Denkmalschutz
Ein Bauwerk für Kirche, Schule und Armenhaus
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Presse17.09.2011
Im Rahmen eines Besuchs der monumente-Reisegruppe in Sarnow in Ostvorpommern überbringt Heidi Gerber von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz am Samstag, den 17. September 2011 zwischen 8.30 Uhr und 9.30 Uhr den zehnten Fördervertrag für die Instandsetzung des spätbarocken Kirchleins an Pfarrer Philipp Staack. Mit dabei ist auch Alt-Bürgermeisters Horst-Dieter Wedel, der sich jahrelang maßgeblich für die Kirche eingesetzt hat. Mit dem diesjährigen Fördervertrag in Höhe von 2.833,93 Euro, den eine zweckgebundene Spende ermöglicht hat, kann die Glockenanlage instandgesetzt werden.
1754 ließ Generalfeldmarschall Curd Christoph von Schwerin in dem zu seinen Gütern gehörenden Ort Sarnow eine spätbarocke Kirche mit einem Westturm errichten. Den langgestreckten, verputzten Backsteinbau, in dem auch Feldsteine verbaut wurden, deckt ein Satteldach. Funktionell ist das Bauwerk eine Besonderheit. Hier wurden Kirche, Armenhaus und Schule unter einem Dach vereinigt, eine in Mecklenburg-Vorpommern einzigartige Kombination. Entsprechend ist der Bau dreiteilig gegliedert. Die drei westlichen Achsen sind die eigentliche Kirche, dann folgen mit je vier Achsen Armenhaus und Schule. Doch nur der Kirchenraum reicht über beide Geschosse.
Curd Christoph von Schwerin studierte in Leyden, Greifswald und Rostock. Zuerst trat er in den militärischen Dienst des Herzogs von Mecklenburg-Schwerin, später wechselte er in Preußische Dienste. Zeitweise war er in diplomatischer Mission in Dresden und Warschau. Als Regimentschef zeichnete sich Schwerin durch seine Menschenführung und menschliche Formung der ihm anvertrauten Soldaten und Offiziere aus. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er wenige Monate später die Äbtissin des Damenstiftes Barth, Phillippine Luise von Wackeritz, so dass angenommen wird, der Sarnower Sakralbau gehe auch auf deren Einfluss zurück.
Nachdem die wesentlichen Restaurierungsarbeiten 2008 abgeschlossen waren, konnte der Kirchenraum wieder benutzt werden. In seiner straffen Gliederung und schlichten Komposition mit der zurückhaltenden Putzgliederung, den Pilastern und profilierten Gesimsen unterscheidet sich der Sarnower Kirchenbau von den zeitgleichen barocken Gebäuden.
Die spätbarocke Sarnower Dorfkirche, in der auch heute noch kirchliche und schulische Nutzung gegeben sind, ist eines von über 450 Projekten, die die 1985 gegründete private Denkmalschutz-Stiftung in Bonn bisher dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Mecklenburg-Vorpommern fördern konnte.
Bonn, den 16. September 2011/Schi
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