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Erfolgreiche Stars bei der Altmeister-Auktion im Dorotheum

Gute Qualität und große Namen haben ihren Preis. Der Name Rubens zieht. Ob der Meister selbst oder die Werkstatt bei einem Gemälde angeführt wird, der flämische Kunststar garantiert für die entsprechende Nachfrage. So auch im Wiener Dorotheum, wo am 6. Oktober 2009 im Rahmen der Auktion „Alte Meister“ das attraktive „Urteil des Paris“ aus der Werkstatt von Peter Paul Rubens mit 352.300 Euro das Achtfache der Erwartungen erzielte.

Peter Paul Rubens, Werkstatt, Das Urteil des Paris,  versteigert für € 352.300

Erfolgreicher Bieter war ein russischer Interessent am Telefon. Das Gemälde ist vermutlich eine der zwei Studien zu Rubens Paris-Urteil der Londoner National Gallery, die zweite Vorstudie befindet sich in der Dresdener Gemäldegalerie. Im Gutachten von 2009 wird das Werk als von Rubens und seiner Werkstatt stammend bestätigt: „Bislang unpubliziert, stellt unser Bild eine wichtige Ergänzung des Oeuvres von Rubens und seiner Werkstatt dar … Anders als die Londoner Version stellt das vorliegende Gemälde die ursprüngliche Konzeption dar und ermöglicht so einen faszinierenden Einblick in Rubens Werkstattpraxis“ (Kat. Nr. 104). Der Katalog der National Gallery von 1970 weist auf ein interessantes Detail hin: Für die Göttin Venus könnte Rubens zweite Frau Modell gestanden sein. Wohl nur dem Meister selbst?

Einen Rekordpreis erreichte auch ein mittelalterlicher Meister: Die Darstellung von Michele di Matteo Lambertini „Johannes der Täufer und ein Apostel“ sicherte sich ein Interessent für 271.800 Euro. Das Werk steht im Zusammenhang mit einem zerteilten Dreiflügelaltar, dessen zentrale Tafel mit der Thronenden Madonna und Kind sich im Bukarester Kotroceni Museum und der linke Teil im Museo Civico in Pesaro befindet. Ein vollplastisches Architektur-Element ist am Gemälde noch angebracht (Kat. Nr. 10). XXX Biblische Helden spielten weitere Hauptrollen in der Auktion, etwa der Apostel Matthias von Guercino (€ 191.300, Kat. Nr. 51), oder Guido Renis „Christus mit der Dornenkrone“ (€ 73.500, Kat. Nr. 93). Die Heilige Rosalia, Schutzpatronin der Stadt Palermo, dargestellt im dramatischen Ölbild von Pietro Novelli, detto il Monrealese, kehrt wieder in ihre Heimat zurück (€ 122.300, Kat. Nr. 35).

Begehrt war auch das Titellos der Auktion: Die „Junge Adelige mit einer Laute“ und geheimnisvollen Blick, gemalt von Alessandro Allori, fand um 104.000 Euro einen erfolgreichen Verehrer (Kat. Nr. 108). Sehr gute Ansteigerungen gab es unter anderem auch für ein idyllisches Dorfbild des Jan van Goyen (€ 104.000, Kat. Nr. 59), für eine Venus von Hans Rottenhammer (€ 73.500, Kat. Nr. 105), sowie für eine mit „Dürer Nachfolge“ eingeschätzte Tafel mit dem Bildnis von Friedrich dem Weisen von Sachsen (von € 4.000 auf € 76.200, Kat. Nr. 2).

Presse: Doris Krumpl, Tel. +43- 1-515 60-406, doris.krumpl@dorotheum.at


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