Eine Obermühle in Heyerode gibt es schon 500 Jahre lang
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Presse29.09.2021
Zahlreiche Spenden sowie die Erträge der Lotterie GlücksSpirale ermöglichen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), die Natursteinarbeiten an der Obermühle in Heyerode mit 20.000 Euro zu unterstützen. Die bereits im 17. Jahrhundert erwähnte Anlage gehört somit zu den über 500 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Thüringen fördern konnte.
Die Obermühle Heyerode ist eine geschlossene Hofanlage mit Mühlengebäude und vorhandener mühlentechnischer Ausstattung, mit Wohntrakt und Wirtschaftsgebäude. Die bauzeitliche Raumstruktur und die Ausstattung sind ebenso wie der Mühlteich noch erhalten, auf der östlichen Seite des Anwesens runden etwa 200 Jahre alte Linden das Bild ab. Die Mühle wurde durch den Thüringer Verein für Mühlenerhaltung und Mühlenkunde bereits 1994 zur schönsten Wassermühle Thüringens gekürt.
Die heute erhaltenen Gebäude stammen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Bauliche Veränderungen erfuhren sie im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Im Hauptgebäude befindet sich die über mehrere Etagen sich erstreckende technische Ausstattung. Außen fließt das Wasser durch eine Rinne zum Scheitelpunkt des oberschlächtigen Mühlrads. Dort fällt es in die Zellen und setzt das Rad durch sein Gewicht und seine kinetische Energie in Bewegung. Die erste urkundliche Erwähnung der Untermühle Heyerode im Jahr 1548 lässt vermuten, dass es damals auch bereits eine Obermühle gab. Bis 1960 war die Wassermühle noch als Mehlmühle in Betrieb, danach wurde nur noch gelegentlich geschrotet.
Der Mühlentrakt weist aufgrund seines Alters und der in den letzten 25 bis 30 Jahren fehlenden Instandhaltung erhebliche Schäden an den Tragkonstruktionen und Außenbauteilen auf. Die Dächer sind vollständig verschlissen. Die wetterzugewandten Fassaden weisen hohe Auswaschungen an den Gefachen des Fachwerks auf. Die östlichen Anbauten haben infolge des unterhalb verlaufenden, verrohrten Mühlgrabens erhebliche Setzungserscheinungen. Im gesamten Gebäude ist starker Holzwurmbefall sichtbar.
Das Ensemble soll auch künftig vollständig erhalten bleiben. Es soll ein Seminarhaus mit Selbstversorgung entstehen. Dazu haben die Eigentümer schon eine Sammlung historischer Baumaterialien angelegt. Der Erhalt der Mühle als technisches Denkmal und dessen identitätsstiftende Nutzung für die Gesamtanlage haben dabei zentrale Bedeutung.