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Denkmal

Erinnerung an den Flugpionier Otto von Lilienthal

Denkmal

Der Mut, die Zukunft aus eigener Kraft mitzugestalten und die damit verbundenen Risiken persönlich zu verantworten, gehörte zu den Tugenden der deutschen Pioniere des Fin de siecle. Otto von Lilienthal gehörte zu ihnen. Nun unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die anstehende Restaurierung des Lilienthal-Denkmals in Berlin-Steglitz mit 35.000 Euro. Über den Fördervertrag freut sich beim Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf von Berlin Fachbereichsleiterin Monika Osteresch. Möglich wurde der Vertrag nicht zuletzt durch eine großzügige zweckgebundene Spende der Beck’schen Stiftung in Höhe von 20.000 Euro. Damit kann die Instandsetzung des Natursteinsockels und die Restaurierung der Ikarus-Figur an dem auch an den Todessturz des deutschen Flugpioniers Otto Lilienthal erinnernden Denkmal in Angriff genommen werden.

Das Monument für Otto-Lilienthal - eine lebensgroße bronzene Ikarusfigur auf einem vier Meter hohen Sandsteinsockel - wurde 1914 nach einem Wettbewerbsentwurf des Bildhauers Peter Christian Breuer im Bäkepark am Teltowkanal errichtet. Der unbekleidete Sohn des Daidalos ist mit ausgebreiteten Armen, an deren Rücken ein Flügelpaar befestigt ist, dargestellt. Der Sockel besteht aus einer Granitbodenplatte, über der sich Sandsteinblöcke und -schichten pyramidal verjüngen. In einer stelenartigen Vorlage auf der Vorderseite weist das Porträt Otto von Lilienthals auf den Geehrten hin. Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Objekt um das früheste, für einen Techniker errichtete Personendenkmal in Deutschland.

Während das Motiv des Obelisken ganz der Sepulkralkunst entlehnt ist, akzentuiert die Anspielung auf den Ikarus-Mythos den mit dem Tod bezahlten Forscherdrang. Der tragische Absturz Lilienthals wird durch die Symbolik als Opfertod überhöht, wie es auch auf Lilienthals Grabinschrift "Opfer müssen gebracht werden" zum Ausdruck kommt. Formal spielt die Haltung der Ikarusfigur mit ihren ausgebreiteten Armen und ihrem zur Sonne erhobenen Kopf auf die späthellenistische Bronzefigur des "betenden Knaben" an. Gegossen wurde die Figur von der Firma Lauchhammer, die auch verkleinerte Bronzenachbildungen herstellte. Die Symbolkraft der Ikarusfigur war so stark, dass auch der Flugzeughersteller Junkers sie in ihr Firmensignet aufnahm.

Das stark geschädigte und durch Graffiti entstellte Denkmal muss dringend saniert werden. Der Natursteinsockel weist starke Absandungen und Abschalungen des Sandsteins auf, zudem sind eiserne Befestigungsteile auf dem Sockel schadhaft. Neben Fugen, die zwischen den Sandstein- und Granitblöcken ausgebrochen sind, ist auch die Korrosion auf der Bronzeoberfläche der Ikarusfigur bereits weit fortgeschritten.

Das Lilienthal-Denkmal ist nunmehr eines von über 130 Projekten, die die in Bonn ansässige Denkmalschutz-Stiftung seit ihrer Gründung 1985 dank privater Spenden, der von ihr verwalteten Treuhandstiftungen und der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Berlin unterstützen konnte. Dazu gehören unter anderem die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, das Mausoleum Strousberg auf dem Alten St. Matthäus-Friedhof in Schöneberg und das Gutshaus in Mahlsdorf. Eine Ansicht auch unter: http://www.lichterfelde-ost.de/Otto-Lilienthal.php

Bonn, den 29. Juni 2011/Schi








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  • Plakette mit einem Bild von 'Otto Lilienthal' auf der Vorderseite des Denkmals  © www.lichterfelde-ost.de
    Plakette mit einem Bild von 'Otto Lilienthal' auf der Vorderseite des Denkmals © www.lichterfelde-ost.de
    Deutsche Stiftung Denkmalschutz