Denkmalschutz
Ehemaliges Kloster in Ilbenstadt wird DSD-Förderobjekt
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Presse13.01.2021
Giebelwand des Kutscherhauses muss unterfangen werden
Einen Fördervertrag über 77.500 Euro hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale jetzt ausgereicht, um die westliche Giebelwand des Kutscherbaus des ehemaligen Klosters in Ilbenstadt zu unterfangen. Das auf einem Bergrücken liegende Areal des ehemaligen Prämonstratenser-Klosters Ilbenstadt gehört somit zu den über 210 Projekten, die die spendensammelnde DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.
Erbaut wurde das langgestreckte, weitgehend original erhaltene Kutscherhaus 1737 in Bruchstein. Die Fensteröffnungen sind unregelmäßig groß und werden von Sandsteingewänden gerahmt. Auf der südlichen Traufseite hat man im Erdgeschoss für die Remise drei stichbogige, zweiflügelige Tore eingebaut, die innen Kreuzgratgewölbe überspannen. Zwei hohe Spitzgiebel begrenzen das bauzeitliche Satteldach mit liegendem Stuhl.
Das Kloster wurde 1123 von Gottfried von Kappenberg und seinem Bruder Otto als Buße für die Zerstörung des Doms zu Münster gestiftet. Es bestand aus einem Männerkonvent in Ober-Ilbenstadt und einem Frauenkloster in Nieder-Ilbenstadt. Herzstück der Anlage ist die 1139 erstmals erwähnte romanische Kirche St. Maria, St. Petrus und St. Paulus, in der die Stifter beigesetzt wurden und die heute als Pfarrkirche dient. Im Zuge der Säkularisation wurde das Kloster aufgelöst. Es fiel an die Grafen von Altleiningen-Westerburg, die die Prälatur als Schloss nutzten. 1921 verkauften die Grafen das Kloster an das Land Hessen. Später erwarb die Diözese Mainz einen Teil.
Der Wirtschaftshof mit den Ökonomiegebäuden liegt im westlichen Klosterbezirk und wurde Anfang des 18. Jahrhunderts erbaut. Zum Wirtschaftshof gehören zwei im Winkel zueinander errichtete massive, zweigeschossige Bauten, das Pächterhaus als dessen Wohnung und das Kutscherhaus mit der Remise im Erdgeschoss und Wohnmöglichkeiten im Obergeschoss.
Zweigeschossige, symmetrisch gegliederte und verputzte Klosterbauten schließen südlich an die Kirche an. Sie wurden zwischen 1707 und 1715 von Klosterbruder Abraham Spohrer aus Aibling erbaut. Den Ostflügel und den nördlichen Kreuzgangflügel brach man 1819 ab. Die übrigen drei Flügel brannten 1963 aus, wurden danach aber wieder instandgesetzt. Westlich der Klosterbauten steht das Untere Tor, das bis auf das Jahr 1588 zurückgeht. Der Torbogen wurde 1603 erneuert.
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