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Die Sanierung des schiefen Turms von Einbeck schreitet voran

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Erneut fördern die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler (KiBa) und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) gemeinsam in Einbeck im Kreis Northeim. Den Fördervertrag über 60.000 Euro, der der Fortsetzung der Sanierungsarbeiten am Turm der Marktkirche St. Jacobi dient, überbringt Dietrich Burkart, Ortskurator Hameln der DSD, am Donnerstag, den 10. März 2011 um 10.00 Uhr vor Ort an Pastor Martin Giering. Dringend notwendig geworden waren die Natursteinarbeiten am schiefen Turm der Jakobikirche vor allem an der Süd-West-Seite. Deshalb unterstützen auch Kommune und Landeskirche die Gemeinde mit erheblichen Mitteln.

Am Kreuzungspunkt ehemals wichtiger Handelsstraßen aus dem Hessischen nach Lüneburg und Lübeck sowie vom Hellweg über Soest nach Goslar liegt die Stadt Einbeck. Im 11. Jahrhundert wurde aus dem Gut Einbike des Grafen Dietrich II. von Kaltenburg ein Kollegiatsstift, das sich im 12. Jahrhundert zu einem vielbesuchten Wallfahrtsort entwickelte. Durch den Bau einer Mauer im darauffolgenden Jahrhundert erhielt die Ansiedlung städtischen Charakter, 1252 wird erstmals ein Rat erwähnt. Zahlreiche Bauwerke wurden bei den Stadtbränden 1540 und 1549 sowie im Dreißigjährigen Krieg hundert Jahre später zerstört. Heute prägen noch über 150 spätmittelalterliche Fachwerkhäuser das Stadtbild.

Die evangelische Marktkirche St. Jakobi bildet den Abschluss des sich verbreiternden Straßenmarktes im Westen. Das Kirchenschiff unter dem Satteldach ist einer Basilika nachgebildet. Im Kern stammt der Bau aus dem 13. Jahrhundert, die Seitenschiffe hat man jedoch im 14. und 15. Jahrhundert umgestaltet. Besonders erwähnenswert sind der Tafelaltar aus dem 14. Jahrhundert, die beiden Sonnenuhren von 1603 und 1790 und die Kanzel von 1637. Der 65 Meter hohe landschaftsprägende Kirchturm wurde 1500 vollendet und bereits 1540 erneuert. Der sandsteinerne Campanile neigt sich jedenfalls seit langem zur Seite, so dass bereits 1741 Maßnahmen zu seiner Stützung ergriffen werden mussten. Im 19. Jahrhundert zog man Spannanker ein, um die Bewegungen zu stoppen. Nunmehr steht der Turm etwa anderthalb Meter aus dem Lot. Doch hat diese erhebliche Schiefstellung keinerlei zusätzliche statische Probleme in Bezug auf die Hauben- bzw. die Gesamtkonstruktion hervorgerufen. xx Bei der letzten "große Sanierung" des Bauwerks in den 1970er Jahren verwendete man eine Steinersatzmasse, die zusammen mit dem wenig widerstandsfähigen, zu starker Schalenbildung neigenden Wesersandstein die Ursache für die heutigen witterungsbedingten Schäden an der Fassade sein dürfte. Gelegentlich abplatzende Schalen gefährden jedoch erheblich den Straßenverkehr.

Die Einbecker Marktkirche St. Jacobi ist eines der über 230 in Niedersachsen mit Hilfe privater Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale geförderten Projekte, darunter rund 40 sakrale Bauwerke. Im gesamten Bundesgebiet hat die DSD bislang über 1.500 Kirchen, Klöster und Kapellen unterstützt.

Bonn, den 7. März 2011/Schi








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