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Fördervertrag für Schloss Reichenberg in Reichelsheim

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Zum vierten Mal stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) Fördermittel für die Restaurierung von Schloss Reichenberg in Reichelsheim im Odenwaldkreis zur Verfügung. Am Dienstag, den 10. Juli 2012 um 11.00 Uhr überbringt Sigrid Volk, Ortskuratorin Südhessen/Pfungstadt der DSD, den Fördervertrag für die Sanierung und Sicherung der Zwingermauer in Höhe von 20.000 Euro im Beisein von Bezirksleiterin Michaela Rose von der Lotterie-Treuhandgesell-schaft mbH Hessen vor Ort an Joachim Hammer vom Verein Initiative Junger Christen e.V.

Die im Kern staufische Höhenburganlage wurde von 1230 bis 1240 von den Herren von Erbach auf einem zum Gersprenztal steil abfallendem Bergkegel über dem Odenwalddorf Reichelsheim errichtet. Dass die "Riechenburg" nur noch in Teilbereichen existiert, ist vom Ort aus nicht erkennbar. Die Kernanlage besaß einen halbkreisförmigen, ovalen Grundriss. An der gebogenen Seite befand sich die heute noch in Resten erhaltene Schildmauer. In sie war der heute nur noch in seinen Fundamenten vorhandene Bergfried eingebunden. An der inneren Seite der Schildmauer errichtete man 1554 in Erweiterung des mittelalterlichen Palas einen dreigeschossigen Wohnbau, den wegen seines unregelmäßigen Grundrisses so genannten Krummen Bau. Er nimmt Teile der staufischen Schildmauer und des Bergfrieds aus dem 13. Jahrhundert auf. Aus den Jahren 1557 und 1567 stammen die Ruine des ehemaligen Küchenbaus und ein Ziehbrunnen. In der umgebenden Zwingermauer des 14. Jahrhunderts befindet sich ein Turmstumpf, der im Untergeschoss als Verlies diente. An der Südseite liegt etwas tiefer die Vorburg. Hier dominiert das Erbachsche Amtshaus, ein Winkelbau aus dem Jahr 1720. Neben dem Burgtor liegt die Burgkapelle, die um 1400 entstand und einen dreiseitig geschlossenen Chor von 1450 mit spätgotischem Rippengewölbe besitzt.

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war die Burg in wechselndem adligem Besitz. Von 1876 bis 1924 beherbergte das Schloss eine Privatschule für Knaben der gehobenen Stände. Danach übernahm es die Familie Siefert, die 1963 einige Gebäude als Ferienheim an die Deutsche Bundespost verkaufte. Im Juli 1979 erwarb die ökumenische Kommunität Offensive Junger Christen (OJC) Schloss Reichenberg. Sie baute es zu einer internationalen Begegnungs- und Tagungsstätte mit Schlosscafé um.

Schloss Reichenberg ist eines von über 120 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung in Bonn seit ihrer Gründung 1985 dank privater Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.

Bonn, den 7. Juli 2012/Schi








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