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LEOPOLD MUSEUM

Bilanz 2019: Große Erfolge mit Wien 1900 und Expressionismus

LEOPOLD MUSEUM

Die Ausstellung The Body Electric. Erwin Osen – Egon Schiele basiert auf einer Gruppe kürzlich wiederentdeckter Zeichnungen von Erwin Osen. Diese entstanden im Auftrag von Stefan Jellinek, einem bis 1939 in Wien tätigen Mediziner, der während des Ersten Weltkriegs den Einsatz von Elektrizität zur Behandlung posttraumatischer Belastungsstörungen erforschte. Die bisher unbekannten Zeichnungen Osens, der Mitunterzeichner des Neukunstmanifests, Weggefährte und Modell Egon Schieles war, erweitern und bereichern unser Verständnis der Wiener Moderne und ihrer Kunstpraxis, die eng mit der Kultur der klinischen Medizin verwoben war. In Wien um 1900 geriet der Körper als Manifestationsfeld von Fragen zu Identität und Individuum verstärkt in den Fokus der KünstlerInnen: nicht der Körper in seiner idealen und idealisierten Form, sondern in all seiner Unzulänglichkeit und Diversität. The Body Electric stellt das Werk des kaum bekannten, doch stark mythologisierten Künstlers Osen in den Kontext von Jellineks elektropathologischer Forschung und paart es mit Schieles Interesse an der Darstellung von PatientInnen.

Josef Pillhofer

Anlässlich des zehnten Todestages im Jahre 2020 und des 100. Geburtstages im Jahr 2021 würdigt das Leopold Museum Josef Pillhofer, einen der bedeutendsten österreichischen Bildhauer und Zeichner, mit einer umfassenden Retrospektive. Der von Herbert Boeckl beeinflusste Wotruba-Schüler erhielt 1950 ein Staatsstipendium und übersiedelte nach Paris, wo er bei Ossip Zadkine an der Académie de la Grande Chaumière studierte und in dessen Atelier arbeitete. Seine Auseinandersetzung mit der kubistischen Plastik u.a. von Jacques Lipchitz, Alexander Archipenko und Henri Laurens beeinflusste seine Formensprache. In Paris machte er Bekanntschaft mit weiteren bedeutenden BildhauerInnen, so u.a. mit Constantin Brâncuși, Germaine Richier oder Alberto Giacometti. „Für mich stand und steht“ – so Pillhofer über die Bedeutung seiner Pariser Zeit – „die menschliche Sinnbezogenheit mit der natürlichen Erscheinung im Medium der Skulptur nicht im Widerspruch zu einem glaubhaften zeitgenössischen Anliegen, so auch noch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, allerdings in offener Wahrnehmung und mit den Erfahrungen der Moderne“. In diesem Zitat bezieht sich Pillhofer auf die „Klassik der Moderne“ in der Skulptur von Aristide Maillol, Henri Matisse oder des deutschen Bildhauers Wilhelm Lehmbruck.

ImPulsTanz 2020 im Leopold Museum

Im Sommer 2020 ist das ImPulsTanz – Vienna International Dance Festival (09.07 bis 09.08.) zum bereits vierten Mal im Leopold Museum zu Gast. Im Grafischen Kabinett wird eine Personale der südkoreanischen Performance-Künstlerin, Tänzerin und Choreografin Jeong Geumhyung zu erleben sein, das Auditorium wird filmisch bespielt und beide Atrien werden zum Schauplatz von Tanz und Live Art im Museum. Für den aktuellen Blick auf den zeitgenössischen Tanz und das Vorstellen bemerkenswerter künstlerischer Persönlichkeiten bietet das Leopold Museum eine unkonventionelle Plattform, optimale Bedingungen und einen vielfältigen Kontext.

MQ Libelle am Dach des Leopold Museum

Im April 2020 erweitert sich die Architektur des Leopold Museum in vertikaler Richtung. Mit der Eröffnung der MQ Libelle am Dach des Leopold Museum (Eröffnungswoche: 21.04. bis 26.04.2020) bekommt das MuseumsQuartier Wien eine neue Attraktion. Die Terrasse wird bei freiem Eintritt und öffentlich zugänglich für alle einen der schönsten Ausblicke über die Wiener Innenstadt bieten. Begleitet wird das Projekt von führenden österreichischen Künstlerinnen: Die Glasfassade der MQ Libelle am Dach des Leopold Museum wurde von Eva Schlegel, die u. a. als Teilnehmerin (1995) und Kommissärin des österreichischen Beitrags zur Biennale in Venedig (2011) Bekanntheit erlangte, mit Fassade o.T. verschleiert gestaltet. Ein weiterer Blickfang ist die Lichtinstallation Lichtringe von Brigitte Kowanz, die für ihre Werke zu Raum und Licht u. a. 2009 mit dem Großen Österreichischen Staatspreis für Bildende Kunst ausgezeichnet wurde. Der multifunktionale Veranstaltungsraum, entworfen von MQ-Architekt Laurids Ortner, wird für Events vermietet werden.

Die Ausstellungen 2020

Wien 1900. Aufbruch in die Moderne, seit 16.03.2019
Richard Gerstl. Inspiration – Vermächtnis, 27.09.2019–20.01.2020
Deutscher Expressionismus. Die Sammlungen Braglia und Johenning, 15.11.2019–20.04.2020
Hundertwasser – Schiele. Imagine Tomorrow, 20.02.–31.08.2020
Emil Pirchan. Universalkünstler, 30.05.–21.09.2020
Inspiration Beethoven. Eine Symphonie in Bildern aus Wien 1900, 30.05.–21.09.2020
The Body Electric. Erwin Osen – Egon Schiele, 27.08.2020–14.02.2021
Monet, van Gogh, Cézanne, Gauguin. Sammlung Emil Bührle, 02.10.2020–28.06.2021
Josef Pillhofer. Retrospektive, 20.11.2020–15.03.2021






  • 23.12.2019
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  • Friedensreich Hundertwasser, 224 Le grand chemin, St. Mandé/Seine, 1955 © Belvedere, Wien © 2019 Namida AG, Glarus, Schweiz
    Friedensreich Hundertwasser, 224 Le grand chemin, St. Mandé/Seine, 1955 © Belvedere, Wien © 2019 Namida AG, Glarus, Schweiz
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  •  RICHARD GERSTL, Gruppenbild mit Schönberg, 1908 © Kunsthaus Zug, Stiftung Sammlung Kamm Foto: Kunsthaus Zug, Stiftung Sammlung Kamm
    RICHARD GERSTL, Gruppenbild mit Schönberg, 1908 © Kunsthaus Zug, Stiftung Sammlung Kamm Foto: Kunsthaus Zug, Stiftung Sammlung Kamm
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  • LEVÉE LES DISPARATES César Vayssié und Boris Charmatz  (c) findART.cc Foto frei von Rechten.
    LEVÉE LES DISPARATES César Vayssié und Boris Charmatz (c) findART.cc Foto frei von Rechten.
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  •  OLGA WISINGER-FLORIAN, Sommerabend, 1896 © Leopold Privatsammlung Foto: Leopold Museum, Wien/ Manfred Thumberger
    OLGA WISINGER-FLORIAN, Sommerabend, 1896 © Leopold Privatsammlung Foto: Leopold Museum, Wien/ Manfred Thumberger
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  • EDMUND KALB, Selbstbildnis, 1929 © Privatbesitz Foto: Archiv Sagmeister, © Rudolf Sagmeister/Kunsthaus Bregenz
    EDMUND KALB, Selbstbildnis, 1929 © Privatbesitz Foto: Archiv Sagmeister, © Rudolf Sagmeister/Kunsthaus Bregenz
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  • Oskar Kokoschka, Selbstbildnis, eine Hand ans Gesicht gelegt, 1918/19, Leopold Museum, Wien, Inv. 623 © Leopold Museum, Wien / Fondation Oskar Kokoschka/VBK, Wien 2013
    Oskar Kokoschka, Selbstbildnis, eine Hand ans Gesicht gelegt, 1918/19, Leopold Museum, Wien, Inv. 623 © Leopold Museum, Wien / Fondation Oskar Kokoschka/VBK, Wien 2013
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