Fördervertrag
Fördervertrag wird in Probsteierhagen übergeben
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Presse12.08.2010
Für die Restaurierungsarbeiten an der St. Katharinenkirche in Probsteierhagen im Landkreis Plön gibt es einen weiteren Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Das Dokument in Höhe von 10.000 Euro für die anstehende Dachsanierung überbringt am Donnerstag, den 12. August 2010, um 10.00 Uhr Winfried Rusch, Ortskurator Eckernförde der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), im Beisein von Klaus Scharrenberg, dem Leiter der Öffentlichkeitsarbeit von NordwestLotto Schleswig-Holstein, vor Ort an den stellvertretenden Vorsitzenden des Kirchenvorstands Dr. Werner Lüpping.
Der Grundstein zu der mit Holzschindeln gedeckten Dorfkirche, deren Patronin die heilige Katharina ist, wurde vermutlich im Jahr 1259 gelegt. Es ist sogar noch Bausubstanz aus dieser Zeit nachweisbar, insbesondere im Dachraum von der Holzkonstruktion bis hin zum Dominikalgewölbe des Chores. Der Dachstuhl des Langhauses konnte im Rahmen dendrochronologischer Untersuchungen auf 1284 datiert werden, der Turmhelm auf 1624 und das Chordach auf 1715.
An der Nordwand lässt sich noch die alte schlichte Bauweise mit granitenem Feldstein erahnen. Durch An- und Umbauten im Verlauf der Jahrhunderte, die die Kirche dem Zeitgeschmack anpassten, vergrößerte sich ihr Umfang. Besondere Bautätigkeit ist aus den Jahren 1637, 1659, 1775 und 1778 bezeugt. In diesen Jahren erhielt das Gotteshaus sowohl außen als auch im Innenraum seine barocke Gestalt. Das Chorgewölbe wurde reich mit Stuck verziert. Zu den wertvollen Ausstattungen gehört neben einer Bronzetaufe von 1457 und dem spätbarocken Schnitzaltar mit Altargitter von 1722 die Holzkanzel von 1716. Besonders hervorzuheben ist die ausdrucksvolle, originelle, heiter-prächtige Gesamtgestaltung des Chorraumes aus dem Jahr 1730. Zierliche Stukkaturen und viele figürliche Darstellungen lenken das Auge hin zu einem Gewölbe, das wiederum den Blick in den Himmel freigibt, wo Engel musizieren und im zentralen Bild eine stukkierte Taube den Heiligen Geist verkörpert. 1787 ersetzte man den bereits stark geschädigten hölzernen Vorgängerturm durch einen massiven Westturm. Das führte zu dem Kuriosum, dass das Dach des Turmhelms älter ist als der Turmschaft.
St. Katharina in Probsteierhagen, das durch Hausschwamm und Insekten stark geschädigt ist, ist damit eines von über 110 Projekten, die die vor 25 Jahren gegründete Bonner Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Schleswig-Holstein fördern konnte, darunter die Theodor-Storm-Schule in Bad Oldesloe, die Windmühle Aurora in Weddingstedt und die Holzkirche in Kiel-Friedrichsort.
Bonn, den 9. August 2010/Schi