkmale.
Bonn, den 24. August 2011/Schi