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Denkmalschutz

Fachwerkhaus in der Sankt-Ursula-Gasse in Oberursel

Denkmalschutz

An der Beseitigung der witterungsbedingten Schäden an Dachdeckung, Konstruktion und Fenstern des denkmalgeschützten Fachwerkhauses in der Sankt-Ursula-Gasse 13 in Oberursel im Hochtaunuskreis beteiligt sich auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD). Der entlastende Fördervertrag in Höhe von 50.000 Euro erreicht Eigentümer Jörg Steden in diesen Tagen. Das herausragende Anwesen aus dem 17. Jahrhundert steht derzeit leer und soll künftig wieder bewohnt werden.

Erste Erwähnung fand die im Taunus gelegene Ansiedlung Oberursel als "Ursella" bereits 791. Der Ortsmittelpunkt lag auf dem heutigen Gebiet der Oberstadt mit der Kirche St. Ursula. 1444 erhielt Oberursel Stadtrecht und 1481 wurde die entstehende Unterstadt befestigt. Nach einem verheerenden Stadtbrand 1645 baute man den Stadtteil um die Ursulakirche wieder auf.

Aus dieser Phase stammt auch das heutige Anwesen, dessen Kernbau dendrochronologischen Untersuchungen zufolge aus dem Jahr 1656 stammt. Das Gebäude grenzt unmittelbar gegenüber der Ursulakirche an die Sankt-Ursula-Gasse. Der größte Teil des relativ großen Grundstücks ist unbebaut. In dem zweigeschossigen, nur wenig hervorragenden Stockwerkbau verbaute man krummwüchsige Hölzer. Dieses Konstruktionsmerkmal ist ebenso wie die weit ausladenden Verstrebungen typisch für Gebäude aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg, die man hier offensichtlich wiederverwendete. Zu Beginn des18. Jahrhunderts überbaute man die Toreinfahrt nach Osten hin. Einhundert Jahre später veränderte sich das Gebäude erneut, als man die Fenster vergrößerte und eine Bundwand versetzte. Auch die Brüstungszier wurde damals ausgebaut und das zuvor konstruktionssichtige Gebäude verputzt.

Sowohl die Schwellen als auch die Rähm sind reich dekoriert. Die ehemalige Giebelwand zur Toreinfahrt ist weitestgehend erhalten und weist noch aufwändig geschnitzte Böcke auf. Das Satteldach ist heute mit Ziegeln gedeckt und in seinen Konstruktionselementen noch lückenlos vorhanden. Im Inneren des Gebäudes führten die starken Deformationen der Deckenbalken und die erheblichen Verformungen der Fachwerkkonstruktion zu stark geneigten und schiefwinkeligen Räumen mit nur geringer Deckenhöhe von unter 190 Zentimetern.

Das Oberurseler Fachwerkaus in der Sankt-Ursula-Gasse, dessen Sanierung jetzt beginnt, ist damit eines von über 100 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung in Bonn seit ihrer Gründung 1985 allein in Hessen dank privater Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, fördern konnte. Dazu gehören auch das Stellwerk in Reinheim, der Brunnentempel in Hofgeismar und Schloss Friedelhausen in Lollar.

Bonn, den 20. Juli 2011/Schi








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