Waiblingen
Der Beinsteiner Torturm erzählt Geschichte
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Presse14.12.2011
Feuchtigkeit verursachte Schäden am Dach und an der Fachwerkkonstruktion des Beinsteiner Torturms in Waiblingen im Rems-Murr-Kreis. Um rasch Abhilfe zu schaffen, unterstützt auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Sanierung der Dach- und Fachwerkkonstruktion sowie der Dachdeckung mit 50.000 Euro. Den Fördervertrag kann Oberbürgermeister Andreas Hesky in diesen Tagen unterschreiben. Für die Maßnahmen stehen ebenfalls Mittel von Bund und Land zur Verfügung.
Die Stadt Waiblingen am Übergang der Rems geht auf eine königliche Pfalz des 9. Jahrhunderts zurück. Die Stadtgründung erfolgte in der Mitte des 13. Jahrhunderts. Waiblingen besitzt eine sehenswerte historische Altstadt mit zahlreichen Fachwerkhäusern, darunter das Rathaus mit seinen offenen Arkaden auf dem Marktplatz. Einen Besuch lohnt auch der Waiblinger Apotheker-Garten an der Nikolauskirche.
Die Stadtmauer errichtete man in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Noch heute ist die umfangreiche mittelalterliche Stadtbefestigung gut zu erkennen. Die Wehr im Osten entlang der Rems besitzt bis heute den ursprünglichen Wehrgang.
Das Stadtbild prägen zwei dominante Türme, der Hochwachtturm im Westen und der Beinsteiner Torturm im Nordosten.
Der in Richtung Beinstein führende Torturm liegt vor der Mauer an der Rems und sollte die hier beabsichtigte Stadterweiterung absichern. Der Turm wurde 1491 über einem breitrechteckigen Grundriss in Bruchstein errichtet. Im gemauerten Bereich ist er viergeschossig gegliedert, darüber folgt ein Fachwerkgeschoss mit einem Pyramidenhelm und einer offener Laterne. Die dortigen Glocken stammen aus dem Jahr 1662.
Auf der stadtabgewandten Seite hat man zusammen mit dem Waiblinger Stadtwappen von 1491 das Wappen Graf Eberhards V. angebracht. Darunter erzählen zwei Sgrafittogemälde aus dem Jahr 1938 Ereignisse der Stadtgeschichte. Der Turm diente einst als städtisches, von 1818 bis 1864 als Oberamtsgefängnis.
Der Beinsteiner Torturm gehört zu den über 170 Projekten, die die 1985 gegründete Denkmalschutz-Stiftung in Bonn dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte. Dazu gehören auch der ehemalige Gasthof zum Hirschen in Frickingen-Altheim, Haus Kleeblatt in Biberach und das Schloss in Haigerloch.
Bonn, den 14. Dezember 2011/Schi