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Sanierung

Berdumer Mühle in Wittmund

Sanierung

Am 21. September 2012 um 17.00 Uhr kommt Hilfe für die geplante Sanierung der Kappe und des Steerts der Berdumer Mühle in Wittmund. Micaela Schweers-Sander vom Ortskuratorium Wilhelmshaven der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) überbringt einen Fördervertrag über 20.000 Euro an Anja Rible vom Förderverein Mühlendorf Berdum e.V.

Der Ort Berdum im Harlingerland ist als Mühlenstandort bereits seit 1600 belegt. Ursprünglich sind am Ort Bockwindmühlen belegt - so stürzte eine Mühle im Jahr 1600 um und 1623 wurde eine Bockwindmühle von Mansfeldischen Truppen zerstört.

1782 wird erstmals der Bau einer "Hockmühle", eines Erdholländers, ausgeschrieben, der 1829 durch den Neubau des heute noch vorhandenen Erdholländers mit Steert ersetzt wurde. Die auch Grundsegler genannten Mühlen haben ihren Namen von den bis zum Boden reichenden Mühlenflügeln, deren Wartung zwar leichter war dadurch, dass sie vom Boden aus erkletterbar waren, die aber auch oft Unfälle zu verzeichnen hatten.

Die Mühle aus dem Jahr 1820/1821 ist reetgedeckt und hatte einen Pelde- und zwei Schrotgänge. 1913 ließ der Müller Johann Friedrich Krull für einen Mahlgang mit Dieselantrieb ein Nebengebäude errichten, 1956 eine neue Rute mit Jalousieflügeln einbauen. Die andere Rute behielt ihre Segelgatterflügel.

Die modernere Holländermühle in Berdum war eine königliche Zeitpachtmühle, da Ostfriesland 1744 an Preußen gefallen war. 1852 erwarb der bisherige Pächter Gerriet Janßen die Getreidemühle von der königlichen Domänenkammer für 5.231 Reichstaler. Ihm folgten bis 1911 elf weitere Eigentümer bzw. Pächter. Als der letzte, Friedrich Krull,1966 starb, betrieb seine Tochter die Mühle bis zur Stilllegung 1972 weiter.

1989 gründete sich der Mühleverein Berdum, um sich für den Erhalt des Erdholländers einzusetzen. Nachdem der engagierte Verein über 80.000 D-Mark für die Instandhaltung aufgebracht hatte, konnte er die Mühle 1991 für den symbolischen Preis von einem Taler erwerben.

Die Mühlentechnik ist noch vorhanden, aber nicht funktionsfähig. Nach einem Sturm 2004 mussten die Flügel abgenommen werden. Es finden sich umfangreiche feuchtebedingte Schäden am stehenden und gehenden Werk. Außerdem müssen Kappe und Steert saniert und die Flügel erneuert werden.

Die Mühle zählt nun zu den über 270 Projekten, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Niedersachsen fördern konnte.

Bonn, den 19. September 2012








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