Kunstsammlung NRW erwarb bedeutendes Dix-Portät
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Presse10.07.2018
Dix-Portrait jetzt Eigentum der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen Das „Bildnis der Kunsthändlerin Johanna Ey“, das Otto Dix als eines seiner bedeutendsten Porträts geschaffen hat, gehört jetzt der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Damit kehrt Johanna Ey auf Dauer an die Stelle zurück, wo sie zunächst in der Nähe der Kunstakademie eine Backwarenhandlung betrieben hat und nach dem Ersten Weltkrieg in ihrer Galerie „Junge Kunst – Frau Ey“ künftig bedeutende Künstler um sich scharte. Hier wurde „Mutter Ey“ zur Förderin nicht nur von Otto Dix oder Max Ernst. Sie unterstützte auch zahlreiche weitere meist mittelose Akademiestudenten, was sie zur meistgemalten Frau der damaligen Jahre machte.
Bisher war das 1924 in Düsseldorf entstandene Ey-Porträt lediglich als Leihgabe aus Privatbesitz in der NRW-Landesgalerie zu sehen, zuletzt auch im Frühjahr 2017 in der von rund 100 000 Gästen besuchten Ausstellung „Otto Dix – der böse Blick“. Der Erwerb des Werkes ist jetzt dank der Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen, der Ernst von Siemens Kunststiftung sowie der Kulturstiftung der Länder möglich geworden. Während seiner drei Düsseldorfer Schaffensjahre ab 1922 entwickelte Otto Dix, im engen Kontakt zu Künstlergruppe „Das Junge Rheinland“, seine unverkennbare und kritische Handschrift. In dieser Zeit wandelte sich der Künstler vom expressiven Dadaisten zum neusachlichen Porträtisten, der seine Mitmenschen schonungslos im Bild fixierte.
Zu seinen ersten Kontakten im Rheinland gehörte auch Johanna Ey, die sich früh für den noch in Dresden lebenden Dix (1891 – 1969) eingesetzt hat und die dem noch unbekannten Künstler im September 1920 erste Verkäufe meldete. Später nimmt „Mutter Ey“ den jungen Mann bei sich auf und macht ihn zu einer der wichtigsten Persönlichkeiten ihres Kunsthandels.
Dix‘ Portrait der Kunsthändlerin zeigt die schonungslose Analyse eines Menschen und gleichzeitig, wie kraftvoll die Farbgebung eine Person charakterisieren kann. Von der Ausstattung her verschaffte der Künstler seiner Galeristin einen großen Auftritt in der Tradition barocker Herrscherportraits. Der Szenerie mit wallend gebauschtem rotem Vorhang und violetter spanischer Robe widerspricht die bäuerliche Bodenständigkeit der fülligen Person mit ihren derben Händen und dem durchdringenden Blick.
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