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Emmerich-Hüthum

Grabmal Kanonikus Lensing

Emmerich-Hüthum

Steinschäden, die unleserliche Inschrift und entstellte Bildhauerarbeiten am durch Flechten- und Algenbewuchs verschmutzten und beschädigten Sandstein des Gisbert Lensing auf dem alten Friedhof in Emmerich-Hüthum im Landkreis Kleve können nun beseitigt werden. Dank der Erträgnisse der von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) treuhänderisch verwalteten "Lensing-Stiftung zur Erhaltung von gesetzlich geschützten Denkmälern in Emmerich-Hüthum" kann Wolf Werth, DSD-Ortskurator, am Dienstag, den 24. April 2012 um 11.30 Uhr vor Ort in Anwesenheit von Bernhard Lensing, der die Familie vertritt, einen Fördervertrag über exakt 1.601,53 Euro an Theodor van Doornick von der katholischen Kirchengemeinde St. Vitus überbringen.

Der Kanonikus Gisbert Lensing (1783-1856) gehörte als Repräsentant des rheinischen politischen Katholizismus in Düsseldorf und Berlin zu den Fürsprechern der Judenemanzipation. In Emmerich setzte er sich für die Wiedereröffnung des Gymnasiums und den Deichbau ein. Sein rund vier Meter hohes Grabmal ist, erhöht auf einem Hügel des alten Friedhofs in Emmerich-Hüthum, weithin sichtbar.

Das neogotische Grabmal besteht aus Sandstein und einer Sockelplatte aus Basaltlava. Auf dem gestuften, quadratischen Unterbau sind die Lebensdaten Lensings angebracht. Über dem Unterbau erhebt sich ein Kubus, der in Spitzbogennischen, die ein Blattfries rahmt, Reliefs zeigt. Dargestellt ist auf der Vorderseite ein geflügelter Engel in langem Gewand, der seine schützende Hand auf eine neben ihm auf einer Säule stehende, leere Urne legt. Damit soll der Glauben an das Weiterleben der Seele nach dem Tod veranschaulicht werden.

Auf der rechten Seite symbolisiert das Relief eines Blätterkranzes, der an der Astgabel eines kahlen, abgestorbenen Baumstumpfs hängt, das über den Tod siegende ewige Leben. Auf der Rückseite sieht man ein nach rechts geneigtes Kreuz, über dem ein links geneigter Anker liegt. Über Kreuz und Anker ruht ein flammendes Herz. Damit sind die christlichen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe versinnbildlicht. Auf dem vierten Relief ist eine brennende Kerze dargestellt, die einmal mehr das Weiterleben nach dem Tod auf einer höheren Ebene symbolisiert.

Überragt wird der steinerne Kubus von einer achteckigen gotischen Scheinarchitektur mit Spitzbögen, Blendmaßwerk und Spitzgiebeln mit einem lateinischen Kreuz.

Das Grabmal des Kanonikus Lensing auf dem alten Friedhof in Emmerich-Hüthum, das schon in seinen Dimensionen auffallend und aufwendig gestaltet ist, ist eines von über 300 Projekten, die die private Bonner Denkmalschutz Stiftung allein in Nordrhein-Westfalen dank privater Spenden, von ihr verwalteten Treuhandstiftungen und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, fördern konnte.

Bonn, den 23. April 2012/Schi








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  • Grabmal Kanonikus Lensing
    Deutsche Stiftung Denkmalschutz