Dacharbeiten stehen an
Schloss Ippenburg in Bad Essen
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Presse10.06.2021
Schloss Ippenburg steht in landschaftlich reizvoller Lage nördlich des Kurorts Bad Essen im Landkreis Osnabrück im Urstromtal der Weser. Das kunsthistorisch bedeutende Baudenkmal, das im Stil des Historismus errichtet wurde, erfährt durch die alljährlich dort stattfindenden Gartenfestivals überregionale Aufmerksamkeit. Besondere Beachtung erfordern jedoch in diesem Jahr auch die anstehenden Dacharbeiten, an denen sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale mit 50.000 Euro – konkret für die Dachdecker- und Klempnerarbeiten – beteiligt. Das Schloss gehört zu den über 460 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Niedersachsen fördern konnte.
Der Rittersitz Ippenburg wird erstmals 1345 urkundlich erwähnt. Schon Ende des 14. Jahrhunderts ist die Familie von dem Bussche als Besitzer verbürgt, die sich bis heute um die Anlage kümmert. Die mittelalterliche Burg wurde 1811 geschleift und das barocke Herrenhaus nördlich der Burganlage aus der Zeit um 1650 wurde 1862 abgebrochen, um an seiner Stelle das heutige Schlossgebäude zu errichten. Der Bauherr, Graf Wilhelm von dem Bussche, betraute mit dem Gesamtentwurf – Möbel eingeschlossen – den Osnabrücker Baumeister Hermann Adolf Schultze. 1867 war der Bau fertig, 1930 wurde er umfassend renoviert.
Die symmetrisch gebildete zweigeschossige Anlage mit Schieferdach im Stil der englischen Neugotik hat an der Vorderseite hohe Ecktürme und ein zentrales Zwerchhaus mit Staffelgiebel. Vor dem Hauptzugang befindet sich eine offene Vorhalle mit Kreuzgratgewölben. Die Gartenseite bestimmt ebenfalls ein zentraler Staffelgiebel, hier steht jedoch ein Maßwerkbalkon auf schlanken Stützen. Die seitlichen Flügel ragen weit in den Garten hinein und umfassen einen Hof mit achteckigem Brunnenbecken. Am westlichen Gartenflügel schließt sich ein weiterer Querbau an, der von einem Stufengiebel abgeschlossen wird. Die bauzeitliche Ausstattung im Inneren ist vielfach vorhanden. Hier ist insbesondere das Kaminzimmer mit raumfester Bibliotheksausstattung und einer Holzbalkendecke erwähnenswert. Brüsseler Tapisserien aus dem frühen 18. Jahrhundert, die die vier Jahreszeiten darstellen, schmücken einen Saal.
Zum Schloss gehören weiterhin ein Wirtschaftshof mit teils älterem Baubestand und ein in der Mitte des 19. Jahrhunderts angelegter, wie das Hauptgebäude umgräfteter Park mit Brücken, allegorischen Sandsteinfiguren des 17. Jahrhunderts, einer kreisrunden Insel sowie einem Erbbegräbnis.